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Die Philosophie der Aufklärung  Text und Anmerkungen bearbeitet von Claus Rosenkranz; mit einer Einleitung von Gerald Hartung und einer Bibliographie von Arno Schubbach.
Die Philosophie der Aufklärung


Text und Anmerkungen bearbeitet von Claus Rosenkranz; mit einer Einleitung von Gerald Hartung und einer Bibliographie von Arno Schubbach.

Ernst Cassirer

Meiner Hamburg
EAN: 9783787317967 (ISBN: 3-7873-1796-1)
408 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2007

EUR 26,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In seiner Geschichtsschreibung der Philosophie will Ernst Cassirer (1874-1945) den Nachweis erbringen, daß der Fortschritt im Denken seit der Renaissance den Menschen zu der Selbstgewißheit geführt hat, sich in seinem Handeln nach Werten zu richten, die ihm nicht vorgegeben sind, sondern auf seiner freien Entscheidung beruhen.

In diesem Prozeß kommt der Philosophie der Aufklärung - so Cassirer - eine Schlüsselstellung zu, und das auszeichnende Merkmal seiner Darstellung dieser Epoche sah er darin, „daß sie nicht die Geschichte der einzelnen Denker und ihrer Lehren, sondern eine reine Geschichte der Ideen der Aufklärungszeit zu geben suchte und sie in ihrer unmittelbaren Wirksamkeit aufzeigen und sichtbar machen wollte".

Die Philosophie der Aufklärung (1932) ist eines der herausragenden Standardwerke zur Bestimmung der Leitgedanken der Epoche.

Die vorliegende Ausgabe bietet den Text nach der Neuedition in: Ernst Cassirer, Gesammelte Werke, Hamburger Ausgabe (ECW), Band 15.
Rezension
Der Kultur-Philosoph Ernst Cassirer (1874-1945), der von 1919-33 Professor in Hamburg war und dann zunächst nach Oxford emigrierte, später nach Göteborg und seit 1941 in die USA (Yale University und Columbia University in New York), hat in den vergangenen 20 Jahren eine Art Renaissance bzw. erst die eigentliche Entdeckung erlebt. Seine Beschreibung des Menschen als Symbol verwendendes Tier und der symbolischen Formen hat z.Zt. Konjunktur, - nicht nur im Kontext einer religionspädagogischen Symboldidaktik; Symbol und Mythos wurden überhaupt wiederentdeckt. Die Bedeutung seiner Kulturphilosophie geht aber weit über die "Philosophie der symbolischen Formen" hinaus: sein Ziel ist eine Philosophie über die Kultur der Freiheit, ein pluralistisches Veto gegen die Preisgabe von Rationalität und Menschenrechten. Und dazu zählt unabdingbar die europäische Aufklärung, die heute und schon zu Cassirers Zeiten in Mißkredit geraten ist. In diesem 1932 erschienenen Werk "Die Philosophie der Aufklärung" bestimmt Cassirer die Leitgedanken der Aufklärung in einer Darstellung der reinen Geschichte der Ideen der Aufklärungszeit. Der Felix Meiner Verlag in Hamburg macht sich verdient mit der Herausgabe der Ernst Cassirer Werke (ECW), die die Grundlage bildet auch der hier anzuzeigenden Cassirer-Taschenbücher aus der Reihe der "Philosophischen Bibliothek".

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
PHILOSOPHISCHE BIBLIOTHEK BAND 593
Die vorliegende Ausgabe ist seitengleich mit Band 15 der Hamburger Ausgabe der Werke Ernst Cassirers (ECW). Sie ersetzt den reprographischen Nachdruck der Erstveröffentlichung der »Philosophie der Aufklärung« von 1932 (PhB 513).

Ernst Cassirers 1932 erschienene Darstellung der »Philosophie der Aufklärung« zählt zu den herausragenden Standardwerken zur Bestimmung der Leitgedanken der Epoche. »Die eigentliche 'Philosophie' der Aufklärung ist und bleibt«, so Cassirer, »etwas anderes als der Inbegriff dessen, was ihre führenden Denker […] gedacht und gelehrt haben«. Entsprechend sah er das auszeichnende Merkmal seiner historischen Rekonstruktion der Epoche darin, »daß sie nicht die Geschichte der einzelnen Denker und ihrer Lehren, sondern eine reine Geschichte der Ideen der Aufklärungszeit zu geben suchte, und daß sie diese Ideen selbst nicht nur in ihrer abstrakt-theoretischen Fassung darlegen, sondern in ihrer unmittelbaren Wirksamkeit aufzeigen und sichtbar machen wollte«.

Neuausgabe mit dem Text der Ausgabe »Ernst Cassirer. Gesammelte Werke, Bd. 15« (2003) in der alle Zitate und Literaturangaben Cassirers durchgängig überprüft und gegebenenfalls berichtigt sowie von Cassirer in deutscher Übersetzung angeführte Zitate in der Originalsprache hinzugefügt wurden.
Dem Band ist eine Einleitung des Herausgebers beigegeben, in der über die Entstehungs-, aber auch über die unmittelbare Rezeptionsgeschichte des Buches berichtet wird.

"Wenn man mehr über die mit unserer Erkenntnisleistung verknüpfte und tief in die europäische Geistesgeschichte eingelassene Aufklärung erfahren möchte, gibt es, trotz mancher Neuerscheinung, bis heute kein besseres Buch als Ernst Cassirers umfassende Studie 'Die Philosophie der Aufklärung'.
Merkur (Nov. 2007)

"Es ist erstaunlich, wie genau Cassirer die Texte kennt und sie gedankengenealogisch zu entfalten vermag. Dazu findet sich heute kein vergleichbarer Autor."
Prof. Dr. Bernhard Taureck

"Aus den zahlreiche Darstellungen zur Philosophiegeschichte des 18. Jahrhunderts ragt das Buch Cassirers - obwohl inzwischen über siebzig Jahre alt - als ein 'Klassiker' heraus. Es überzeugt nicht durch die Detailliertheit seiner Untersuchungen, sondern durch den souveränen Zugriff auf das historische Material und die Fähigkeit, große Entwicklungslinien herauszupräparieren. Besonders hervorzuheben ist dabei der konsequent problemgeschichtliche Ansatz: Cassirer begnügt sich nicht mit dem Referat von Thesen und 'Ergebnissen' des Denkens, sondern rekonstruiert die Fragestellungen, die ihm zugrundeliegen."
Prof. Dr. Kurt Bayertz

"… ist Cassirers Ideengeschichte der Aufklärungszeit … Sichtbarmachung, Erhellung, Ans-Licht-Bringen des verborgenen Sinns der Aufklärungsphilosophie, wie Gerald Hartung in der Einleitung zutreffend schreibt. Es geht darum, daß Reflexionspotential des Menschen zu aktivieren, um ihn auf die eigenen Beine stellen zu helfen, damit er nach vorn zu gehen vermag. … Alles in allem: eine Bereicherung der Studienliteratur, wie man sie nun nicht mehr missen möchte."
Prof. Dr. Hermann Klenner

"Eine editorisch ganz ausgezeichnete Ausgabe eines Standardwerks zur Aufklärung, das zugleich und nicht zuletzt auch in Cassirers historische Denken und seine Methodologie einführt."
Prof. Dr. Jörg Jantzen
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Von Gerald Hartung VII*
Bibliographie der Rezensionen. Von Arno Schubbach XXI*

Ernst Cassirer
Die Philosophie der Aufklärung

Vorrede IX

erstes kapitel. Die Denkform des Zeitalters der Aufklärung 1
1. 1
2. 28

zweites kapitel. Natur und Naturerkenntnis im Denken der Aufklärungsphilosophie 37
1. 37
2. 50
3. 66
4. 76
5. 83

drittes kapitel. Psychologie und Erkenntnislehre 97
[1.] 97
2. 113
3. 126

viertes kapitel. Die Idee der Religion 140
I. Das Dogma der Erbsünde und das Problem der Theodizee 143
II. Die Idee der Toleranz und die Grundlegung der »natürlichen Religion« 168
III. Religion und Geschichte 191

fünftes kapitel. Die Eroberung der geschichtlichen Welt 206
1. 208
2. 218
3. 226
4. 239

sechstes kapitel. Recht, Staat und Gesellschaft 245
I. Die Idee des Rechts und das Prinzip der unveräußerlichen Rechte 245
II. Der Vertragsgedanke und die Methodik der Sozialwissenschaften 265

siebentes kapitel. Die Grundprobleme der Ästhetik 288
I. Das »Zeitalter der Kritik« 288
II. Die klassizistische Ästhetik und das Problem der Objektivität des Schönen 291
III. Das Geschmacksproblem und die Wendung zum Subjektivismus 311
IV. Die Ästhetik der Intuition und das Genieproblem 326
V. Verstand und Einbildungskraft. Gottsched und die Schweizer 346
VI. Die Grundlegung der systematischen Ästhetik – Baumgarten 353

Abkürzungen 377
Schriftenregister 379
Personenregister 403