lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Hannah Arendt und das philosophische Denken
Hannah Arendt und das philosophische Denken




Lili Zhang

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826052699 (ISBN: 3-8260-5269-2)
178 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2014

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Arbeit handelt von den zentralen Aspekten von Hannah Arendts Philosophie, die in der Arendt- Literatur bisher nur unzureichend berücksichtigt wurden. Philosophie im bisherigen Sinne ist nach Hannah Arendt „apolitisch“, weshalb auch ihr Denken nicht als eine Wende von der Politik zur Philosophie betrachtet werden kann. Nun argumentiert die Autorin, dass Arendt sucht ihre anfänglichen Betrachtungen über die Politik im Sinne einer denkenden Tätigkeit zu reformulieren. Politik wird dabei nicht auf dem Hintergrund der Frage ‚was ist das eigentlich Politische?‘ erläutert, sondern im Rahmen einer Beantwortung der Frage ‚wie ist das politische Denken möglich?‘ untersucht. Dabei dient die Grundannahme, daß es zwischen Politik und Philosophie eine unaufhebbare Spannung gibt, nach wie vor als Leitfaden. Eine wichtige Konsequenz ist, daß Arendt im Denken – nicht in der Philosophie – den Kern des politischen Handelns sieht und damit Aufschluß über ihre These zum eigentlich Politischen gibt.

Die Autorin Dr. Lili Zhang
Rezension
Nach Auffassung der Autorin dieser Studie zum philosophischen Denken Hannah Arendts erweist sich die Philosophie der jüdischen, deutsch-amerikanischen politischen Theoretikerin und Publizistin und Heidegger-Schülerin Hannah Arendt (1906-1975) als Kritik der traditionellen Philosophie, die sie als "apolitisch" etikettiert. Im Denken, nicht in der Philosophie, sieht Arendt den Kern politischen Handelns. Hannah Arendt war eine überaus einflussreiche Denkerin des 20. Jahrhunderts insbesondere zu Themenfeldern wie Antisemitismus, Das Böse, Macht, Revolution, Republik/Nation, Totalitarismus etc. Arendt wollte herausfinden, wie totalitäre Regime funktionieren und woher sie ihre Macht über das Gewissen der Täter gewannen. Dazu hat sie Adolf Eichmann entdämonisiert und prägte dazu die Formel von der "Banalität des Bösen".

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

Kapitel 1: Politik und Philosophie: ein menschliches Leben 25

1.1 Von der Philosophie zur Politik 27
1.2 Der Zusammenbruch der Tradition und das Denken ohne Geländer 31
1.3 Orientierung am Menschlichen 37
1.4 Geschichtenerzählen und politisches Handeln 48

Kapitel 2: Die Welt, die Pluralität und das eigentlich Politische 53

2.1 Phänomene diesseits und jenseits der Phänomenologie 57
2.2 Genesis der Fundamentalontologie 64
2.3 Anthropologie als Grundlage der politischen Theorie 68
2.4 Das eigentlich Politische 77

Kapitel 3: Die Welt, die Politik und die Philosophie 95

3.1 Handeln und Denken 98
3.2 Der Tod des Sokrates: ein politisches Ereignis 99
3.3 Der Denker Sokrates: die Schmeißfliege in der Polis 102
3.4 Der Philosoph Platon: auf der Suche nach Wahrheit 107
3.5 Die Verkehrung der Welt und der Verlust des Sinnes der vita activa 114
3.6 Der Sinn der vita activa 118
3.7 Das Denken als Lebensweise 125

Kapitel 4: Die Philosophie des Denkens 129

4.1 Das Denken als Tätigkeit 130
4.2 Die Nicht-Bedingtheit der geistigen Tätigkeiten 137
4.3 Die Unsichtbarkeit der geistigen Tätigkeiten 141
4.4 Die Einbildungskraft als geistige Tätigkeit 143
4.5 Das Denken als Sinnsuche 145
4.6 Die Gegenwart: das Dasein des Denkens 149
4.7 Sprache und Metapher 155

Schluss 163

Bibliographie 169
Weitere Titel aus der Reihe Epistemata Philosophie