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Die Weiße Rose Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden Originalverlag: DVA, München 2017

2. Auflage
Pantheon-Ausgabe 2018
Die Weiße Rose
Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden


Originalverlag: DVA, München 2017



2. Auflage

Pantheon-Ausgabe 2018

Miriam Gebhardt

Random House , Pantheon
EAN: 9783570553695 (ISBN: 3-570-55369-8)
368 Seiten, hardcover, 13 x 20cm, 2018, Klappenbroschur, 14 s/w Abbildungen

EUR 13,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein neuer Blick auf die Geschichte der Widerstandsgruppe

Die Weiße Rose ist eine der bekanntesten Widerstandsgruppen in der deutschen Geschichte. Insbesondere die Geschwister Sophie und Hans Scholl werden immer wieder als leuchtende Vorbilder genannt. Warum hatten gerade sie den Mut, sich gegen das nationalsozialistische Unrechtssystem aufzulehnen? Miriam Gebhardt beleuchtet die Biografien der Aktivisten und macht deutlich, wie wichtig Familie, Freundschaften und Umfeld für die Mitglieder der Weißen Rose waren. Ihr Buch erzählt eine neue Geschichte der Gruppe und zeigt, wie viel die Botschaft der Widerstandsgruppe uns noch heute, 75 Jahre nach ihrem traurigen Ende, zu sagen hat.

»Selten werden historische Personen menschlich so greifbar wie hier.«

Süddeutsche Zeitung (10. Juli 2017)

Miriam Gebhardt ist Journalistin und Historikerin und lehrt Geschichte an der Universität Konstanz. Ihr Bestseller »Als die Soldaten kamen« (2016 bei Pantheon) über die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde breit besprochen und in mehrere Sprachen übersetzt. Miriam Gebhardt lebt in Ebenhausen bei München.
Rezension
Dieses erstmals 2017 als DVA-Sachbuch als gebundene Ausgabe erschienene Buch liegt hiermit als günstige Taschenbuch-Ausgabe vor (und bitet sich insofern auch für schulische Zwecke an). Dieser Tage im Mai 2021 wird erneut der 1921 geborenen und 1943 von den Nazis hingerichteten Sophie Scholl gedacht, u.a. anderem mit einer deutschen 80cent-Sonder-Briefmarke. Sophie und Hans Scholl stehen exemplarisch für den Widerstand der Gruppe "Die Weiße Rose" gegen den Nationalsozialismus. Hans Scholl, geb. 1918, hingerichtet 1943, war zunächst begeisterter HJ-Führer und insofern ein "ganz normaler Deutscher" (Untertitel), wurde aber vor einem Stuttgarter Sondergericht 1937/38 im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Jungenschaftsführer wegen "bündischer Umtriebe" angeklagt. Das läßt ihn die Willkürjustiz der Nazis erleben und führt zu einer Wende in seinem Leben, obwohl das Verfahren wegen "bündischer Umtriebe" eingestellt wurde. Im Sommer 1942 verfassen Hans Scholl und Alexander Schmorell innerhalb von nur zwei Wochen vier Flugblätter unter dem Decknamen »Die weiße Rose«. Darin prangern sie die allgemeine Entrechtung und Freiheitsberaubung im Führerstaat an und rufen das Volk auf, nicht länger zu der Ermordung von Juden und zu anderen nationalsozialistischen Verbrechen zu schweigen. Im Spätherbst verschärfen die Verschwörer die Gangart. Sie weihen andere in ihre Aktionen ein: Sophie Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Kurt Huber, einen Münchner Professor für Philosophie und Musikpsychologie. Hans und Sophie Scholl und ihre Gesinnungsgenossen wurden 1943 in München vom »Volksgerichtshof« zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Autorin sucht in den Biografien der Aktivisten die individuellen Voraussetzungen des Widerstands und fragt, welche Ressourcen aus Kindheit, Familie, Umfeld und Erfahrung sie gegen den übermächtigen Gruppendruck der „Volksgemeinschaft“ immunisierten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

Teil I Wachstum 25

Fünf Freunde, ein Professor und die Suche nach dem Stein des Anstoßes 29
Die Scholls: Eine Familie probt den Aufstand 44
Alexander Schmorell: mit Lebenskunst und Enthusiasmus 94
Christoph Probst: der Liebende 102
Willi Graf: die Stärke des Nurmi 122
Kurt Huber: ein Kontrapunkt 136
Eine Jugend voller Glück, Unglück und Verirrungen 150

Teil II Auseinandersetzung 153

Zerrissene Zeit 157
Anlässe und Motive 176
Aktion 196
Vom Unbehagen zum Widerstand 206
Gemeinsam in den Krieg 211
Die nächste Stufe 218
Der mächtige Gegner 229
Das Momentum 236

Teil III Bewährung 255

Verfolgung 261
Verhöre 267
Prozesse 284
Das Überleben der Familien 304
Und ihr Geist lebt trotzdem weiter 318

Epilog 337

Anmerkungen 345

Ausgewählte Quellenbestände und Literatur 355
Danksagung 361
Personenregister 363
Bildnachweis 367