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Vom HJ-Führer zur Weißen Rose Hans Scholl vor dem Stuttgarter Sondergericht 1937/38
Vom HJ-Führer zur Weißen Rose
Hans Scholl vor dem Stuttgarter Sondergericht 1937/38




Ulrich Herrmann

Juventa Verlag , Beltz
EAN: 9783779926504 (ISBN: 3-7799-2650-4)
380 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Oktober, 2012

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Student der Medizin und Sanitätssoldat Hans Scholl (1918–1943) ist als Mitglied der Münchner »Weißen Rose« eine der herausragenden Symbolfiguren für den Aufstand des moralischen Gewissens gegen das verbrecherische NS-Regime. In seiner Ulmer frühen Jugend war er ein begeisterter HJ-Führer und zugleich Anhänger einer bürgerlich-jungenschaftlichen Jugendkultur. Bei der Verfolgung »bündischer Umtriebe« durch die NS-Justiz sollte ihm dies zum Verhängnis werden. Ein Prozess vor dem Stuttgarter Sondergericht 1937/38 endete zwar mit der Einstellung des Verfahrens, bedeutete aber im Leben von Hans Scholl den Wendepunkt: Die Erfahrung der Willkürjustiz bewirkte die Abkehr vom Regime und die Hinwendung zu den christlich-humanistischen und politisch-ethischen Grundwerten. Daraus entsprangen Idee und Gehalt der Flugblätter der Münchner »Weißen Rose«. Hans und Sophie Scholl und ihre Gesinnungsgenossen wurden 1943 in München vom »Volksgerichtshof« zum Tode verurteilt und hingerichtet. Das Buch analysiert und dokumentiert Hintergründe und Verlauf des Stuttgarter Sondergerichtsprozesses.
Rezension
Bundespräsident Gauck hat in diesen Tagen der Erinnerung an die Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 die Mitglieder des Widerstandskreises der "Weißen Rose" in München ausdrücklich geehrt. Das hier anzuzeigende Buch über Hans Scholl, geb. 1918, hingerichtet 1943, dokumentiert den Prozess gegen den ehemaligen begeisterten HJ-Führer Hans Scholl vor einem Stuttgarter Sondergericht 1937/38 im Zusammenhang mit seiner Arbeit als Jungenschaftsführer, der ihn die Willkürjustiz der Nazis erleben läßt und zu einer Wende in seinem Leben führt, obwohl das Verfahren wegen "bündischer Umtriebe" eingestellt wurde. Der Band dokumentiert exemplarisch einerseits den Gleichschaltungsprozess des Nationalsozialismus und dessen Willkürjustiz, andererseits die biographische Wende gegen den Nationalsozialismus im Leben des späteren Widerstandskämpfers Hans Scholl und ist insofern auch für den schulischen Geschichtsunterricht von besonderem Interesse.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hans Scholl (1918–1943) ist als Mitglied der Münchner „Weißen Rose“ eine der herausragenden Symbolfiguren für den Aufstand des moralischen Gewissens gegen das verbrecherische NS-Regime. In früher Jugend war er ein begeisterter HJ-Führer und zugleich Anhänger einer bürgerlich-jungenschaftlichen Jugendkultur. Bei deren Verfolgung durch die NS-Justiz wurde Hans Scholl vor dem Stuttgarter Sondergericht 1937/38 ein Prozess gemacht. Die Erfahrung der Willkürjustiz bewirkte die Abkehr vom NS-Regime und den Wendepunkt in seinem Leben.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

„Eilt sehr! Haft! Politisch!“ – „Eilt sehr! Haft!“
Worum geht es im Prozess gegen Hans Scholl 1937/38 vor dem Stuttgarter Sondergericht? 13

„Auf Vorhalt: …“ – „Auf Befragen: Ich gebe zu…“
Ermittlungen und Vernehmungen 32

„wer je die flamme umschritt, bleibe der flamme trabant“
Hans Scholl und die Ulmer „Trabanten“
Von Eckard Holler 38

„Die Lage ist ernst“
Das Stuttgarter Sondergericht, der Staatsanwalt und die Richter 68

„das ist doch nicht so schlimm, ich war selber mal bündisch“
Sondergerichtspräsident Cuhorst am 2.6.1938: Verhandlung und Urteil 90

„du bist jetzt nicht im großen Haufen, sondern besonders gestellt“
Hans Scholl am Beginn seines Weges in die Gegnerschaft zum Nationalsozialismus 113

Statt eines Nachworts:
Worte von Hans Scholl 128
Die beiden letzten Flugblätter der Weißen Rose 129

Anhang

Dokumente aus dem Strafverfahren gegen Zwiauer und andere 135
Dokumente aus der Jungenschaftskultur in Ulm 333
Gesetze und Verordnungen 363

Bildnachweise 380
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