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Costiera Amalfitana Geschichte einer Landschaft
Costiera Amalfitana
Geschichte einer Landschaft




Dieter Richter

Wagenbach
EAN: 9783803113818 (ISBN: 3-8031-1381-4)
160 Seiten, hardcover, 12 x 21cm, März, 2024, Rotes Leinen. Fadengeheftet

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schroff ins Meer stürzende Felsen und kunstvoll kultivierte Terrassen mit den berühmten Amalfi-Zitronen – Dieter Richter erzählt die schillernde Geschichte der Amalfi-Küste von der Antike bis heute. Eine Liebeserklärung an eines der großen Wunder Italiens.

Wer kennt die Gegend zwischen Neapel und Salerno besser als Dieter Richter? Jahrzehntelang hat er darüber geforscht, in Büchern und vor Ort, jeden Winkel hat er bereist. Er hat mit den Menschen gesprochen, ihre Küche probiert, und er hat sich ausgiebig mit der Geschichte dieser Region befasst. Er liebt die ansässigen Autoren ebenso wie die dortigen Sehenswürdigkeiten und Bräuche.

Mit Hingabe erzählt er von der Amalfi-Küste als einem der großen Wunder Italiens. Trotz der unwirtlichen Felsen ließen sich dort schon in der Antike die ersten Ansiedler nieder. Die Höhlen boten Schlupfwinkel für Piraten. Später beherrschten die Schiffe Amalfis, der ältesten Seerepublik Italiens, den Handel mit dem Orient.

Die wilde Schönheit der Costiera – geprägt von der Arbeit vieler Genera­tionen, die kunstvoll die steilen Abhänge terrassierten und in hängende Gärten verwandelten – zog seit der Romantik Künstler und Schriftsteller wie Karl Friedrich Schinkel, William Turner, Carl Blechen, Fanny Mendelssohn, Leo von Klenze, Richard Wagner, Mary Shelley, André Gide, Siegfried Kracauer, Max Pechstein und Walter Benjamin an. Keine Region wurde häufiger gemalt und bedichtet. Mitte des 20. Jahrhunderts Zufluchtsort für von den Nazis Verfolgte, wurde die Amalfi-Küste 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Dieter Richter, geboren 1938 in Hof/Bayern, studierte Germanistik, Altphilologie und Theologie. Von 1972 bis 2004 lehrte er als Professor für Kritische Literaturgeschichte an der Universität Bremen. Er ist Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher Bücher, von denen viele bei Wagenbach erschienen sind.
Rezension
Die Amalfiküste, italienisch costiera amalfitana, ist eine Küstenregion an der Westküste Italiens zwischen Neapel und Salerno und ist ein Teil der Südküste der Sorrentinischen Halbinsel. Die Amalfiküste liegt ca. 40 km südlich von Neapel. Sie war schon im Römischen Reich ein beliebter Sommersitz wohlhabender Römer, zog seit der Romantik Künstler und Schriftsteller an und wurde 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Tourismus ist an der Amalfiküste die Haupteinnahmequelle. Aber auch der Zitronen- und Weinbau ist von Bedeutung auf den kunstvoll die steilen Abhänge terrassierten und in hängende Gärten verwandelten Flächen. Der Literaturwissenschaftler Dieter Richter erzählt liebevoll und kenntnisreich die schillernde Geschichte der Amalfi-Küste von der Antike bis heute.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7

Felsen und Fjorde
Landschaft der Extreme 11

Vom Meer aus 12 • Wetterbericht 12 • Dichterische Spiegelungen 13 • Katastrophen-Landschaft 14 • Arbeit von Jahrhunderten. Die Kunst der Terrassierung 16 • Oben und Unten. Die vertikale Landschaft 20 • Ganz oben 24

Im Schatten des römischen Imperiums
Die Küste der Sirenen 27

Am Kap der Minerva 27 • Das Meer des Odysseus 28 Versunkener Luxus. Römische Villen an der Costiera 30 Stümpfe, Säulen, Sarkophage. Die Kultur der Wiederverwendung 32 • Li Galli. Inseln im Wind und ein Vorposten der Moderne 34

Orient und Okzident
Die Seerepublik von Amalfi und das mittelalterliche Europa 37

Die Gründung, eine Flüchtlingsgeschichte 37 • Sie säen nicht und sie ernten nicht. Zukunft auf dem Meer 38 • Die älteste Seerepublik 40 • Fundüq. Handelsplätze und Kolonien im Osten 41 • Amalfi in Jerusalem 42 • Die Modernisierung Europas. Papier und Kompass 43 • Die erste medizinische Hochschule 46 • Seerecht und marine Anarchie. Die Tabula de Amalpha 47 • Himmlische Schutzmacht. Die Heiligen aus dem Meer und die Reliquien von Sant'Andrea 48

Papiermühlen, Maccheroni-Fabriken und die Kultur der Zitronen
Im Glanz der Manufakturen 53

Tempi passati. Ein Schauplatz verschwindet aus der Weltgeschichte 53 • Alter Glanz und neue Routen 54 Wasserkraft, die Arbeit schafft. Die Papiermühlen 57 Die ferriera. Der Eisenhammer in der Waldschlucht 58 Die besten Maccheroni des Königreichs 60 • Sfusato amalfitano. Die Zitronenkultur 61

Buchten und Grotten, Mühltal und Meer
Die Entdeckung der romantischen Landschaft 65

Goethe? Hier nicht! 65 Auf den Wogen und über die Berge. Die Anreise 68 • Maler, Dichter, Gelehrte - und die ersten Amerikaner 7o • Das Ganze war ein Gemälde! Lieblingsplätze und Bildmuster 72 • Der fremde und der eigene Blick. Die Scuola di Posillipo 75 • Klosterbruder für eine Nacht. Die Herbergen 76 • Schwieriges Miteinander. Die Fremden und die Einheimischen 77 • Mythos Amalfi 79

Reiz des Moresken
Die hängenden Gärten von Ravello 83

Hinauf in die Berge! 83 • Der Wanderer mit dem Skizzenbuch. Carl Blechen 84 • Durchs Drachen-Tal 86
Ganz arabisch anzusehen. Im Bann des Exotischen 87 Der schottische Gärtner. Francis Nevile Reid und die Villa Rufolo 90 • Klingsors Zaubergarten ist gefunden. Richard Wagner 93 • Vom Parsifal zur Città della musica 95 • Story of a panic. Fremdenverkehr und Literaturlandschaft 97 • Ah moon of my delight. Melancholie und Moderne in der Villa Cimbrone 98

Die Positano-Utopie
Die Costiera als Künstlertraum und Exil 103

Im Gänsemarsch 103 • Vom Borgo marinaro zur Città morta 104 • Die ersten Fremden 106 • Felsenwahn und Philosophen 107 • Versammelte Avantgarde. Die Maler 110 • Ton und Stoff Kunsthandwerk und periodo tedesco zwischen Positano und Vietri 113 • Flucht aus der Geschichte. Die Costiera der Emigranten 115 • Im Schatten der Shoah 119 • Der Garten der Erinnerung 123

Welterbe und Alltag
Die heimische Costiera 125

Überlastete Küste. Das Problem des Tourismus 125 • Winter und Sommer. Im Rhythmus der Jahreszeiten 128 • Mare e terra. Die eigene Küche 130 • Weltkulturküste. Die Gegenwart des Vergangenen. 134

Anmerkungen 137 • Quellen 149 • Literatur 152