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Geschichte Palästinas Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel 6., durchgesehene und aktualisierte Auflage 2015

Das Werk ist Teil der Reihe:
(C.H.Beck Paperback; 1461)
Geschichte Palästinas
Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel


6., durchgesehene und aktualisierte Auflage 2015



Das Werk ist Teil der Reihe:

(C.H.Beck Paperback; 1461)

Gudrun Krämer

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406672156 (ISBN: 3-406-67215-9)
446 Seiten, paperback, 13 x 20cm, Januar, 2015, mit 9 Karten und 14 Abbildungen

EUR 18,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Geschichte des Heiligen Landes ist zwischen Juden und Muslimen ebenso umstritten wie der Besitz des Landes selbst. Gudrun Krämer zieht in ihrer brillanten Darstellung den Schleier der religiösen Geschichtsbilder beiseite und erzählt fundiert, klar und anschaulich die Geschichte Palästinas vom Beginn der osmanischen Herrschaft im 16. Jahrhundert bis zur Gründung des Staates Israel 1948. Für die 6. Auflage wurde das erfolgreiche Standardwerk überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht.

Gudrun Krämer ist Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2010 wurde sie mit dem Gerda-Henkel-Preis ausgezeichnet. Bei C.H.Beck liegen von ihr außerdem vor: Geschichte des Islam (2005) sowie Demokratie im Islam (2011).
Rezension
Kein anderer Konflikt der Gegenwart erscheint so ausweglos wie der zwischen Israelis und Palästinensern; einer der schwierigsten politischen Konflikte unserer Zeit. Um das zu verstehen, bedarf es Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung jenseits der von verschiedenen Seiten besetzten ideologischen Geschichtsverklärungen. Das bietet diese ebenso profunde wie verständliche Darstellung: die Geschichte Palästinas vom Beginn der osmanischen Herrschaft im 16. Jahrhundert bis zur Gründung des Staates Israel 1948. So werden die Ursachen des Konflikts ebenso deutlich wie nationalistische und religiöse Ideologien: eine nüchterne Betrachtung der Tatsachen als Basis für den Ansatz zur Lösung dieses verschlungnen Konflikts!

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Ein Anfang im besten Sinne – denn der erste Schritt für eine Lösung des endlosen Konfliktes in Nahost ist zunächst eine nüchterne Betrachtung der Tatsachen.“
Süddeutsche Zeitung, November 2014
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

I. Grenzen und Namen 11

«Kanaan» und «Palästina» 13
Das «Land Israel»: verheißen – gelobt – genommen 15
Von der «babylonischen Gefangenschaft» bis zur Zerstörung des Tempels 22
Palästina unter muslimischer Herrschaft 26

II. Zur Heiligkeit des «Heiligen Landes» 29

1. Die jüdische Tradition 30
Nochmals Eretz Israel: «heilig» und «rein» 31
Jerusalem und der Tempel 34
Erinnerung und Vergegenwärtigung 36

2. Die christliche Tradition 39
Das himmlische und das irdische Jerusalem 40
Der neue Bund und das Neue Jerusalem 43

3. Die muslimische Tradition 45
al-haram al-sharif: Felsendom und Aqsa-Moschee 47

III. Kontraste: Palästina 1750–1840 53

1. Grundzüge von Staat und Gesellschaft in osmanischer Zeit 56
Grenzziehungen 56
Stadt und Land 61
Bauern und Beduinen 66
Herrschaft, Recht und Verwaltung 69

2. Autonomisierungstendenzen: Zahir al-Umar und Ahmad al-Jazzar 77

3. Die ägyptische Besatzung, 1831–1840 82

IV. Zeit der Reformen: 1840–1914 90

1. Die Tanzimat-Ära: 1839–1878 90
Militär und Verwaltung 91
Wirtschaft, Recht und Gesellschaft 94
Land und Landwirtschaft 100
2. Palästina im Umbruch? 108
3. Der Aufstieg der Notabeln 112
4. Nablus 116

V. Aufkommende Nationalismen: Zionismus und Arabismus, 1880–1914 121

1. Juden im Heiligen Land: Der «alte» und der «neue» Yishuv 121
Vorläufer des Zionismus 122 Auswanderung und «praktischer Zionismus» 124
Theodor Herzl und der «politische Zionismus» 128
Gründerzeit: die Zweite und Dritte Aliya 132
«Erlösung des Bodens», «Eroberung der Arbeit» 134
Politik und Kultur 140

2. Osmanische Reaktionen 142

3. Lokaler Widerstand und arabische Identität 145
Islamische Reform (Salafiyya) und arabische Erneuerung (Nahda) 148

VI. «Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land»?
Exkurs zur Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung, 1800–1914 152

1. Osmanische Zählungen: Vom Haushalt zum Individuum 154
2. Siedlung und Bevölkerung im Überblick 158

VII. Erster Weltkrieg und britisches Mandat 165

1. Die britische Orientpolitik im 19. Jahrhundert 166
2. Im Dickicht der Versprechungen: Palästina im Ersten Weltkrieg 168
Die Husain-McMahon-Korrespondenz, 1915–1916 170
Das Sykes-Picot-Abkommen, Mai 1916 174
Die Balfour-Erklärung, November 1917 176
3. Die Eroberung Palästinas 179
4. Palästina unter alliierter Militärverwaltung, 1918–1920 182
5. Die «syrische Option» 187
Das Faisal-Weizmann-Abkommen 189
Von der Militär- zur Zivilverwaltung 190

VIII. Zweierlei Maß oder: die doppelte Verpflichtung 193

1. Der Mandatsvertrag 193
«Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land» 195
Die Frage der politischen Repräsentation 198

2. Die «doppelte Verpflichtung» 200
Das Argument des wirtschaftlichen Vorteils 203

3. «Tunnelblick» und «Beziehungsgeschichte» 206

4. Eine segmentierte Gesellschaft 209
Schul- und Bildungswesen 209
Demographische Entwicklung 213
Wirtschaft und Gesellschaft 215
Stadt und Land 217

IX. «Zwei Völker in einem Land»: Die 1920er Jahre 221

1. «Aufbau»: Der jüdische Yishuv 221
«Ein Staat im Staate»: Jüdische Agentur und Histadrut 222
Wandel durch Einwanderung 226
Jüdisch oder hebräisch? 230

2. Anpassung und Widerstand: Arabische Politik 1918–1930 233
«Notabelnpolitik» 233
Die Muslimisch-Christlichen Vereinigungen 236

3. Die Unruhen der frühen 1920er Jahre 242
Nabi Musa: April 1920 243
Die Unruhen vom Mai 1921 245

X. Protest und Islamisierung: Der Mufti und die Klagemauer 252

1. Hajj Amin al-Husaini und der Oberste Muslimische Rat 254
Der Oberste Muslimische Rat 257
Der Mufti und die «Opposition» 260

2. Eskalation an der Klagemauer: Die Unruhen von 1928 und 1929 262
September 1928 266
August 1929 267

3. Ein Weißbuch und ein Schwarzer Brief 272

4. Die Internationalisierung der palästinensischen Sache 274

XI. Von Unruhen zum Aufstand: Palästina 1930–1936 276

1. Land und Arbeit: Die Festigung des jüdischen Yishuv 277
2. Land und Ehre: Die Krise der arabischen Gesellschaft 281
Landbesitz und Landverkauf 282 Kapital und Verschuldung 86
3. Palästina als Waqf der Muslime 289
4. Neue Stimmen – neue Formen 294
5. Izz al-Din al-Qassam, Märtyrer 300

XII. Der arabische Aufstand 1936–1939 306

1. Hintergründe 306
Bildung, Mobilität, Kommunikation 307
Feinde und Feindbilder 311
2. Boykott und Widerstand: 1936–1937 314
Streik in den Städten 314
Rebellion auf dem Lande 318
3. Der Peel-Plan: Juli 1937 323
4. Radikalisierung des Aufstands: 1937–1939 330
5. Diplomatie: Vom Runden Tisch zum MacDonald- Weißbuch 340
Bilanz 342

XIII. Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gründung Israels 345

1. Palästina im Zweiten Weltkrieg 346
Erholung im arabischen Sektor 348
Der Yishuv im Schatten des Holocaust 350
2. Rückzug vom Mandat 355
3. Triumph/Katastrophe: Palästina 1947–1949 358
Der Yishuv in Bedrängnis: November 1947 bis April 1948 361
«Plan D» und die Ausrufung des Staates Israel: April und Mai 1948 364
Der erste arabisch-israelische Krieg 367
al-nakba: Die arabische Katastrophe 374

Anhang

Anmerkungen 377
Abbildungsnachweis 415
Literaturverzeichnis 416
Zeittafel 435
Glossar 438
Personen- und Ortsregister 441

Verzeichnis der Karten
Palästina «Von Dan bis Beersheva» 21
Handels- und Pilgerrouten im 18. Jahrhundert 60
Geographische Gliederung Palästinas 102
Die osmanischen Verwaltungsbezirke in Syrien und Palästina vor dem Ersten Weltkrieg 119
Der Vordere Orient nach der Konferenz in San Remo (1920) 191
Palästina/Transjordanien – Deutschland 194
Die Stadtviertel Jerusalems 270
Teilungsplan der Peel-Kommission (1937) 327
Die Waffenstillstandslinien von 1949 372