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Die Villen des Andrea Palladio
Die Villen des Andrea Palladio




Volker Plagemann

Ellert & Richter Verlag GmbH
EAN: 9783831904624 (ISBN: 3-8319-0462-6)
496 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2012, Klappenbroschur; mit 176 Abbildungen

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Villen des Andrea Palladio

Der Renaissance-Baumeister Andrea Palladio (1508-1580) war der einflussreichste Architekt der westlichen Welt, Vor allem mit seinen 40 Villenbauten in Venetien hat er Architekturvorgaben geschaffen für den sogenannten Palladianismus, dessen Einfluss bis in die Moderne reicht. Volker Plagemann sammelt erstmals die neueren Forschungsergebnisse in einer Gesamtdarstellung der Villen Palladios und fasst für jede Villa aktuelle Informationen zusammen. Sein Buch eignet sich deshalb auch besonders gut als Reiseführer.

Neben seinen Kirchenbauten in Venedig, seinen Palastbauten in Vicenza und seinen Brückenbauten im Veneto hat Andrea Palladio mit seinen von 1537 bis 1572 entwickelten Villenprojekten die Vorbilder für die Landsitz- und Gartenkultur der Neuzeit kreiert. Zugleich hat er mit Portikus und antikischen Gliederungen architektonische Ausdrucksformen für Repräsentativbauten vorgegeben, die unser Bewusst-sein von republikanischer Architektur bestimmen. Das Weiße Haus und das Kapital in Nordamerika oder die europäischen Kulturbauten von Museen, Theatern und Bibliotheken sind ohne das Vorbild der Villen des Palladio nicht denkbar.

Volker Plagemann ist in Hamburg geboren, machte in seiner Heimatstadt Abitur und wurde 1966 an der Universität Hamburg über deutsche Kunstmuseen promoviert. Nach einem Forschungsstipendium am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München habilitierte er sich 1973 an der TH Aachen und 1975 an der Universität Hamburg. Von 1973 bis 1980 leitete er als Senatsrat die Abteilung Wissenschaft und Kunst in Bremen, von 1980 bis 2003 als Senatsdirektor die Hamburger Kulturbehörde. Ab 1975 war er Privatdozent, seit 2001 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg.
Rezension
Andrea Palladio aus Vicenza gilt als DER Architekt zwischen Renaissance und Barock. Wer kennt nicht die berühmte „Villa Rotonda“? Hier werden alle Villen, Palazzi, Tempel, Theater und Kirchengebäude Palladios zwischen Verona, Venedig und Udine in hervorragender Bildqualität und mit gelungenem Beitext incl. Grund- und Querschnitten dargestellt sowie Hinweise zu deren Besuch/Besichtigung gegeben. Andrea di Pietro della Gondola, gen. Palladio, 1508–1580, Architekt der Renaissance in Oberitalien, ist der vielleicht bedeutsamste Architekt der Neuzeit, dessen einzigartige Harmonie und Eleganz in seinen Bauten weltweit überzeugte. Insbesondere durch das 1570 von ihm selbst illustrierte Werk Quattro libri dell’architettura (Vier Bücher über die Architektur) mit eigenen Entwürfen und zahlreichen Abbildungen antiker Architektur wurde Palladio neben Leon Battista Alberti zum einflussreichsten Architekturtheoretiker der frühen Neuzeit. Nach Übersetzung in die englische Sprache beeinflusste Palladios Werk vor allem die protestantische und anglikanische Architektur Nordeuropas (Palladianismus). Palladios Bauten in Vicenza, in Venedig und im Veneto gehören zum kulturellen Erbe der Menschheit. Seine Wirkung reicht von der kolonialen Baukunst in Indien über Rußland, den europäischen Kontinent, Skandinavien und England bis nach Amerika.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Villenbauten, die der Renaissance-Architekt Andrea Palladio zwischen 1537 und 1572 in Venetien plante und schuf, prägen unser Verständnis republikanischer Architektur bis heute. Noch vor den Kirchenbauten in Venedig, den Palästen und Brücken im Veneto entstanden in dieser Zeit 40 Villen, die zu Vorbildern für die neuzeitliche Landsitz- und Gartenkultur wurden. Mit Bauelementen wie dem Portikus und antikischen Gliederungen entwickelte Palladio architektonische Stilvorlagen, die im Palladianismus vielfach aufgegriffen wurden und sich bis in die Moderne weiterverfolgen lassen. Das Weiße Haus und das Kapitol in Amerika sind ohne das Vorbild der Villen Palladios nicht denkbar. Aber auch unser Bewusstsein der Architektur europäischer Kulturbauten wie Museen, Theater und Bibliotheken geht auf diese Bauformen zurück.
Volker Plagemann verknüpft in seinem Buch erstmals die neueren Forschungsergebnisse zu einer Gesamtdarstellung der Villen Palladios. Zugleich widmet er jeder Villa ein eigenes, detailliertes Kapitel, das diese nicht nur in den stilistischen und entstehungs-geschichtlichen Zusammenhang der übrigen Villenprojekte einordnet, sondern auch aktuelle Informationen zu Besichtigungsmöglichkeiten und Kontaktdaten vor Ort bietet. Die zahlreichen Abbildungen vermitteln einen ersten ästhetischen Eindruck dieser imposanten Architektur, die teils noch gut erhalten ist. Damit verbindet der Autor die wissenschaftlich fundierte Darstellung des Werks eines der einflussreichsten Architekten westlicher Architekturgeschichte mit den praktischen Hinweisen eines Reise- und Kulturführers zu den Standorten der Villen Palladios in Venetien.

Volker Plagemann
geb. 1938 in Hamburg, hat Architektur, Musik und Kunstwissenschaften studiert; 1973 Habilitation an der TH Aachen und 1975 an der Universität Hamburg. Seit 1973 hat er als Senatsrat die Bremer Kulturbehörde, von 1980 bis 2003 als Senatsdirektor die Hamburger Kulturbehörde geleitet. Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Zahlreiche Publikationen zur Museumsgeschichte, Denkmalgeschichte, Kunst im öffentlichen Raum.
Inhaltsverzeichnis
13 Vorwort

17 Die Bauaufgabe Villa im Veneto

17 Die Anfänge Venedigs
20 Bauen in der Lagune
23 Die Casa Veneziana
24 Ausdehnung Venedigs auf das Festland
30 Maßnahmen der Landverbesserung
32 Überhöhung der „Villeggiatura"
36 Villen in den Schriften der Antike
4l Villen in den Architekturtraktaten des Quattrocento
44 Villen in der Landwirtschaftsliteratur
47 Mittelalterliche Villenbauten im Veneto
58 Frührenaissance in Venedig
60 Die Bücher Sebastiane Serlios und der Villenbau
67 Der Villenbau der Frührenaissance im Veneto
72 Frühe römisch-florentinische Einflüsse in Norditalien: Alberti in Rimini und Mantua, Giulio Romano in Mantua
73 Rom-Orientierung norditalienischer Bauherren und Architekten: Falconetto und Sanmicheli kommen aus Rom zurück
76 Sansovino kommt aus Florenz und Rom nach Venedig
77 Die großen Villen des Giulio Romano, Falconetto, Sanmicheli und Sansovino
79 Der Palazzo del Te in Mantua
81 Die Villa dei Vescovi in Luvigliano
84 Die Villa Soranza bei Castelfranco
86 Die Villa Garzoni in Pontecasale

89 Palladio in seiner Zeit

89 Andrea di Pietro della Gondola
90 Andrea in der Pedemuro-Werkstatt: der Umbau der Villa Trissino in Cricoli
92 Palladios Begegnungen mit Trissino, Cornaro und Barbaro. Seine Erfahrungen in Rom
98 Palladios Durchsetzung in Vicenza
102 Palladios ausgeführtes Werk
106 Die „Quattro libri"

108 Palladios Villen

108 Die „Quattro libri" über die Lage einer Villa
111 Die „Quattro libri" über die architektonische Anlage einer Villa
114 Die einzelnen Villendarstellungen in den „Quattro libri"
118 Die Entwicklung der Villenbauten Palladios im Veneto über vier Jahrzehnte
119 Planungs- und Ausführungsverlauf
123 Einbettung in die Landschaft, Ausblicke
126 Gärten, Höfe, Zugänge
128 Gesamtanlagen
135 Baukörper der Herrenhäuser, Fassaden, Freitreppen, Portiken
142 Antike Elemente und Ordnungen der Herrenhäuser und Barchessen
147 Baumaterial
148 Raumkomposition in den Herrenhäusern
152 Raumformen und -proportionen
157 Künstlerische Ausstattungen
162 Entwicklungsprozess und Erhaltungszustand

168 Der Palladianismus

168 Regionale Anfänge des Palladianismus
174 Vincenzo Scamozzi und seine Villen Rocca Pisani und Molino als Monumente des Palladianismus
182 Anfänge des überregionalen Palladianismus und seine Verbreitung
188 Muttoni, 1740-1743, Bertotti Scamozzi, 1776-1783, und Magrini, 1845, als palladianistische Autoren in Italien
191 Klassizismus und Palladianismus in Europa und Nordamerika
193 Goethes „Römisches Haus" in Weimar, die Bauten des „Gartenreiches" in Wörlitz und die palladianistischen Architekturen in den Stadtrepubliken Hamburg und Bremen
197 „Theater", „Museum" und „Bibliothek" als neue „Kultur"-Bauaufgaben

200 Neue Interpretationsweisen der palladianischen Villen

200 Die „Villa als Herrschaftsarchitektur"
201 „Magnificenza" in der venezianischen Villenkultur
212 „Theatralität" der Villen Palladios

217 Palladios Villenprojekte in historischer Folge

218 1 Villa Trissino in Cricoli
223 2 Villa Godi
233 3 Villa Piovene
239 4 Villa Valmarana in Vigardolo
245 5 Villa Forni
251 6 Villa Gazzotti
256 7 Villa Pisani in Bagnolo
264 8 Villa Pagliarino
268 9 Villa Thiene in Quinto
277 10 Villa Contarini
282 11 Villa Saraceno
288 12 Villa Caldogno
294 13 Villa Poiana
300 l4 Villa Arnaldi
302 15 Villa Angarano
310 16 Villa Pisani in Montagnana
316 17 Villa Cornaro
322 18 Villa Schio
324 19 Villa Zeno
331 20 Villa Mocenigo in Marocco
335 21 Villa Ragona
339 22 Villa Chiericati Porto
345 23 Villa Porto in Vivaro
350 24 Villa Barbaro
363 25 Villa Badoer
371 26 Villa Thiene in Cicogna
376 27 Villa Mocenigo sopra la Brenta
381 28 Villa Repeta
386 29 Villa Foscari
396 30 Villa Emo
405 31 Villa Grimani
411 32 Villa Muzani, genannt „La Pisa"
415 33 Villa Valmarana in Lisiera
421 34 Villa Sarego in Miega
427 35 Villa Sarego alla Cucca
433 36 Villa Sarego in Veronella
434 37 Villa Sarego in Beccacivetta
436 38 Villa Sarego in Santa Sofia
441 39 Villa Almerico, „La Rotonda"
46l 40 Villa Trissino in Meledo
470 4l Villa Porto in Molina

479 Nachwort zur Bereisung der Villen des Andrea Palladio

479 Historische Vorläufer und Nachfolger
480 Die Auswahl der Palladio-Villen
480 Besuch weniger, gut erhaltener und künstlerisch ausgestatteter Palladio-Villen
481 Erfassung einer größeren Auswahl von Palladio-Villen
482 Bemühung um möglichst viele Palladio-Villen
483 Thermalkuren und Palladio-Villen

484 Anmerkungen
491 Literatur
495 Danksagung
496 Bildnachweis/Impressum