Die chinesische Geschichte des 20. Jahrhunderts gehört inzwischen zu den Standardthemen des Geschichtsunterrichts. In der Reihe „Geschichtsunterricht praktisch“ erhalten nun Geschichtslehrer Quellen und Materialien, die – so der Werbetext zur Reihe – „neue didaktisch-methodische Zugriffe“.

Zumindest für dieses Heft kann dem leider nicht beigepflichtet werden, da die Arbeitsaufträge insgesamt zu analytisch, wenig anregend und somit recht eintönig gestaltet sind. Symptomatisch stehen hierfür die beiden Operatoren „erkläre“ und „erläutere“, die durchgängig bei den Arbeitsaufträgen zu finden sind. Als handlungsorientiert lassen sich allenfalls die zahlreichen Rechercheaufträge fassen, wobei dies ohne zusätzliche Hilfestellungen nicht innovativ, sondern ein – zumindest für den Ersteller des Materials – leicht von der Hand gehender Arbeitsauftrag ist, der keinerlei Mühe kostet. Hinzu kommt, dass bis auf die chronologische Anordnung eine tiefergehende, übergeordnete Struktur fehlt, auf welche die einzelnen Materialien abzielen. Nicht umsonst fehlen in dem Heft die ebenfalls in der Ankündigung zur Reihe erwähnten Tafelbilder. Das ist jedoch nicht allzu verwunderlich, denn die Materialien und Arbeitsaufträge lassen nur schwerlich eine übergeordnete inhaltliche Konzeption erkennen. Allenfalls finden Geschichtslehrer hier eine Quellen- und Materialsammlung mit wenig gewöhnlichen Arbeitsaufträgen.

Die Auswahl der Materialien und Quellen rechtfertigt den Kauf ebenfalls kaum, da diese häufig aus gut zugänglichen Standardwerken wie Kai Vogelsangs „Geschichte Chinas“ stammen oder – wie im Falle des Programms der Pekinger Roten Garden – sogar in Schulbüchern zu finden sind.

FAZIT: Ein verzichtbares Themenheft, das wenig neue Impulse und Anregungen bietet.

Matthias Schmid, lbib.de

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