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Umschlagtext
Einer den bedeutendsten spanischsprachigen Autoren sucht nach der Seele unserer Zeit
Das Klingen von Gläsern, ein Inserat an einer Laterne, Müll am Straßenrand, die schwere Luft eines Sommerabends ... Bei seinen Entdeckungsreisen durch Großstädte sammelt der passionierte Spaziergänger Antonio Muñoz Molina Eindrücke. Scheinbar unwichtige Begebenheiten, in der U-Bahn aufgeschnappte Dialoge, Werbeplakate, Zeitungsschlagzeilen fügt er zu kunstvollen Collagen unseres Alltags. Sie feiern die Vielfalt des heutigen städtischen Lebens und führen uns immer wieder ins Herz von Muñoz Molinas eigenem Schreiben. Wie sehr er dabei auf den Spuren berühmter Weltliteraten und Flaneure wandelt wie Walt Whitman, Walter Benjamin oder James Joyce zeigt er in kurzen, kundigen Passagen über seine literarischen Vorbilder. »Antonio Muñoz Molina ist zweifellos einer der herausragendsten spanischen Autoren der Gegenwart.« Die Zeit Antonio Muñoz Molina, Jahrgang 1956, zählt zu den wichtigsten Gegenwartsautoren Spaniens und hat mehr als ein Dutzend Romane veröffentlicht, darunter »Die Augen eines Mörders«, »Die Nacht der Erinnerungen« und »Schwindende Schatten«. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, so gleich zwei Mal mit dem spanischen Staatspreis für Literatur. »Gehen allein unter Menschen«, sein jüngster auf Deutsch vorliegender Roman, errang u.a. 2020 den Prix Médicis étranger. Muñoz Molina lebt in Madrid und Lissabon. 2019 wurde der ausgebildete Kunsthistoriker ins Präsidium des Museo del Prado berufen. Rezension
Der neueste Roman "Tage ohne Cecilia" (9783328602002) (im Original bereits 2019 erschienen) des spanischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina (*1956), der 1988 und 1992 den spanischen Staatspreis für Literatur (Premio Nacional de Novela) und 1991 den Premio Planeta, den wichtigsten spanischen Literaturpreis erhielt, ist im August 2022 auf Deutsch erschienen. Zuletzt war Antonio Muñoz Molina auch einer der Festredner für das Gastland Spanien bei der Buchmesse Frankfurt. - In "Gehen allein unter Menschen" geht es um die Kunst des Flanierens, eine aussterbende Profession angesichts der Betriebsamkeit und Arbeitsdichte der modernen Zivilisation, in der Müßiggang unter Verdacht steht. Antonio Muñoz Molina tritt in die Fußstapfen der Flaneure des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und nimmt die leser mit auf seine Spaziergänge durch Madrid, Lissabon, Paris und New York. Der Spaziergänger versucht seine Aufmerksamkeit nicht nur auf das Offensichtliche und politisch Populistische zu richten, sondern auch auf allzu leicht Übersehenes: Plakatslogans, Schlagzeilen und Graffitis. Hier wird die Straße zur Erzählung.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de |