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Ein anarchistischer Bankier  Aus dem Portugiesischen übersetzt und mit einem Nachwort von Reinhold Werner

5. Aufl.
Ein anarchistischer Bankier


Aus dem Portugiesischen übersetzt und mit einem Nachwort von Reinhold Werner



5. Aufl.

Fernando Pessoa

Wagenbach
EAN: 9783803112361 (ISBN: 3-8031-1236-2)
96 Seiten, hardcover, 11 x 21cm, Februar, 2006, Mit Abbildungen. Gebunden mit Schildchen und Prägung. Fadengeheftet.

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die wahren Anarchisten werden Bankiers. Eine verblüffende Erkenntnis, überzeugend vorgetragen von dem großen portugiesischen Autor Fernando Pessoa.

Von einem Freund befragt, gibt »ein großer Händler und ehemaliger Schieber« Auskunft über seinen Aufstieg vom einfachen Arbeiter zum wohlhabenden Bankier. Aber auch über seine anarchistische Gesinnung, die er nie aufgegeben hat. Mit erstaunlich schlüssiger Logik legt er seinem fassungslosen Zuhörer dar, dass diesem Aufstieg eine anarchistische Methode zugrunde liegt: »Geld zu erwerben, es in so großer Menge zu erwerben, dass sein Einfluss nicht mehr spürbar werden konnte.« Der einzig logische Schluss kann denn auch nur lauten: Der wahre Anarchist muss Bankier werden, der wahre Bankier ist konsequenter Anarchist. Reinhold Werners Nachwort, das sich mit Leben und Werk Fernando Pessoas beschäftigt, ist zugleich eine editorische Erläuterung eines ungewöhnlichen Textes, der zu den wenigen gehört, die Pessoa selbst veröffentlicht hat.

Fernando Pessoa, geboren 1888 in Lissabon, gilt als der bedeutendste moderne Autor Portugals. In Südafrika aufgewachsen, kehrte er mit 17 Jahren nach Lissabon zurück, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1935 eine unscheinbare Existenz als Außenhandelskorrespondent führte. Er selbst publizierte nur wenig, sein literarischer Ruhm setzte mit der Veröffentlichung seines Nachlasses ein, der 27453 Manuskripte umfaßt, darunter Lyrik, dramatische Skizzen und Essays.
Rezension
Fernando Pessoa (1888-1935) gilt neben Luís de Camões als bedeutendster Lyriker Portugals; er ist einer der wichtigsten Dichter in portugiesischer Sprache und gehört zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Er wurde zu Lebzeiten nur von wenigen Freunden als Dichter geschätzt und anerkannt. Die meisten seiner Manuskripte blieben unveröffentlicht, bei seinem Tod über 24.000 Fragmente, die z.T. erst 50 Jahre später ediert wurden. In dieser subtilen Erzählung vereint Pessoa Anarchismus und Kapitalismus: Der Anarchist will möglichst frei sein, also muss er möglichst egoistisch agieren. Und was ist egoistischer als reich zu werden? - Reinhold Werners Nachwort, das sich mit Leben und Werk Fernando Pessoas beschäftigt, ist zugleich eine editorische Erläuterung eines ungewöhnlichen Textes, der zu den wenigen gehört, die Pessoa selbst veröffentlicht hat.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de