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Wi(e)der Gewalt Erkennen, Erklären und Verstehen aus pädagogischer Perspektive
Wi(e)der Gewalt
Erkennen, Erklären und Verstehen aus pädagogischer Perspektive




Willehad Lanwer

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834003799 (ISBN: 3-8340-0379-4)
213 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2008

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch untersucht Formen der Gewalt im Feld der Pädagogik. Gewalt wird häufig individualisierend und personalisierend erklärt und verstanden; »gewalttätige« Kinder und Jugendliche werden zum Problem, anstatt ihre eigenen Probleme wahrzunehmen. Hier setzt das Buch an. Es zielt auf theoriegeleitete, praktische Zugänge zu Phänomenen der Gewalt. Es behandelt entwicklungs-bezogene, psychodynamische und sozialwissenschaftliche Zugänge. Es stellt pädagogische Ansätze vor, die Erziehung und Bildung zur Mündigkeit und damit zum Handeln in einer demokratischen Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt stellen.

Willehad Lanwer, Professor im Studiengang »Inklusive Education« an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt. Schwerpunkte: gemeinsame Erziehung und Bildung (Integration), rehistorisierende Diagnostik, Kulturhistorische Schule und Tätigkeitstheorie, Gewalt und Subjektivität.
Rezension
Die sog. Konfrontative Pädagogik hat einige Konjunktur; mit "hartem" Durchgreifen läßt sich auch in der Politik wieder punkten, - scheinbar ... oder hat der hesische Landtagswahlkampf 2008 das Gegenteil belegt? Dieser informative Band setzt sich jedenfalls kritisch mit der Konfrontativen Pädagogik auseinander; denn Gewalt wird häufig individualisierend und personalisierend erklärt und verstanden; »gewalttätige« Kinder und Jugendliche werden zum Problem, anstatt ihre eigenen Probleme wahrzunehmen. Pädagogisches Handeln darf nicht seinerseits gewalttätig werden, mit Repression und Restriktion arbeiten und zur Rache der Pädagogen - und damit der Gesellschaft - an den Gewalttätern werden.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 5

2. Inhaltliche Aspekte der "Konfrontativen Pädagogik" (KP) 14

3. Problemskizzierung 18


3.1. Orientierende Vorbemerkungen 18
3.2 Problemorientierung 18
3.3 Die Instrumentalisierung des Phänomens der Gewalt 20
3.4 Erläuterungen zu dem »Problem« der »Gewalt« im Feld der Pädagogik 23

4. Dialektik als System und Methode zur Entschlüsselung der Gewalt 27

4.1 Orientierende Vorbemerkungen 27
4.2 Einzelnes, Besonderes, Allgemeines 29
4.3 Das Verhältnis der Menschen untereinander 33
4.4 Der Prozess des Aufsteigens vom Abstrakten zum Konkreten 36
4.5 Verhalten und Verhältnis 39
4.6 Die Ganzheitlichkeit des Menschen: zum Verhältnis der biologischen, der psychischen und der sozialen Ebene 44
Zusammenfassung 47

5. Gewalt im Spiegelt der »Kulturhistorische Schule und« der »Tätigkeitstheorie« 51

5.1 Orientierende methodologische Vorbemerkungen 52
5.2 Die Kategorie Tätigkeit als Erklärungsgegenstand und Erklärungsprinzip 54
5.2.1 Die kulturhistorische Bedeutung des Zeichens im Übergang zwischen sozialer und psychischer Ebene 57
5.2.2 Die subjektive Widerspiegelung der objektiven Wirklichkeit 62
5.2.3 Widerspiegelung und Herausbildung des Psychischen 66
5.3 Allgemeine Aspekte der Kategorie Tätigkeit 69
5.3.1 Die Gegenständlichkeit der Tätigkeit 73
5.3.2 Bedürfnis, Motiv und Tätigkeit 75
5.3.3 Die »Makrostruktur« der Tätigkeit: Tätigkeit, Handlung, Operation 78
5.3.4 Die dialektische Einheit von Tätigkeit, Sinn und Bedeutung 80
Zusammenfassung 85

6. Sozialwissenschaftliche Aspekte zum Phänomen der Gewalt unter Berücksichtigung der Kategorie »Macht« 87
6.1 Orientierende Vorbemerkungen 87
6.2 Allgemeine Aspekte 91
6.3 Spezifische Aspekte 97
6.4 Erläuterungen zu verschiedenen Begriffsbestimmungen von Gewalt und Macht 99
6.4.1 Macht und Gewalt im Verständnis von FOUCAULT
6.4.2 Macht und Herrschaft im Verständnis von WEBER 102
6.4.3 Macht und Gewalt im Verständnis von Hannah ARENDT 103
6.4.4 Macht und Gewalt im Verständnis von HAN 105
6.4.5 Macht und Gewalt im Verständnis von POPITZ 108
6.4.6 Macht und Gewalt als »symbolische Formen« im Verständnis von BOURDIEU 115
Zusammenfassung 122

7. Pädagogik: Erziehung und Bildung zur »Mündigkeit«; der Pro-zess der Überwindung des Bestehenden 125

7.1 Orientierende Vorbemerkungen 125
7.2 Ideologiekritische Betrachtung der »Konfrontativen Pädagogik« 126
7.3 Prämissen der Überwindung der Gewalt im pädagogischen Feld der Macht 134
7.4 »Gedankliche Bezugssysteme« als Mittel zur Erkenntnis der Über-windung der Gewalt im pädagogischen Feld der Macht 136
7.4.1 Theorie der Halbbildung (ADORNO) 137
7.4.2 Annäherung an GRAMSCI´s Verständnis von Erziehung und Bildung 140
7.4.3 Der Widerspruch von Bildung und Herrschaft (HEYDORN) 149
7.4.4 »Kritisch konstruktive Didaktik« und »kategoriale Bildung« (KLAFKI) 165
7.4.5 »Allgemeine integrative Pädagogik und entwicklungslogische Didak-tik« (FEUSER) 171
Zusammenfassung 179

8. Das Alte im Neuen aufheben: Begreifen und verstehen 181

8.1 Orientierende Vorbemerkungen 181
8.2 Verstehen und Begreifen als dialektische Hermeneutik 182
8.3 Das Überwinden des Alten 185
8.4 Aspekte der Gestaltung des »Neuen« im pädagogischen Feld der Macht 189

9. Ausblick 194

Literatur 198