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Schweizer Literaturgeschichte
Schweizer Literaturgeschichte



Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476017369 (ISBN: 3-476-01736-2)
529 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, September, 2007

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Schweizer Literaturgeschichte präsentiert Literatur aus den Kulturräumen der deutschen, sowie in knapperer Form der französischen, der italienischen und der rätoromanischen Schweiz, mit Bezügen zu prägnanten Momenten des politischen, des sozialen und des kulturellen Wandels in der Schweiz von den Anfängen bis zur Gegenwart - ein Lesebuch und Nachschlagewerk zu den vielfältigen Literaturen einer multikulturellen Willensnation.
Rezension
Die Werke von Gottfried Keller („Kleider machen Leute“), Jeremias Gotthelf („Die schwarze Spinne“) und Conrad Ferdinand Meyer („Das Amulett“) sind Gegenstand des Deutschunterrichts, wenn die Literaturgattung „Novelle“ behandelt wird. Auch mit dem literarischen Oeuvre von Max Frisch („Andorra“, „Biedermann und die Brandstifter“, „Stiller“) und Friedrich Dürrenmatt („Der Besuch der alten Dame“, „Die Physiker“, „Der Richter und sein Henker“, „Der Verdacht“) werden deutsche Schüler im Unterricht ihrer Muttersprache konfrontiert. Bisweilen lassen Lehrperson noch Kurzgeschichten von Peter Bichsel und Kurt Marti („Neapel sehen“) interpretieren. Bei dieser Analyse fällt auf, dass die in der Schule getroffene Auswahl von Schriften Schweizer Autoren nur einen eine kleine Auswahl aus der Literaturgeschichte dieses Kulturraums darstellt.
Dieses wird deutlich, wenn man einen Blick in die von Peter Rusterholz und Andreas Solbach im Jahre 2007 im „Verlag J.B. Metzler“ herausgegebene „Schweizer Literaturgeschichte“ wirft. Das Buch gibt einen fundierten und zugleich auch für den Laien verständlichen Überblick über die Schweizer Literatur von den Anfängen, seit Mitte des 14. Jahrhunderts (S. 1) bis zur Gegenwart. Besonders verdienstvoll dieser „Schweizer Literaturgeschichte“ ist, dass die Autoren in ihrem Werk nicht nur eine Darstellung der dominierenden deutschsprachigen Literatur liefern, sondern auch die der französischen, italienischen und rätoromanischen Kultur berücksichtigen. Diese Entscheidung wird zu Recht damit begründet, dass die „Schweiz „keine politische Willensnation aus vier Sprach- und Kulturräumen“(S. X) ist. Außerdem zeichnet sich die vorliegende Schweizer Literaturgeschichte durch die Heranziehung von „prägnanten Momenten des politischen, des sozialen und des kulturellen Wandels“(S. XII) aus. So erhält der Leser zugleich einen guten Einblick in die Entwicklung des schweizerischen Kulturraums. Einzelne Autoren und deren Werke werden in dem Buch auch anhand ausgewählter Bildmaterialien didaktisch gut vorgestellt. Der Deutschlehrer wird manchen bisher im schulischen Unterricht vernachlässigten, aber bedeutsamen Autor finden. Als Beispiele seien nur die Werke von Robert Walser, Urs Widmer und Adolf Muschg oder des „Simenon der Schweiz“ Friedrich Glauser genannt. Auch Literaten, die zur jüngeren deutschen Gegenwartsliteratur wie Peter Stamm mit seinem Debütroman „Agnes“ zählen, finden in der Schweizer Literaturgeschichte Berücksichtigung.
Fazit: Die neue „Schweizer Literaturgeschichte“ aus dem „Verlag J.B. Metzler“ ist ein grundlegendes Nachschlagewerk für LehrerInnen, die sich in ihrem Deutschunterricht differenziert mit der Schweizer Literatur auseinandersetzen und auch bisher in der Schule weniger bekannte Werke heranziehen möchten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Kultur im Spiegel der Literatur. Die Schweiz als multikulturelle Nation hat über die Jahrhunderte hinweg regionale Eigenheiten in Kultur und Literatur bewahrt. Von den ersten literarischen Zeugnissen im Mittelalter bis in die Gegenwart werden die prägenden Werke und einflussreiche Autoren vorgestellt. Darunter: Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Robert Walser, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Urs Widmer, Adolf Muschg und Zoë Jenny.
Neben der deutschsprachigen Literatur stehen die französische, italienische und rätoromanische Literatur der Schweiz mit ihren ganz eigenen Ausprägungen. Es erwächst erstmals ein lebendiges Gesamtbild der schweizerischen Literatur und Kultur.
Inhaltsverzeichnis
https://www.metzlerverlag.de/buecher/inhaltsverzeichnisse/978-3-476-01736-9.pdf