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Index  Der Vatikan und die verbotenen Bücher
Index
Der Vatikan und die verbotenen Bücher




Hubert Wolf

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406547782 (ISBN: 3-406-54778-8)
303 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2007, mit 10 Abbildungen

EUR 12,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der renommierte Kirchenhistoriker Hubert Wolf erlaubt in diesem Buch erstmals einen Blick hinter die Kulissen des berühmt-berüchtigten «Index der verbotenen Bücher». Er beschreibt, welche Schriften verurteilt wurden und warum selbst die Bibel verboten sein konnte. Nicht zuletzt erzählt er von überraschenden Prozessen und Urteilen, etwa gegen den «Knigge» und «Onkel Toms Hütte» oder Werke von Heinrich Heine und Karl May.



«Hubert Wolf weiß deutsche Gründlichkeit mit kriminologischem Gespür zu verbinden, so daß die Lektüre seines Buches zu einem wahren Lesevergnügen wird.»

Neue Zürcher Zeitung



«Wolfs Buch bezieht seine Lebendigkeit aus dem Umstand, daß seine Quellen nun die Akteure greifbar werden lassen.»

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Rezension
Die Zensur ist ein Phänomen in Diktaturen: heute noch. Die Zensur ist in aufgeklärten Gesellschaften seit der Französischen Revolution abgeschafft. Die Zensur wird von der römisch-katholischen Kirche bis heute praktiziert; Bücher (und auch Musik-Video-Clips wie z.B. Madonnas Song "Like a Prayer") werden auf den Index gesetzt und verboten: Ein unglaublicher Skandal in der Welt des 21. Jhdts. Einmal mehr zeigt sich: Diese vatikanische Kirchenstruktur fügt sich nicht in die moderne Welt; genauso wie sich Herr Ratzinger (mit Adelstitel: Benedikt der XVI.) mit seinen antiquierten, menschenverachtenden Ansichten zu Kondomen oder seinem erzkonservativen, reaktionären Entgegenkommen gegenüber sog. "Pius"-Brüdern (und deren faschistischen Mitgliedern) als Relikt aus dem Mittelalter erweist ... Der renommierte Kirchenhistoriker Hubert Wolf erlaubt in diesem Buch erstmals einer größeren Leserschaft einen Blick hinter die Kulissen des berühmt-berüchtigten „Index der verbotenen Bücher". Er beschreibt, welche Schriften verurteilt wurden und warum selbst die Bibel verboten sein konnte. Nicht zuletzt erzählt er von überraschenden Prozessen und Urteilen, etwa gegen den „Knigge" und „Onkel Toms Hütte", gegen Leopold von Rankes Papstgeschichte oder Werke von: Heinrich Heine und Karl May.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Christentum ist eine Buchreligion – und doch oder gerade deshalb verbrennt es Bücher: die Heilige Schrift genauso wie medizinische, juristische, naturwissenschaftliche, belletristische, klassische, theologische und philosophische Literatur. Das Medium Buch ist so gefährlich, dass sich die kirchliche Autorität lange nur mit Bücherverboten zu helfen wusste. Im Vatikan lagert dazu eine Fülle von höchst aufschlussreichem Material: ein einmaliges Archiv neuheitlicher Wissenskultur mit negativem Vorzeichen.
Inhaltsverzeichnis
Prolog: Der Papst macht Reklame 7

Erster Teil
HINTER DEN MAUERN DES VATIKANS

Die Erfindung der Bücherverbote 13

Buchzensur als heilige Pflicht 21
Inquisition und Inquisitionen 21
Die Geburt des Index 24
Die Trienter Indexregeln 30
Zu den Anfängen der Indexkongregation 35
Die Entwicklung des Zensurverfahrens 41

Alles muß seine Ordnung haben 46
Das Zensurverfahren im 19. Jahrhundert 46
Von Denunzianten und Zensoren 58

Die geheimen Archive öffnen sich 62

Zweiter Teil
IM VISIER DER GLAUBENSWÄCHTER

Der Knigge: Ein Verstoß gegen die guten Manieren? 69

Johann Sebastian Drey: Karriereknick durch Gerüchte? 84

Heinrich Heine: Gegen die Religion der Freiheit? 96
Das erste Indexverfahren 97
Hintergründe und Drahtzieher 105
Nachhutgefechte: Die zweite Indizierung 116

Augustin Theiner: Opfer und Täter zugleich? 119
Theiner auf dem Index 121
Theiner als Konsultor des Index 125

Rankes Päpste: Dogma oder Geschichte? 131
Erfolgreich: Das Verfahren von 1841 132
Erfolglos: Das Verfahren von 1838 139

Onkel Toms Hütte: Revolutionäres Manifest oder gute Lektüre? 155
Der Inquisitor von Perugia in Aktion 157
Unbedingt verbieten 164
Keinesfalls verbieten 175

Johann Michael Sailer: Tribunal für einen Toten? 187
Die «Armen Seelen» als Denunzianten 190
Was nun? 195
Akten verschwinden im Archiv 199

Winnetou: Für Katholiken tabu? 203
Das anonyme Denunziationsschreiben 205
Ein Schnellkurs im Spurenlesen 211
Kurzer Prozeß 216

Franz Heinrich Reusch: Eine deutsche Indexreform?. 220
Vom Zensor zum Rezensenten 221
Mit deutscher Gründlichkeit 230

Epilog: Das Ende des Index 239

Dank 250

ANHANG

Römische Index-Ausgaben 255
Verbotene Bücher 258
Verhandelte, aber nicht verbotene Bücher 270
Anmerkungen 282
Literaturhinweise 292
Bildnachweis 298
Personenregister 299