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Englische Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts Eine neue Darstellung aus der Sicht der Geschlechterforschung
Englische Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts
Eine neue Darstellung aus der Sicht der Geschlechterforschung




Ina Schabert

Alfred Kröner Verlag
EAN: 9783520397010 (ISBN: 3-520-39701-3)
510 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 11 x 18cm, 2006

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In einem knappen Abriss der Entwicklung des Geschlechterverhältnisses im England des 20. Jahrhunderts und drei Epochen-Kapiteln über die klassischen Moderne (1900 - 1930), die Jahrhundertmitte mit dem Aufstieg und Fall der engagierten Literatur (1930 - 1970) und über die Postmoderne (1970 - 2000) entwirft diese auf das universelle Motiv der Geschlechterdifferenz fokussierte Literaturgeschichte ein faszinierendes Panorama der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts.



Dieses Buch erzählt die Geschichte der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts im Blick auf das gesellschaftlich-politische und kulturelle Gesamtgeschehen. Aus der Fülle möglicher Perspektiven wählt es den Aspekt des Geschlechterverhältnisses aus; es erschließt die englische Literaturgeschichte als Geschichte eines Dialogs zwischen schreibenden Männern und Frauen. Die Dynamik der Entwicklung der Geschlechterdifferenz im 20. Jahrhundert, die Vielfalt litrarischer Programme und das Aufeinandertreffen englischer und außereuropäischer Kulturen in der englischen Literatur geben dieser souveränen Gesamtdarstellung eines literaturgeschichtlich noch kaum vermessenen Zeitraums ihre besondere Dramatik und Farbe.

Der Band ergänzt die 1997 erschienene Englische Literaturgeschichte aus der Sicht der Geschlechterforschung, die der Literatur von 1560 bis 1900 gewidmet ist: »Diese sehr gut lesbare, äußerst kompakte und informative Literaturgeschichte wird sicherlich viele begeisterte Leserinnen finden ... Bleibt nur zu hoffen (und zu wünschen), daß die Fortsetzung für das 20. Jahrhundert noch folgen wird.«

(Wissenschaftl. Literaturanzeiger, 1999)



Ina Schabert, geboren 1940, lehrt als Professorin Englische Literaturwissenschaft an der Universität München. Veröffentlichungen u.a. zur Shakespeareforschung (Herausgabe des Shakespeare-Handbuchs im Alfred Kröner Verlag 1972, 4., völlig überarbeitete und ergänzte Auflage 2000), zur englischen Lyrik und Poetik, zum historischen Roman, zur fiktionalen Biographie im 20. Jahrhundert (In Quest of the Other Person, 1990), zur Rezeptionsästhetik und, seit der Vorbereitung der Englischen Literaturgeschichte aus der Sicht der Geschlechterforschung, deren erster Teil (ca. 1590 -1900) im Jahr 1997 erschienen ist, vorwiegend zur Thematik »Geschlechterdifferenz und Literatur«.
Rezension
Diese Darstellung verbindet zwei Aspekte miteinander: Eine Englische Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts und die Geschlechterforschung, so dass ein neuer Blick auf die Literaturgeschichte fällt: Literaturgeschichte als Geschichte eines Dialogs zwischen Männern und Frauen. Üblicherweise ist Literaturgeschichte das Werk schreibender Männer und das männliche Werturteil dominiert das Geschriebene. Die herkömmliche Geschichte englischer Literatur ist ein weitgehender Monolog der männlichen Seite, - diese These vertritt die Autorin und möchte diese Einseitigkeit mit dieser Darstellung korrigieren und mahnt eine mehrstimmige Literaturgeschichte an.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die auf das universelle Motiv der Geschlechterdifferenz fokussierte Literaturgeschichte entwirft ein faszinierendes Panorama der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts von der Klassischen Moderne über die engagierte Literatur der Jahrhundertmitte bis zur Postmoderne.

Dieses Buch erzählt die Geschichte der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts im Blick auf das gesellschaftlich-politische und kulturelle Gesamtgeschehen. Aus der Fülle möglicher Perspektiven wählt es den Aspekt des Geschlechterverhältnisses aus; es erschließt die englische Literaturgeschichte als Geschichte eines Dialogs zwischen schreibenden Männern und Frauen. Die Dynamik der Entwicklung der Geschlechterdifferenz im 20. Jahrhundert, die Vielfalt literarischer Programme und das Aufeinandertreffen englischer und außereuropäischer Kulturen in der englischen Literatur geben dieser souveränen Gesamtdarstellung eines literaturgeschichtlich noch kaum vermessenen Zeitraums ihre besondere Dramatik und Farbe.
Der Band ergänzt die 1997 erschienene ›Englische Literaturgeschichte aus der Sicht der Geschlechterforschung‹, die der Literatur von 1560 bis 1900 gewidmet ist.

Prof. Dr. Ina Schabert, geboren 1940, lehrt Englische Literaturwissenschaft an der Universität München. Seit 1999 ist sie Herausgeberin des ›Shakespeare-Jahrbuchs‹. Neben Shakespeare gelten ihre Veröffentlichungen der englischen Lyrik und Poetik, der fiktionalen Biographie, der Rezeptionsästhetik und der literatur- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Für den Kröner-Verlag hat sie den Band ›Englische Literaturgeschichte. Eine Darstellung aus Sicht der Geschlechterforschung‹ (KTA 387, 1998) verfaßt und das ›Shakespeare-Handbuch‹ (4. Aufl. 2000) herausgegeben.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort XI

1. Einleitung 1

2. Geschlecht und Geschichte im England des 20. Jahrhunderts 12

2.1. Das frühe 20. Jahrhundert: revisionistische Sexualforschung und erste Frauenbewegung 15
2.2. Jahrhundertmitte: der Ausgleich von Klassenunterschieden 26
2.3. Nach 1970: die Geschlechterdifferenz im Kontext vielfältiger Differenzen 35
2.4. Der Stand der Geschlechterforschung 42

3. Die Zeit der Klassischen Moderne (1900 - ca. 1930) 47

3.1. Das Entstehen heterosozialer literarischer Netzwerke 48
3.1.1. Intellektualität und Erotik 50
3.1.2. Bloomsbury und Rive Gauche 53
3.1.3. Publikationswesen 59
3.1.4. Frauen in Oxbridge 64
3.2. Literatur als Raum der Geschlechterdebatte 68
3.2.1. Das egalitäre Ideal der Frauenbewegung 71
3.2.2. Alternative Weiblichkeit: Dorothy Richardson und Virginia Woolf 76
3.2.3. Elitäre Männlichkeit: D. H. Lawrence und Wyndham Lewis 79
3.2.4. Männlichkeit und Britishness 83
3.2.5. Das >dritte< Geschlecht 88
3.3. Erzählte männliche und weibliche Individualität: der Bewusstseinsroman 92
3.3.1. Radikale Subjektivität: Henry James 97
3.3.2. Die Pilgerreise zum Ich:Dorothy Richardson 100
3.3.3. Männliches Bewusstsein und Welthaltigkeit: James Joyce 107
3.3.4. Wahrnehmen >wie< eine Frau 115
3.3.5. Der Roman als hermeneutische Party: Virginia Woolf und Aldous Huxley 120
3.4. Die männliche Dichtung der Moderne 128
3.4.1. Dissonante Erfahrung und literarische Innovation 129
3.4.2. Poetik als maskuline Selbstmodellierung 136
3.4.3. Dichterwelten 139
3.4.4. Frauen im high modernism 145
3.5. Die >foot-off-the-ground novel<: ein weibliches Genre 152
3.5.1. Die Selbstverständlichkeit des Andersseins 153
3.5.2. Abhebetechniken 157
3.5.3. Grüne Welten 160
3.5.4. Der Blick zurück auf die >Wirklichkeit< 165
3.5.5. Mimikry 168

4. Jahrhundertmitte: Aufstieg und Fall der engagierten Literatur (ca. 1930-1970) 172

4.1. Autorschaft als Einmischung 174
4.1.1. Die Politisierung des literarischen Lebens in den dreißiger Jahren 175
4.1.2. Autorinnen in der politischen Öffentlichkeit 178
4.1.3. Literatur und Politik in der Nachkriegszeit 183
4.1.4. Humanität und Geschlechterdifferenz 186
4.2. Der dokumentarische Realismus 192
4.2.1. Die Programmatik der >dichten Beschreibung< 193
4.2.2. Hybrides Erzählen 198
4.2.3. England-Reportagen 204
4.2.4. Der Arbeiter, die Frau und der Schmutz 208
4.2.5. Die weibliche Sicht der Arbeiterwelt 214
4.3. Die politische Imagination 217
4.3.1. Das lyrische Ich als öffentliche Stimme 219
4.3.2. Erzählungen als politische Parabeln 229
4.3.3. Frauen und Faschismus 240
4.4. The Condition of Man 248
4.4.1. Romane über harte Männer 249
4.4.2. Schwundstufen der Männlichkeit: das Theater des Absurden 260
4.4.3. Virile Lyrik 270
4.5. Subjektivität in weiblicher Sicht 277
4.5.1. Identität im Patriarchat: die country-house novel 279
4.5.2. Revisionen der relationalen Identität: Bildungs- und Großstadtromane 284
4.5.3. Geschlechterkreuzendes Erzählen und androgyne Identität: Iris Murdoch 289
4.5.4. Lyrik und >wilde< Weiblichkeit 292

5. Postmoderne (1970-2000) 299
5.1. Der Neue Feminismus in der Literatur 301
5.1.1. Frau sein: Bestandsaufnahmen 306
5.1.2. Frau werden: experimentelles Erzählen 310
5.1.3. Memoria,f. 314
5.1.4. Diversität und Differenz 321
5.1.5. Männliche Autoren und der Feminismus 327
5.2. Geschlechterdifferenz und Literatur im Zeitalter der Dekonstruktion 331
5.2.1. Neue Theorie und altes Erzählen 335
5.2.2. Intertextualität statt Autorschaft 337
5.2.3. Das dekonstruierte Subjekt 342
5.2.4. Geschlecht als Performanz - im Theater und im Roman 346
5.2.5. Selbstreferentielle Lyrik 353
5.3. Die symbolische Ordnung und das Semiotische 359
5.3.1. Geschichten vom Ende der Kultur 361
5.3.2. Grenzüberschreitungen: malegothic 363
5.3.3. Weibliche Imaginationen des Anderen . 370
5.4. Die Literatur ethnischer Minderheiten 377
5.4.1. Zwischen Separatismus und Assimilation 379
5.4.2. Erneuerung von außen 384
5.4.3. Memoriae, pl. 395
5.4.4. Geschlechterdifferenz und ethnische Differenz 401
5.5. Nicht-patriarchalische und post-nationale Visionen britischer Gemeinschaft 409
5.5.1. Der Abschied vom alten England und von traditioneller Englishness 410
5.5.2. Die Wiederkehr des Referenten 412
5.5.3. Lyrik zur Lage der Nation 417
5.5.4. >National Theatre< 425
5.5.5. Nation und Narration 430

Epilog 442

Auswahlbibliographie 446
Bildnachweise 477
Personen- und Werke-Register 479