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Gehen, ging, gegangen Roman
Gehen, ging, gegangen
Roman




Jenny Erpenbeck

Random House
EAN: 9783328101185 (ISBN: 3-328-10118-7)
351 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Oktober, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind.

Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.

»Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben.«

Der Spiegel

Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten. Ihr Roman »Aller Tage Abend« wurde unter anderem mit dem Joseph-Breitbach-Preis und dem International Booker Prize ausgezeichnet. »Gehen, ging, gegangen« war für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert (Shortlist).
Rezension
Dieser Roman von Jenny Erpenbeck aus dem Jahr 2015 mit dem Titel „Gehen, ging, gegangen" thematisiert das aktuelle Thema Asyl, Flucht, Migration und Abschiebung am Beispiel einer Gruppe hungerstreikender afrikanischer Flüchtlinge auf dem Berliner Oranienplatz, die von einem emeritierten Professor wahrgenommen werden, der seine Lebensfragen mit denen der Asylbewerber in Beziehung setzt. Der etwas weltfremde Altphilologe Richard hadert mit der Zeit, vergehen soll sie, aber auch nicht vergehen, seine Frau ist gestorben, seine Geliebte hat ihn verlassen, Kinder hat er nicht, er lebt allein. Es geht um Arbeitsverbot (sei es durch Asyl, sei es durch Pensionierung), um Warten, Untätigkeit, Stillstand, um Wegsehen und Hinsehen, um Tod und Krieg und um die konfliktreiche Annäherung zweier Welten. Der Romantitel leitet sich aus den Deutschkursen für Asylbewerber ab: das unregelmäßige deutsche Verb "gehen" ist nicht nur schwierig zu konjugieren und steht damit exemplarisch für die schwierige Eingliederung, "gehen" ist auch Sinnbild für die Migrationsbewegung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

"Ein zutiefst menschlicher Roman, genau zur richtigen Zeit.“
Deutschlandradio Kultur

"Jenny Erpenbeck erzählt von ihren eigenen Recherchen durch das Prisma ihres Protagonisten, dabei gelingen ihr empathische Inneneinblicke in die wirklichen Probleme der Flüchtlinge, die einem zuvor nicht bewusst waren."
ARD, „Druckfrisch“, Denis Scheck

»Der Einfluss von Fontane und Kempowski auf die Autorin Jenny Erpenbeck ist unverkennbar. Ihr Roman ›Gehen, ging, gegangen‹ geht unter die Haut.«
James Wood

"Ein großer Wurf und eine Besinnung auf die Grundwerte der Humanität."
NDR "Bücherjournal"

"(...) dieser Roman ist realistisch: Nicht weil er Verhältnisse real darstellt, sondern weil er eine literarische Wirklichkeit aufbaut, die die Weltrealität reflektiert."
NZZ am Sonntag
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