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Einführung in die Konfrontative Pädagogik
Einführung in die Konfrontative Pädagogik




Rainer Kilb, Jens Weidner

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783825238681 (ISBN: 3-8252-3868-7)
158 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, 2013

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Konfrontative Pädagogik ist als als sozialpädagogischer Handlungsansatz mittlerweile fest etabliert. Sie steht für eine Vorgehensweise, die gewalttätige Kinder und Jugendliche mit ihren Regelverletzungen konfrontiert und eine Beschäftigung mit den Tatfolgen sowie den Opfern einfordert. Im Mittelpunkt stehen dabei spezifische Gesprächstechniken und Anti-Aggressivitäts- bzw. Coolness-Trainings.

Das Lehrbuch stellt die wichtigsten methodischen Ansätze dar und verortet sie im Spektrum aktueller Konflikt- und Gewalttheorien. Anwendungsfelder einer „konfrontativen Praxis" werden beschrieben und Evaluationsergebnisse skizziert. Auch eine kritische Positionierung des Konzepts im pädagogischen Diskurs fehlt nicht.

Mit zahlreichen Übersichten, Übungsaufgaben und Literaturtipps!
Rezension
Sehr kontrovers wird die Frage diskutiert, wie mit gewalttätigen Jugendlichen umgegangen werden soll. Ist für die Hardliner das Wegsperren die effektivste Methode, sehen andere Ansätze eher den Vorteil in sozialen Trainingskursen, Anti-Aggressivitäts-Trainings oder einem Täter-Opfer-Ausgleich. Die konfrontative Pädagogik ist ein sozialpädagogisches Konzept, das seit über 20 Jahren vor allem mit Methoden arbeitet, die aggressive und gewalttätige Jugendliche mit ihrem Verhalten konfrontiert, um so eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Der vorliegende Band bietet eine knappe, aber fundierte Einführung in die Theorie und Praxis des Konzepts. Nach einer Schilderung der aktuellen Ausgangssituation bieten die Autoren zunächst eine Einführung in die multidisziplinären fachlichen Grundlagen zur Erklärung und Systematisierung des Gewaltphänomens und der Entstehungszusammenhänge von Gewalttaten. Im Anschluss werden konfrontierende pädagogische Ansätze sowie Anwendungsfelder und Methoden praxisnah erläutert. Zum besseren Verständnis des Ansatzes trägt das abschließende Kapitel mit einem historischen Rückblick und der ideengeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Einbindung bei.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie können gewalttätige Kinder und Jugendliche mit Ihren Taten konfrontiert werden? Und wie lässt sich eine Beschäftigung mit den Opfern einfordern?

Die Konfrontative Pädagogik findet Antworten auf diese Fragen. Sie ist als sozialpädagogischer Handlungsansatz mittlerweile fest etabliert und hat sich im Umgang mit gewalttätigen Kindern und Jugendlichen als äußerst wirksam erwiesen.
Im Mittelpunkt stehen dabei spezifische Gesprächstechniken und verschiedene Formen von Anti-Aggressivitäts- bzw. Coolness-Trainings.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
1 Aktuelle Ausgangssituation 13
2 Multidisziplinäre fachliche Grundlagen zur Erklärung und zur
Systematisierung des Gewaltphänomens 17
2.1 Formen und Motive von Gewalt 20
2.2 Klassische theoretische Befunde zur Entstehung von Gewalt 22
2.2.1 Psychologische und neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle von Gewalt 24
2.2.2 Soziologische und kriminologische Erklärungsmodelle 37
2.2.3 Sozialisationstheoretische Erklärungsmodelle 40
2.2.4 Entwicklungspsychologische Besonderheiten in der Adoleszenz 46
2.3 Diversitätsorientierte Aspekte der Gewalt 49
2.3.1 Geschlechtsspezifische Aspekte der Gewalt 51
2.3.2 Ethnisch-kulturspezifische Aspekte 53
2.4 Interdisziplinarität in Erklärungs- und Handlungstheorien und ihre
Folgen für konzeptionelles Arbeiten 55
3 Entstehungszusammenhänge von Gewalttaten 59
3.1 Hedonisch-emotive Erfahrungen während der Tatausführung 60
3.2 Handlungsentscheidung und subjektiver Abwägungs-
und Entscheidungsprozess 65
3.3 Auslöser und Anlässe 66
3.4 Gelegenheiten 69
3.5 Begleitumstände und Beschleuniger 70
3.6 Handlungsmuster und ihre Motive 71
3.7 Primäre sozialisatorische Vermittler 72
3.8 Synoptische Betrachtung: Biografische Verlaufsketten und die
Erfahrung des Tatrausches 74
3.8.1 Ohnmacht, Missachtung und Demütigungen 74
3.8.2 Negatives Selbstkonzept, „epiphanische Erfahrungen“ und der
Wunsch nach eigener Handlungsmacht 75
3.8.3 Vulnerabilität, Übertragungen und berauschende Erfahrungen 76
3.9 Angenommene Ausgangssituation bei gewalttätigen Jugendlichen 79
4 Konfrontierende pädagogische Ansätze und ihre Rahmenbedingungen 83
4.1 Theoretische Implikationen 85
4.1.1 Lerntheoretisches Paradigma und Konfrontierende Pädagogik 87
4.1.2 Psychoanalytische Aspekte und Konfrontierende Pädagogik 87
4.1.3 Konfrontative Ansätze als adäquate sozialpädagogische Reaktion
auf die angenommenen Ausgangssituationen gewalttätiger Jugendlicher 90
4.2 Alters-, entwicklungsbezogene, kultur- und geschlechtsspezifische
Besonderheiten der Zielgruppen 93
4.3 Konfrontierende Herangehensweisen, Programme und Curricula 94
4.3.1 Konfrontationen als ritualisierte Folge von Handlungsschritten und
im Rahmen der Gesprächsführung 95
4.3.2 Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) 98
4.3.3 Coolness-Training (CT) 113
4.3.4 Andere konfrontative Ansätze und Trainingsformen 117
4.4 Rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Aspekte 121
5 Anwendungsfelder, Verbindungen zu anderen Methoden,
professionelle Kompetenzen und Qualitätsstandards 125
5.1 Anwendungsfelder und –situationen 125
5.2 Verbindungen zu anderen Methoden 126
5.3 Professionelle Kompetenzen 127
5.4 Evaluationsergebnisse 131
5.5 Rahmenbedingungen und Qualitätsstandards 133
6 Historische, ideengeschichtliche und gesellschaftspolitische Rahmung 135
6.1 Historischer Rückblick 135
6.2 Konfrontative Bezüge in der ideengeschichtlichen Entwicklung der
Pädagogik 137
6.3 Verortung des Ansatzes im aktuellen gesellschaftspolitisch-pädagogischen
Diskurs 139
Literatur 145
Ausbildungsmöglichkeiten 155
Sachregister 156