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Die Weiße Rose Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden
Die Weiße Rose
Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden




Miriam Gebhardt

Reihe: DVA Sachbuch


Deutsche Verlags-Anstalt , Random House
EAN: 9783421047304 (ISBN: 3-421-04730-8)
368 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, April, 2017, mit Abbildungen

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine neue Geschichte der Weißen Rose

Die Weiße Rose ist eine der bekanntesten Widerstandsgruppen in der deutschen Geschichte, vor allem Sophie Scholl und Hans Scholl werden immer wieder als leuchtende Vorbilder genannt. Doch warum hatten gerade diese Geschwister und ihre Mitstreiter den Mut, sich gegen das nationalsozialistische Unrechtssystem aufzulehnen? Miriam Gebhardt sucht in den Biografien der Aktivisten die individuellen Voraussetzungen des Widerstands und fragt, welche Ressourcen aus Kindheit, Familie, Umfeld und Erfahrung sie gegen den übermächtigen Gruppendruck der „Volksgemeinschaft“ immunisierten. Ihr Buch erzählt eine neue Geschichte der Weißen Rose und zeigt, warum die Botschaft der Widerstandsgruppe heute, 75 Jahre nach ihren ersten Aktionen, immer noch wichtig ist.

Miriam Gebhardt ist Journalistin und Historikerin und lehrt als außerplanmäßige Professorin Geschichte an der Universität Konstanz. Neben ihrer journalistischen Arbeit, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die Zeit und verschiedene Frauenzeitschriften, habilitierte sie sich mit einer Arbeit über Die Angst vor dem kindlichen Tyrannen. Eine Geschichte der Erziehung im 20. Jahrhundert (2009). Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet (2011) sowie Alice im Niemandsland. Wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor (2012). Ihr Bestseller Als die Soldaten kamen (2015) über die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde breit besprochen und in mehrere Sprachen übersetzt. Miriam Gebhardt lebt in Ebenhausen bei München.
Rezension
Sophie und Hans Scholl stehen exemplarisch (berechtigt?) für den Widerstand der Gruppe "Die Weiße Rose" gegen den Nationalsozialismus. Hans Scholl, geb. 1918, hingerichtet 1943, war zunächst begeisterter HJ-Führer und insofern ein "ganz normaler Deutscher" (Untertitel), wurde aber vor einem Stuttgarter Sondergericht 1937/38 im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Jungenschaftsführer wegen "bündischer Umtriebe" angeklagt. Das läßt ihn die Willkürjustiz der Nazis erleben und führt zu einer Wende in seinem Leben, obwohl das Verfahren wegen "bündischer Umtriebe" eingestellt wurde. Im Sommer 1942 verfassen Hans Scholl und Alexander Schmorell innerhalb von nur zwei Wochen vier Flugblätter unter dem Decknamen »Die weiße Rose«. Darin prangern sie die allgemeine Entrechtung und Freiheitsberaubung im Führerstaat an und rufen das Volk auf, nicht länger zu der Ermordung von Juden und zu anderen nationalsozialistischen Verbrechen zu schweigen. Im Spätherbst verschärfen die Verschwörer die Gangart. Sie weihen andere in ihre Aktionen ein: Sophie Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Kurt Huber, einen Münchner Professor für Philosophie und Musikpsychologie. Hans und Sophie Scholl und ihre Gesinnungsgenossen wurden 1943 in München vom »Volksgerichtshof« zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Autorin sucht in den Biografien der Aktivisten die individuellen Voraussetzungen des Widerstands und fragt, welche Ressourcen aus Kindheit, Familie, Umfeld und Erfahrung sie gegen den übermächtigen Gruppendruck der „Volksgemeinschaft“ immunisierten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

Teil I Wachstum 25

Fünf Freunde, ein Professor und die Suche nach dem Stein des Anstoßes 29
Die Scholls: Eine Familie probt den Aufstand 44
Alexander Schmorell: mit Lebenskunst und Enthusiasmus 94
Christoph Probst: der Liebende 102
Willi Graf: die Stärke des Nurmi 122
Kurt Huber: ein Kontrapunkt 136
Eine Jugend voller Glück, Unglück und Verirrungen 150

Teil II Auseinandersetzung 153

Zerrissene Zeit 157
Anlässe und Motive 176
Aktion 196
Vom Unbehagen zum Widerstand 206
Gemeinsam in den Krieg 211
Die nächste Stufe 218
Der mächtige Gegner 229
Das Momentum 236

Teil III Bewährung 255

Verfolgung 261
Verhöre 267
Prozesse 284
Das Überleben der Familien 304
Und ihr Geist lebt trotzdem weiter 318

Epilog 337

Anmerkungen 345

Ausgewählte Quellenbestände und Literatur 355
Danksagung 361
Personenregister 363
Bildnachweis 367