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Die Sozialgeschichte der DDR
Die Sozialgeschichte der DDR




Arnd Bauerkämper

Oldenbourg Wissenschaftsverlag
EAN: 9783486576375 (ISBN: 3-486-57637-2)
156 Seiten, paperback, 14 x 23cm, 2005

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 76



Arnd Bauerkämper, geboren 1958, ist Geschäftsführender Leiter des Berliner Kollegs für Vergleichende Geschichte Europas.


Rezension
Der Autor, Geschäftsführender Leiter des Berliner Kollegs für Vergleichende Geschichte Europas, zeigt auf, was Sozialpolitik im "real existierenden" Sozialismus bedeutet hat und wie die Sozialgeschichte der DDR verlaufen ist. Dabei tritt insbesondere die Alltagskultur der DDR-Gesellschaft vor Augen sowie die staatliche Machtpolitik; es zeigt sich, wie Egalitätsdoktrin und gesellschaftliche Ungleichkeit aufeinander traffen, wie Kaderpolitik dem Konzept gesellschaftlicher Nivellierung widersprach, wie Aufstiegsmobilität ungleich verteilt war und räumliche und soziale Milieus auch in der sozialistischen Gesellschaft eine wensentliche Rolle spielten. Zahlreiche Hinweise auf einschlägige Quellen und Literatur beenden den Band.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sozialpolitik als Herrschaftsinstrument - gewürzt mit Beispielen aus dem "real existierenden" Sozialismus und mit Einblick in ebenso "real existierende" Subkulturen. DDR-Geschichte nicht nur für Studenten.

War die Gesellschaft der DDR nur ein Bestandteil des politischen Systems? Oder entzogen sich soziale Prozesse und gesellschaftliche Beziehungen bis zu einem bestimmten Grad dem Herrschafts- und Steuerungsanspruch der Machthaber? Auf welche Weise überlagerten sich politische Durchdringung und soziale Eigendynamik? Vor allem auf diese Fragen konzentriert sich Arnd Bauerkämper und führt so in bedeutende gesellschaftliche Entwicklungstrends und Grundprobleme der sozialgeschichtlichen Forschung ein. Ausgehend von der Gesellschafts- und Sozialpolitik, thematisiert Bauerkämper Arbeit, Freizeit und wichtige soziale Schichten ebenso wie Merkmale und Widersprüche der "staatssozialistischen" Gesellschaft. Der Studienband umfasst außerdem eine umfangreiche, thematisch gegliederte Bibliographie.

"Insgesamt bietet Bauerkämper einen komprimierten Überblick auf sehr hohem Niveau, der sich sowohl als Einstieg in das Thema der DDR-Sozialgeschichte als auch als Nachschlagewerk der zentralen Forschungsfragen eignet."
NW in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 4/05


"Im Gegensatz zu anderen EdG-Bänden ist es Bauerkämper gelungen, die beiden ersten Teile seines Bandes klar voneinander zu trennen. Darüber hinaus bietet er dem Leser einen breiten Überblick über die bisher erschienene relevante Forschungsliteratur. Insgesamt handelt es sich also um einen sehr gelungenen Band aus der Reihe, der nicht nur jedem Studenten als Einstiegslektüre wärmstens empfohlen werden kann."
Dierk Hoffmann in: neue Politische Literatur, Heft 2, 2005


"Obwohl sich gelgentliche Wiederholungen nicht vermeiden lassen, bietet vor allem der die Grundprobleme und Tendenzen der Forschung analysierende Teil des Bandes eine fundierte und anregende Übersicht."
Andreas Ludwig in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 2/06


"[...] eine vorzügliche Übersicht über die gegenwärtige Forschungssituation [...]."
Rainer Eckert in: Das Historisch-Poltische Buch Heft 1, 2006
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung des Verfassers IX


I. Enzyklopädischer Überblick 1

1. Die Herausbildung der staatssozialistischen Gesellschaft 1
2. Sozialpolitik 6
3. Arbeit, Betrieb und Gewerkschaften 11
4. Freizeit, Alltagskultur und Konsum 18
5. Soziale Schichten 27
5.1 Arbeiter 27
5.2 Bauern, Landarbeiter, LPG-Mitglieder 31
5.3 „Intelligenz" und Restbürgertum 34
5.4 Funktionäre 40

II. Grundprobleme und Tendenzen der Forschung 45

1. Gesellschaft als politische Veranstaltung? Rahmenbedingungen und Untersuchungsansätze 45
2. Sozialstruktur zwischen Egalitätsdoktrin und gesellschaftlicher Ungleichheit 60
2.1 Interpretationen der Gesellschaftsstruktur 60
2.2 Das politische Leitbild gesellschaftlicher Gleichheit und seine Grenzen 64
2.3 Widersprüche des Konzeptes gesellschaftlicher Nivellierung: das Beispiel der „Kaderpolitik" 66
2.4 Dimensionen sozialer Ungleichheit in der DDR: Konsum, Generations- und Geschlechtszugehörigkeit 67
3. Soziale Mobilität durch Verdrängung und Privilegierung 73
3.1 Die Politik gesellschaftlicher Nivellierung 73
3.2 Sozialer Abstieg: Die Entmachtung der Oberschichten 75
3.3 Aufstiegsmobilität und neue Abschließung 82
3.4 Migrationsprozesse und räumliche Unterschiede 89
4. Die Diktatur vor Ort: Soziale Milieus, gesellschaftliche Beziehungen und Verhalten zwischen Umbruch und Traditionsbindung 95
4.1 Milieus 95
4.2 Verhalten in der Diktatur 101

III. Quellen und Literatur 111

1. Dokumentationen und Hilfsmittel 111
2. Gesamtdarstellungen und Sammelbände . 112
3. Forschungs- und Literaturberichte, Kontroversen, Archive 114
4. Die DDR in der deutschen Geschichte . 115
5. Totalitarismustheorie, Diktaturenvergleich und Regimetypologie 117
6. Die gesellschaftliche Struktur der DDR: soziale Ungleichheit und analytische Konzepte 118
7. Gesellschaftliche Traditionen und Moderne, Milieus 120
8. Gesellschaftliche Gruppen: Bauern, Arbeiter, „Intelligenz" und Restbürgertum 12l
9. Migration und geographische Mobilität 123
10. „Kader" und Elitenwechsel 125
11. Gesellschafts-und Sozialpolitik, Gewerkschaften 125
12. Familie, Frauen und Geschlechterverhältnis 126
13. Jugend und Generationen 127
14. Bildung und Sozialisation 127
15. Kirchen und Kirchengemeinden 128
16. Konsum, Alltagsleben und Kultur 129
17. Wirtschaft und Umwelt 130
18. Repressionsorgane: Justiz und Polizei 132
19. Abweichendes Verhalten und das Ende der DDR 132

Register 135
Themen und Autoren 145