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Kairos Roman
Kairos
Roman




Jenny Erpenbeck

Random House , Penguin Books Frankfurt
EAN: 9783328600855 (ISBN: 3-328-60085-X)
384 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, August, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Eine ganz und gar epische Erzählerin – eine der kraftvollsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.« NZZ am Sonntag über Jenny Erpenbeck

Die neunzehnjährige Katharina und Hans, ein verheirateter Mann Mitte fünfzig, begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin, zufällig, und kommen für die nächsten Jahre nicht voneinander los. Vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989 erzählt Jenny Erpenbeck in ihrer unverwechselbaren Sprache von den Abgründen des Glücks – vom Weg zweier Liebender im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, von Obsession und Gewalt, Hass und Hoffnung. Alles in ihrem Leben verwandelt sich noch in derselben Sekunde, in der es geschieht, in etwas Verlorenes. Die Grenze ist immer nur ein Augenblick.

»Ein mitreißender Roman über das Ausgesetztsein in der Liebe und den richtigen Moment im Leben.«

SWR lesenswert, Denis Scheck (18. November 2021)

Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr Roman »Aller Tage Abend« wurde von Lesern und Kritik gleichermaßen gefeiert und vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Independent Foreign Fiction Prize. Für »Gehen, ging, gegangen« erhielt sie u. a. den Thomas-Mann-Preis. 2017 gewann Jenny Erpenbeck den Premio Strega Europeo und wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Rezension
Dieser neue Roman der (Ost-)Berliner Autorin Jenny Erpenbeck, geb. 1967 in einer privilegierten Familie der DDR-Kultur, beschreibt anhand einer Ost-West-deutschen (toxischen) Liebesgeschichte zwischen dem 34 Jahre älteren Westdeutschen Hans und der 19-jährigen Ostberlinerin Katharina gegen Ende der 1980er Jahre den Hintergrund der untergehenden DDR und den Umbruch nach 1989 mit der Wiedervereinigung Deutschlands. Es ist die Anziehung zwischen einem, der in den Fünfzigerjahren wegen seiner Überzeugungen bewusst aus dem Westen in die DDR gegangen ist, und einer Nachgeborenen, die das Leben in der DDR als selbstverständlich ansieht und deshalb nicht mehr in derselben Weise um den Sozialismus kämpft. Die Liebesbeziehung löst sich ebenso auf wie die DDR. Die Autorin erzählt aus der Perspektive der gerade volljährigen Studentin Katharina, die mit dem 34 Jahre älteren, verheirateten und vom Nazi zum Kommunisten gewordenen Hans ein geradezu toxisches Verhältnis hat, denn die Liebe artet in ein Machtspiel aus. Hans ist zugleich einer jener widersprüchlichen, komplexen Charaktere, die die Kritik an den versteinerten Verhältnissen der DDR mit dem Festhalten an sozialistischen Vorstellungen verbinden. Erpenbecks Roman "Kairos", der geglückte Augenblick, ist ein Liebesroman und zugleich ein Roman über die späte DDR. Das Gesellschaftssystem der DDR zerfällt in der Geschwindigkeit, in der auch die Liebesbeziehung vergeht. In einem Moment, einem Kairos der Zeitgeschichte, verdampft eine ebenso bedrückende wie faszinierende Liebes-Beziehung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
»Jenny Erpenbeck ist ein ungeheuer fesselnder Roman gelungen, der von den Abgründen einer konspirativen Liebe erzählt – und von der Trauer über ein untergehendes Land, dem der Aufbruch in einen antiautoritären Sozialismus nie gelang.«
Badische Zeitung, Michael Braun (17. September 2021)
»Der Roman ist ein Buch über die Geheimhaltungen des Intimen, über Sehnsucht, über das Schlechte und das Gute an Verboten.«
EMMA, Verena Auffermann (26. August 2021)
»Jenny Erpenbeck erzählt in „Kairos“ von der existentiellen Verlorenheit einer ganzen Generation.«
Deutschlandfunk "Büchermarkt", Maike Albath (27. August 2021)
»Ein großer Roman zur Zeitgeschichte.«
Frankfurter Rundschau, Judith von Sternburg (30. August 2021)
»Ein vom Anfang bis zum Ende überzeugender Roman, weil er mit großer Kunstfertigkeit eine Liebesgeschichte zu überschreiten versteht und zum Roman über einen historischen Umbruch wird.«
MDR Sachsen "Aufgefallen", Michael Hametner (30. August 2021)
»Wie es ihr gelingt, einen Moment der Zeitgeschichte in einer so bedrückenden wie faszinierenden Beziehung zu kondensieren, ist das eigentliche Geheimnis dieses Romans.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elena Witzeck (02. September 2021)
»"Kairos" gehört zu den wichtigsten Büchern in diesem Herbst, ob man damals dabei war oder heute beginnen will zu verstehen.«
Berliner Zeitung, Cornelia Geißler (22. September 2021)
»Liebe weicht der Angst, Behauptung der Enttäuschung. Und alles steht in einem großen Zusammenhang in dieser virtuosen Komposition aus Sprache, Psychologie und Geschichte.«
Hannoversche Allgemeine Zeitung (16. Oktober 2021)
»Das Buch hat einen Sog, wer es liest, wird es lange in Erinnerung behalten.«
Rhein-Neckar-Zeitung, Roland Mischke (04. September 2021)
»Jenny Erpenbeck ist mit diesem Roman ein sprachliches Meisterstück gelungen.«
MDR Kultur, Claudia Ingenhoven (06. September 2021)