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Die Kunst als Mittelpunkt der Welt Ausgewählte Briefe und Schriften
Die Kunst als Mittelpunkt der Welt
Ausgewählte Briefe und Schriften




Caspar David Friedrich

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406811968 (ISBN: 3-406-81196-5)
192 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, Dezember, 2023

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Caspar David Friedrich ist als Autor unterschiedlichster Textgattungen – darunter Briefe, Gedichte, Schriften zur Kunst – noch zu entdecken. Die vorliegende Auswahl erlaubt Einblicke in die Gedankenwelt des Malers, dessen Werke heute als sinnbilder für die deutsche Romantik stehen.
Rezension
„Die Kunst tritt als Mittlerin zwischen die Natur und den Menschen. […] Der edle Mensch (Maler) erkennt in allem Gott, der gemeine Mensch (auch Maler) sieht nur die Form, nicht den Geist.“, schreibt Caspar David Friedrich (1774-1840) in seinem Manuskript „Äusserungen bei Betrachtung einer Sammlung von Gemälden von größtenteils noch lebenden und unlängst verstorbenen Künstlern“. In der um 1830 entstandenen kunsttheoretischen Schrift bewertet der weltbekannte Maler von ihm in Dresden gesehene Gemälde, wobei er die Namen der Künstler anonymisiert hat.
Zu den berühmtesten Bildern Friedrichs zählen u.a. seine Werke: „Tetschener Altar“(1807/1808), „Kreidefelsen auf Rügen“(1818), „Der Wanderer über dem Nebelmeer“(~1818), „Das Eismeer“(1822/23) und „Lebensstufen“(~1834/35). In seinen Arbeiten visualisiert der bedeutendste deutsche Maler der Romantik die Besinnung des Menschen auf das Innere und die Transzendenz durch die Sakralisierung der Natur. Für den „Großkünstler“ können die christlichen zehn Gebote universelle Geltung beanspruchen, wie er in seiner Schrift „Zuruf an den Künstler“ betont, welche Normen für die Kunst enthält. Angesichts des 250. Geburtstags von Friedrich wird sein Werk in großen Ausstellungen und mit zahlreichen Publikationen gewürdigt. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf seinem bildkünstlerischen Œuvre. Wenig bekannt sind in der Öffentlichkeit dagegen Friedrichs Briefe, seine literarischen Schriften sowie seine kunsttheoretischen Arbeiten.
Umso verdienstvoller ist es daher, dass eine repräsentative, schön editierte Auswahl aus diesen in der Reihe textura beim C.H. Beck Verlag unter dem Titel „Die Kunst als Mittelpunkt der Welt. Ausgewählte Briefe und Schriften“ erschienen ist. Herausgegeben wird der Band von Johannes Grave, Professor für Neuere Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, von Petra Kuhlmann-Hodick, Kunsthistorikerin an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, und von Johannes Rößler, Privatdozent für Kunstgeschichte. Die Kunsthistoriker:innen haben die ausgewählten Schriften Friedrichs nach dem Original transkribiert und sprachlich geglättet. Es ist eine gute Nachricht für die Kunstgeschichte, dass Grave, Kuhlmann-Hodick und Rößler an einer wissenschaftlichen Edition aller Briefe und Schriften des berühmten Malers arbeiten.
Drei Textsorten sind in der textura-Anthologie vertreten: Briefe, literarische Texte wie Gedichte, Kurzgedichte, Aphorismen und eine Sage, sowie Schriften zur Kunst, unter denen das oben erwähnte Manuskript „Äußerungen bei Betrachtung einer Sammlung von Gemälden …“ der umfangreichste Text ist. Die in dem Band aufgeführten Briefe Friedrichs stammen aus dem Zeitraum von 1800 bis 1835. Diese sind gerichtet an seine Frau, an seine Brüder, an Künstlerkollegen, an Literaten, an staatliche Stellen - u.a. liegt ein an den König von Sachsen verfasster Brief vor -, sowie an seinen akademischen Lehrer Johannes Schulze. Von besonderer Bedeutung für die Kunstgeschichte ist der Brief von Friedrich an Schulze vom 8.2.1809, in dem Friedrich eine Replik zu der Kritik eines „Kunstkenners“ an seinem Klassiker „Tetschener Altar“ formuliert hat. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch das vorliegende Buch motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Kunsttheorie und den Kunstwerken Friedrichs auseinanderzusetzen.
Fazit: Der Band „Die Kunst als Mittelpunkt der Welt“ mit aufschlussreichen Schriften und Briefen Caspar David Friedrichs ermöglicht einen guten Zugang zum künstlerischen Kosmos des weltbekannten Malers der Romantik.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Grave, Johannes
Die Kunst als Mittelpunkt der Welt
Ausgewählte Briefe und Schriften.
Caspar David Friedrich ist zwar als Künstler weltberühmt, aber als Autor unterschiedlichster Textgattungen – darunter Briefe, Schriften zur Kunst und Gedichte – noch zu entdecken. Seine Briefe begleiten die verschiedenen Phasen seines Lebens und dokumentieren das anspruchsvolle intellektuelle Umfeld, in dem sie entstanden sind. Aber auch seine Texte zu kunsttheoretischen Fragen sowie seine Lyrik, seine tagebuchähnlichen Aufzeichnungen oder aphoristischen Notizen erlauben spannende Einblicke in die Gedanken- und Arbeitswelt des Malers und eröffnen neue Perspektiven für die Beschäftigung mit seinen Bildern, die heute als Sinnbilder für die deutsche Romantik stehen.
Inhaltsverzeichnis
Briefe 7
Gedichte 95
Kurzgedichte und Aphorismen 101
Eine Sage 103
Notizen und kurze Texte zur Kunst 107
Äußerungen bei Betrachtung einer Sammlung
von Gemälden von größtenteils noch lebenden
und unlängst verstorbenen Künstlern 111
Nachwort 169
Literaturhinweise 185
Quellennachweise 188
Abbildungsnachweis 190