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Friedensschlüsse 1648-1990
Friedensschlüsse 1648-1990




Hartmann Wunderer

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734401008 (ISBN: 3-7344-0100-3)
24 Seiten, geheftet, 22 x 30cm, August, 2015

EUR 9,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Zum Heft

Über viele Epochen galt Krieg und Normalzustand und der Friede als Ausnahmefall. In der Gegenwart haben sich die Vorzeichen verkehrt. Dennoch ist die Frage nach den Bedingungen eines dauerhaften Friedens nicht weniger komplex. Wie können ehemalige Gegner miteinander leben, ohne dass daraus ein neues Gegeneinander entsteht?

Das vorliegende Heft betrachtet exemplarisch die großen Friedensschlüsse seit der Frühen Neuzeit: den Westfälischen Frieden, den Wiener Kongress, den Versailler Vertrag und schließlich das Potsdamer Abkommen. Die je spezifischen Voraussetzungen von Friedensschlüssen werden in den Blick genommen, um nach den Bedingungen eines tragfähigen und nachhaltigen Friedens zu fragen. Die zahlreichen Materialien schärfen den Blick der Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen der Gegenwart – sei es in Afghanistan, Syrien oder anderswo. Kapitel über aktuelle Konflikte und den erinnerungskulturellen Umgang mit Sieg und Niederlage schließen das Heft ab.

Zur Reihe

Die Reihe "Geschichtsunterricht praktisch" bietet neue didaktisch-methodische Zugriffe zu bekannten Themen und erschließt gleichzeitig wenig bekannte Quellen zu aktuellen Fragestellungen.

Die einzelnen Hefte bieten neben einer kurzen Einführung in das jeweilige Thema Quellen und Darstellungen mit kompetenzorientierten Aufgabenstellungen für einen differenzierenden Geschichtsunterricht. Hinzu kommen Vorschläge für Tafelbilder, Tests und Klausuren, Arbeitsmaterialien sowie weiterführende Literaturhinweise. Die Kopiervorlagen sollen der raschen und unkomplizierten Vorbereitung und dem direkten Einsatz im Unterricht dienen.
Rezension
Wie die Kriege selbst bestimmen auch die darauffolgenden Friedensschlüsse maßgeblich die Zeitläufte. Es lohnt sich daher, auch im Geschichtsunterricht die verschiedenen Vereinbarungen am Ende eines Krieges genauer zu durchleuchten. So rückt das vorliegende Themenheft der Reihe "Geschichtsunterricht praktisch" mit dem Westfälischen Frieden, dem Wiener Kongress, dem Versailler Vertrag sowie dem Potsdamer Abkommen und dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag eben jene Verhandlungen und Bestimmungen in das Zentrum, welche die jeweilige Nachkriegswelt maßgeblich beeinflussen sollten. Eingerahmt wird dies durch drei weitergehende Unterrichtsansätze, welche auf die Ideen eines "ewigen Friedens", die Frage nach den Bedingungen eines Friedensschlusses sowie auf den Gegensatz "Friedensfeiern oder Siegesfeiern?" abzielen.
Geschichtslehrkräfte finden zu den genannten Themen entsprechende Kopiervorlagen mit Materialien in dem Heft. Neben Texten sind dies auch einzelne Bildquellen. Teilweise bewegen sich die Materialien im Rahmen dessen, was man so kennt, wenn beispielsweise der "freud- und friedenbringende Postreiter2 (anonymes Flugblatt von 1648) oder die "Amtliche Verlautbarung über die Konferenz von Potsdam" abgedruckt wird. Teilweise ist jedoch gerade beim Bildmaterial ein Bemühen erkennbar, Karikaturen miteinzubeziehen, die so eben eher seltener in didaktischen Zusammenhängen zu finden sind.
Die dazugehörigen Arbeitsaufträge sind in der Regel recht offen gestellt, sodass der Band wohl eher für das Gymnasium, insbesondere für die Oberstufe, bestimmt sein dürfte. Denn Arbeitsaufträge wie "Untersuche die Bildsprache" erfordern bereits methodisches Fingerspitzengefühl. Für die genannte Zielgruppe sprechen auch sprachliche Formulierungen wie "thesenförmig" oder "realpolitische Einwände". Können Schüler damit umgehen, eröffnen die Materialien und Arbeitsaufträge interessante und vielfältige Perspektiven zum Thema. Allerdings ist der innere Zusammenhang der jeweiligen Bausteine nicht immer - oder vielleicht auch gar nicht ersichtbar -, da entsprechende fachliche Hinweise, Lösungshorizonte oder den Baustein abbildende Strukturbilder fehlen.

FAZIT: Das Heft bietet interessante Ansatzpunkte und anspruchsvolle Fragestellungen, anhand derer die Schüler sowohl wichtige Friedensschlüsse der Neuzeit als auch die dahinterstehenden theoretischen Abwägungen erschließen können.

Matthias Schmid, lbib.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 1

Vergleich der Friedensschlüsse 2

1. Ideen zum "ewigen Frieden" 4

2. Der Westfälische Friede 1648 - ein gütlicher Vergleich? 5

3. Gleichgewicht und Restauration: Der Wiener Kongress (1814/15) 8

4. Der Versailler Vertrag – ein Friedensvertrag? 11

5. Frieden schaffen in einer bipolaren Weltordnung? Das Potsdamer Abkommen (1945) und der Zwei-Plus-Vier-Vertrag (1990) 16

6. Unter welchen Bedingungen kann es zum Frieden kommen? 19

7. Friedensfeiern oder Siegesfeiern? 21

Leistungsüberprüfung 22

Erwartungshorizont 23

Literaturhinweise 24