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Erinnern heißt handeln Mein Jahrhundertleben für Demokratie Menschlichkeit
Erinnern heißt handeln
Mein Jahrhundertleben für Demokratie Menschlichkeit




Ruth Weiss, Lutz Kliche

Herder Verlag
EAN: 9783451036217 (ISBN: 3-451-03621-5)
175 Seiten, paperback, 12 x 20cm, August, 2025

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Handeln ist für mich mein Leben lang wichtig gewesen. Deshalb soll dieses Buch vor allem Mut machen, Mut zum Handeln. Ich will mich an vieles erinnern und diese Erinnerungen weitergeben an die Generation meines Sohnes und meines Enkels. Denn aus dem Erinnern kann -oder besser gesagt: muss- Handeln erwachsen, um den guten Kräften überall auf dieser Welt zum Sieg zu verhelfen."



Ruth Weiss hat in ihrem über hundertjährigen Leben Rassismus und Diskriminierung auf vielerlei Weise erlebt: als jüdische Betroffene den Antisemitismus in Nazideutschland und als Zeitzeugin und Journalistin das Apartheitsregime in Südafrika. Doch ohre Hoffnung auf eine bessere Welt ist ungebrochen. Mit diesem Buch macht sie uns Mut in unruhigen Zeiten.
Rezension
Mit dem vorliegenden Buch legt Ruth Weiss ein beeindruckendes Werk vor. Die Autorin -Jahrgang 1924- berichtet als Zeitzeugin der Vertreibung in der Ära des Nationalsozialismus, von der sie und ihre Familie selbst betroffen waren. Exil fand sie in Südafrika und darüber hinausgehend erlebte sie dort (und in weiteren afrikanischen Staaten) die Politik der Apartheid, der sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Widerstand leistete. Das Zeugnis eines bewegten Lebens - in jeder Hinsicht.

Autobiografisch beschreibt Ruth Weiss ihre Kindheit in Deutschland und das jüdische Leben in Deutschland. Mit der Flucht der Familie nach Südafrika erlebte das Dasein eine entscheidende Wende. In der neuen Heimat begegnet ihr allerdings wiederum Unterdrückung. Diesmal betrifft es nicht sie selbst als Unterdrückte, sondern sie beschreibt das System der Apartheid, also die Unterdrückung der People of Color durch die weiße Bevölkerung. Ihre Tätigkeit als Angestellte in der Versicherungsbranche, und insbesondere ihre darauf folgender Job als Journalistin und Autorin ist geprägt vom Einsatz gegen die Apartheid.
Sie war und bleibt aktiv, getreu ihrem Lebensmotto: Erinnern heißt Handeln.

Ruth Weiss verkörpert das Ideal einer Zeitzeugin. Erlebte und durchlebte sie doch jahrzehntelang Repression und politische Umbrüche. Ihr Buch, gemeinsam verfasst mit Lutz Kliche, ist ein lebendiger, spannender und fesselnder Erfahrungsbericht. Somit können Leserinnen und Leser teilhaben an den Erlebnissen und den persönlichen Erfahrungen und Rückschlüssen, die Ruth Weiss aus dem Erlebten zieht; ein Zeitzeugenbericht geprägt vom persönlichen, individuellem Empfinden.
Alles in allem gelingt ein guter und notwendiger Beitrag zur Erinnerungskultur und darüber hinaus eine Einladung, sich nicht mit Erinnerung zu begnügen, sondern zu handeln.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein Jahrhundertleben: Was wir für unsere Gegenwart lernen können

Im Jahr 2024 feierte die Journalistin Ruth Weiss ihren 100. Geburtstag – Zeit, auf dieses Jahrhundertleben zurückzublicken. Anlass dazu gibt ihr bewegtes Leben allemal: von der Kindheit in Deutschland und die Flucht vor den Nazis über ihre Zeit in Südafrika – geprägt von Apartheid – und Stationen in London und Köln. Vor diesem Hintergrund analysiert sie aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und warnt vor wiederkehrenden Mustern der Intoleranz – nicht nur in Deutschland. Klug formuliert sie ihre Vision einer gerechteren Welt und gibt konkrete Handlungsimpulse für junge Menschen. Mit klarem Blick und unerschütterlichem Glauben an die Menschlichkeit ruft Ruth Weiss dazu auf, Erinnerung als aktive Kraft für eine demokratische Zukunft zu nutzen.

Ruth Weiss, geboren am 26. Juli 1924, ist Journalistin und Schriftstellerin. 1936 emigrierte sie nach Südafrika. Nach vielen beruflichen Stationen unter anderem in London, Johannesburg, Köln und Harare lebt sie heute in Skorping, Dänemark. Für ihr Schaffen wurde sie unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Ein langes Leben 13
Meine jüdische Kindheit in Deutschland 17
Jüdisches Leben in Deutschland 39
Israel 51
Ein Neuanfang in Südafrika 63
Arm und Reich 77
Südafrika unter dem rassistischen System der Apartheid 83
Arbeiten in der Männerwelt 93
Das Politische prägt das Private 109
Südrhodesien 131
In der Hauptstadt der Befreiung 143
Versöhnung ist möglich: Das Projekt "ZISA" 159
Erinnern heißt Handeln 167