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Geschichte der Philosophie. Bd. XIV Die Philosophie der neuesten Zeit. Hermeneutik, Frankfurter Schule, Strukturalismus, Analytische Philosophie
Geschichte der Philosophie. Bd. XIV
Die Philosophie der neuesten Zeit. Hermeneutik, Frankfurter Schule, Strukturalismus, Analytische Philosophie




Wolfgang Röd, Wilhelm K. Essler

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406587566 (ISBN: 3-406-58756-9)
312 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, September, 2019

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In der vierzehnbändigen Geschichte der Philosophie stellen namhafte Philosophiehistoriker die Entwicklung des abendländischen Denkens durch alle Epochen bis zur Gegenwart einführend und allgemeinverständlich dar. Der abschließende Band XIV umfasst die wichtigsten Strömungen der Gegenwartsphilosophie.



Aus dem Inhalt von Band XIV:

Die hermeneutische Philosophie im 20. Jahrhundert - Metamorphosen der Dialektik - Kritische Theorie und DFrankfurter Schule - Der Strukturalismus in Wissenschaft und Philosophie - Der Bruch mit der Moderne - Metaphysikkritik bei Heidegger und Derrida - Kritischer Rationalismus und transzendentaler Kritizismus - Analytische Philosophie - Wiener Kreis - Russell und Whitehead - Theoretische Philosophie: Logik, Sprachphilosophie, Wissenschadftstheorie - Zur gegenwärtigen Philosophie des Mentalen - Praktische Philosophie - Zum Verhältnis von Ethik und Wissenschaft - Politische Philosophie: Liberalismus, Libertarismus, Kommunitarismus, Kosmopolitismus.



Die Autoren

Wolfgang Röd (1926 - 2014) war Ordinarius für Philosophie am Philosophischen Institut der Universität Innsbruck und Herausgeber der "Geschichte der Philosophie". Vor seinem Tod konnte er noch seinen Teil an Band XIV abschließen.

Wilhelm Essler, Professor em. für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, führte nach dem Tod Wolfgang Röds die Arbeit an diesem Band fort und konnte Gerhard Preyer, Julian Nida-Rümelin und Christine Bratu als Koautoren gewinnen.
Rezension
Ist Verstehen der Modus der Welterschließung, ein Existenzial im Sinne Martin Heideggers? Welche Kritik wird gegen die hermeneutische Philosophie Hans-Georg Gadamers vorgebracht? Was verstehen Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in ihrer Kritischen Theorie unter „Dialektik der Aufklärung“? Wie wird der Historische Materialismus von Jürgen Habermas aktualisiert? Welche Positionen vertreten Strukturalisten, welche Poststrukturalisten wie Michel Foucault? Wogegen richtet sich die Kritik postmoderner Denker? Wodurch unterscheidet sich der Kritische Rationalismus Karl R. Poppers vom logischen Empirismus des Wiener Kreises? Ist Ludwig Wittgenstein der Begründer der Analytischen Philosophie? Welche Verfahren benutzt diese philosophische Hauptströmung zur Erkenntnisgewinnung? Lassen sich logische Antinomien sprachphilosophisch auflösen? Wie wird Immanuel Kants Philosophie in der Analytischen Philosophie rezipiert? Scheitert der Physikalismus am Qualia-Problem? Welche Theorien des Selbstbewusstseins werden in der gegenwärtigen Philosophie des Geistes vertreten? Wann kann menschliches Handeln als rational bezeichnet werden? Wie ist das Verhältnis von theoretischer Ethik und angewandter Ethik bzw. Bereichsethik zu bestimmen?
Wer gut verständliche Antworten in kompakter Form auf diese zentralen Fragen der Philosophie sucht, welche ihren Diskurs seit Mitte der 1920er Jahren prägten und zum Teil noch immer bestimmen, erhält sie durch die Lektüre des Buchs „Die Philosophie der neuesten Zeit“ von Wolfgang Röd (1926-2014) und Wilhelm K. Essler (*1940). Dabei handelt es sich um den vierzehnten Band der von Röd bei C.H. Beck herausgegebenen „Geschichte der Philosophie“ von der Antike bis zur Gegenwart, an welcher der Philosophiehistoriker noch bis zu seinem Tode gearbeitet hat. Vollendet wurde das Werk von dem emeritierten Philosophieprofessor Wilhelm K. Essler unter Mitarbeit der Philosophieprofessoren Gerhard Preyer und Julian Nida-Rümelin sowie der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Christine Bratu. Den ausgewiesenen Wissenschaftlern gelingt es auf 260 Seiten die Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie (Hermeneutik, Dialektik, Strukturalismus, Transzendentalismus und Analytische Philosophie) unter Fokussierung ihrer Hauptprobleme und ihrer zentralen Argumente fachlich fundiert und zugleich allgemeinverständlich darzustellen. Besondere Erwähnung verdienen die beiden Kapitel zur theoretischen Philosophie und zur Philosophie des Geistes, in denen diffizile Begrifflichkeiten und Argumentationen der Analytischen Philosophie - auch in ihrem historischen Kontext - differenziert beleuchtet werden.
Aufgrund der Standortgebundenheit des Philosophiehistorikers und der Offenheit philosophischer Diskussionen wird ein Band zur neuesten Philosophiegeschichte zwangsläufig immer Lücken aufweisen. So vermisst man beispielsweise ein eigenes Großkapitel zur neueren Phänomenologie, die Würdigung von Vertretern einer lebensphilosophischen Variante der Hermeneutik wie Georg Misch, Hans Lipps und Otto Friedrich Bollnow, die Erwähnung des aufgrund seiner Bestseller wirkungsmächtigen humanistischen Neopsychoanalytikers Erich Fromm oder im Abschnitt zur normativen Ethik die Berücksichtigung von Praktischen Ethiken, die gerade bei Fallanalysen herangezogen werden, wie Peter Singers Präferenzutilitarismus, Hans Jonas` Verantwortungsethik oder Martha Nussbaums` Fähigkeitenansatz.
Fazit: Durch das Buch „Die Philosophie der neuesten Zeit“ von Röd und Essler erhalten Studierende sowie Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik einen hervorragenden Überblick über Positionen und Argumentationen aktueller philosophischer Richtungen. Der Band lädt dazu, sich mit ihren zentralen Debatten in der Universität und in der Schule problemorientiert auseinanderzusetzen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Röd / Essler / Nida-Rümelin
Geschichte der Philosophie Bd. 14: Die Philosophie der neuesten Zeit: Hermeneutik, Frankfurter Schule, Strukturalismus, Analytische Philosophie
In der vierzehnbändigen Geschichte der Philosophie stellen namhafte Philosophiehistoriker die Entwicklung des abendländischen Denkens durch alle Epochen bis zur Gegenwart einführend und allgemeinverständlich dar.
Band XIV umfasst die wichtigsten Strömungen der Gegenwartsphilosophie: Hermeneutik, Kritische Theorie, Strukturalismus und postmodernes Denken, Analytische Philosophie, Ethik und Politische Philosophie, Philosophie des Geistes.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

Vorwort (von Wilhelm K Essler) 9
Erster Teil
Hermeneutik, Frankfurter Schule, Strukturalismus und Poststrukturalismus, Transzendentalismus
(von Wolfgang Röd)

I. Die hermeneutische Philosophie im 20. Jahrhundert 12
1. Hermeneutik als Methodologie und als universale Philosophie 12
2. Hermeneutik und Phänomenologie 13
3. Hermeneutischer Sprachidealismus 15
a) Verstehen als Sprachverstehen 15 - b) Sprache und Welterschließung 17 - c) Verstehen als Dialog 18
4. Hermeneutik als Methodologie 19
5. Die transzendental-pragmatische Hermeneutik 21
6. Kritiker der hermeneutischen Philosophie . 22
7. Offene Fragen 26

II. Metamorphosen der Dialektik 27
1. Richtungen der dialektischen Philosophie 27
2. Einzelprobleme der Dialektik 28
a)Die Widersprüchlichkeitsthese 28 - b) Die Idee der dialektischen Totalität 30 - c) Dialektische Ontologie 31 -
d) Dialektische Logik 32
3. Dialektik der Frankfurter Schule 35
a)Dialektik und Aufklärung 35 - b) Negative Dialektik 38 -
c) Dialektik der Forschung 43

II. Soziologistische Strömungen 45
1. Historischer Materialismus 45
2. Reformansätze bei Lukacs und anderen 46
3. Kritische Theorie 48
a)Die Anfänge 48 - b) Historischer Materialismus und Aufklärung 50
4. Rekonstruktion des Historischen Materialismus 52

IV. Der Strukturalismus in Wissenschaft und Philosophie 58
1. Vorbemerkungen 58
2. Linguistischer Strukturalismus 59
3. Strukturalistische Anthropologie und Ethnologie 61
4. Die strukturalistische Marx-Interpretation 63
5. Poststrukturalismus (Foucault) 65
a) Die epistemischen Formationen 65 - b) Die Form von Diskursen 66 - c) Die epistemischen Formationen der Neuzeit 68
6. Strukturalistische Grammatologie (Derrida) 70
a) Kritik der dualistischen Zeichentheorie 71 - b) Kritik des Phonozentrismus 72 - c) Schrift und Urschrift 73

V. Der Bruch mit der Moderne 75
1. Postmodernes Denken 75
2. Die Heterogenitätsthese 76
3. Widerstreit 78
4. Wissenschaftliche Revolutionen (Kuhn) 80
5. Flexibilität (Foucault) 81

VI. Aspekte des postmetaphysischen Denkens 85
1. Vorbemerkungen 85
2. Empiristische Metaphysikkritik 86
3. Kritik am Cogito 91
4. Soziologistische Metaphysikkritik 93
5. Metaphysikkritik bei Heidegger und Derrida 94

VII. Gestalten des Transzendentalismus 99
1. Vorbemerkungen 99
2. Transzendentalpragmatik 100
3. Kritischer Rationalismus und transzendentaler
Kritizismus 104
4. Die evolutionistische Variante des Kritizismus 107
5. Psychologisch gedeuteter Transzendentalismus 109
6. Analytische Philosophie und Transzendentalismus 111
a) Wittgenstein 111 - b) Putnam 112 - c) Goodman 114
7. Transzendentalismus und Interpretationstheorie 115


Zweiter Teil
Analytische Philosophie

VIII. Theoretische Philosophie (von Wilhelm K Essler) 120
1. Einleitung 120
2. Entwicklungsgeschichte 124
a)Lemberg 125 - b) Wien 127 - c) Berlin 129 - d) Cambridge 130 - e) Weiterwirken 132
3. Logik 136
a) Die Sprache via Analyse 136 - b) Die Sprache via Synthese 139 -
c) Die Logik für eine Sprache 140 - d) Die logischen Verfahren 142 - e) Die eingeschränkten Logiken 148 – f) Die um Operatoren erweiterten Logiken 150 - g) Die Mehrwertigen Logiken 152

4. Sprachphilosophie[n] 154
a) Konkretes und Abstraktes 154 - b) Die ontologischen Antinomien 157 - c) Wahrheit und Bewahrheitung 159 - d) Die semantischen Antinomien 161
5. Die Wissenschaftstheorie[n] 163 163
a) Hinweise 163 - b) Die Wissenschaftstheorie[n] der Gründerjahre 165 - c) Die Wissenschaftstheorie(n) der Nachfolgezeiten 170
6. Die Erkennrnistheorie[n] 178
7. Abschluss 183

IX. Zur gegenwärtigen Philosophie des Mentalen (von Gerhard Preyer) 186
1. Einleitung 186
2. Ausgangssituation seit den 1950er Jahren 190
a) Hinwendung zum Naturalismus und Materialismus 190 - b) Nicht-reduktiver Physikalismus 191 - c) Grundsätzliches Problem 194 - d) Erste-Person-Autorität 195
3. Neuformierung 198
a) Internalismus und Externalismus 198 - b) Aufbrechen der Problemsituation 200 - c) Epiphänomenalismus 201
d) Phänomenales Bewusstsein 202
4.Mentale Repräsentation und Selbstrepräsentation 204
a)Bedeutung von „Repräsentation" 205 - b) Repräsentationalismus 206 - c) Selbstrepräsentationalismus 207
5. Selbstbewusstsein 211
a) Philosophische Terminologie - zwei Theorien 211 - 6) Kritik am Reflexionsbegriff 212 - c) Direkte Attribution und de-se-Anforde rung 214
6. Folgerung und Ausblick 221
a) Internalismus und Externalismus 221 - b) Ontologie des un­ gegenständlichen Bewusstseins 222

X. Praktische Philosophie
(von Julian Nida-Riimelin und Christine Bratu) 225
1. Philosophische Handlungstheorie 225
2. Rationalitätstheorie 227
a) Rationalität individueller Entscheidungen 228 - b) Rationalität von Interaktionen 230 - c) Kollektive Rationalität 231 -
d) Strukturelle Rationalität 232
3. Zum Verhältnis von Ethik und Wissenschaft und seinen metaethischen Implikationen 235
4. Normative Ethik 239
a) Utilitarismus 239 - b) Kancianismus 242 - c) Tugendethik 243
5. Zum Verhältnis von theoretischer und angewandter Ethik
und seinen Implikationen für die Bereichsethiken 245
6. Politische Philosophie 248
a) Liberalismus 248 - b) Libertarismus 251 - c) Kommunitarismus 252 - d) Kosmopolitismus 254

Nachwort (von Wolfgang Röd) 256


Anhng
Anmerkungen 259
Personenregister 303
Sachregister 309



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