„Nicht die treue Darstellung von Luft, Wasser, Felsen und Bäumen ist die Aufgabe des Bildners, sondern seine Seele, seine Empfindung soll sich darin widerspiegeln.“ Mit diesem Zitat beschrieb der weltbekannte Maler der Romantik Caspar David Friedrich (1774-1840) seine Kunsttheorie. Zu den berühmtesten Bildern des „Großkünstlers“ zählen u.a. seine Werke: „Tetschener Altar“(1807/1808), „Kreidefelsen auf Rügen“(1818), „Der Wanderer über dem Nebelmeer“(~1818), „Das Eismeer“(1822/23) und „Lebensstufen“(~1834/35). In seinen Arbeiten visualisiert Friedrich die Besinnung des Menschen auf das Innere und die Transzendenz durch die Sakralisierung der Natur.
Davon zeugen auch seine Gemälde der Stimmungsmalerei wie „Der Eichbaum“(1798), „Meeresstrand im Nebel“(~1807), „Brennendes Haus und gotische Kirche“(1810), „Segelschiff“(1815), „Stadt bei Mondaufgang“(~1817), „Wiesen bei Greifswald“(1821/22), „Mondaufgang am Meer“(1822), „Mann und Frau in Betrachtung des Mondes“(~1824), „Der Watsmann“(~1824) und „Abend am Ostseestrand“(1836). Diese Werke und andere inklusive der Klassiker „Kreidefelsen auf Rügen“ und „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ finden sich in der Ausstellung „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“. Diese war vom 2.4. bis zum 2.7.2023 im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zu sehen; vom 26.8. bis zum 19.11.2023 kann sie noch im Kunst Museum Winterthur / Reinhart am Stadtgarten besichtigt werden. Der Schwerpunkt dieser Caspar David Friedrich-Ausstellung liegt darauf, sein Œuvre kunsthistorisch zu kontextualisieren. Daher werden in ihr auch Werke von Vertretern der Landschaftsmalerei aus dem 17. und 18. Jahrhundert gezeigt, die Friedrich bei seiner Arbeit auf unterschiedliche Art und Weise beeinflusst haben, wie Jan Both, Jacob Isaacksz. van Ruisdael oder Adrian Zingg. Zudem zeigt die Ausstellung Bilder von Rezipienten der Werke Friedrichs wie Carl Gustav Carus.
Zu der sehenswerten Schau „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“ ist im Hirmer Verlag eine gleichnamige Begleitpublikation erschienen. Herausgegeben wird diese von den Kuratoren der Ausstellung Wolf Eiermann und von David Schmidhauser. Der Prachtband enthält aufschlussreiche kunsthistorische Texte und die Übersicht der ausgestellten Arbeiten. Die Beiträge liefern zugleich eine gute Einführung in das Leben und Œuvre Friedrichs – vorausweisend auf seinen 250. Geburtstag im Jahre 2024. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch das vorliegende Buch motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Kunsttheorie und den Kunstwerken des Malers der Romantik - im Vergleich zu den Arbeiten seiner Vorgänger und seiner Rezipienten - auseinanderzusetzen.
Fazit: Der inhaltlich und ästhetisch überaus gelungene Ausstellungskatalog „Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik“ verdient ein Platz in der Bibliothek aller an der Kunst der Epoche und an der Landschaftsmalerei Interessierten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Caspar David Friedrich
und die Vorboten der Romantik
Caspar David Friedrich ist weltberühmt für seine stimmungsvollen Landschaftsgemälde. Doch welche Einflüsse hatte die Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein Schaffen? Der Prachtband präsentiert sich im doppelten Sinn als »Vorbote« ein Jahr vor dem 250-jährigen Geburtstag des Künstlers.
Im Zentrum des spannenden Bands steht die bislang noch kaum berücksichtigte Frage nach den historischen Ursprüngen von Friedrichs Malerei und seiner neuartigen Auffassung der Landschaft. In der Gegenüberstellung mit den bedeutendsten Vertretern einer frühen Stimmungslandschaft wie Claude Lorrain und Jacob van Ruisdael, aber auch mit Bezug auf die Kunst des 18. Jahrhunderts wird dabei sein Werk neu zu entdecken sein.
Pressestimmen
"Der reich bebilderte Katalog ist ein wichtiges Grundlagenwerk zum Verständnis des künstlerischen Schaffens und des Werks von Caspar David Friedrich. Für alle Kunstfreunde und Interessierten an der Epoche der Romantik ein unentbehrliches und aufschlussreiches Werk, das auch in keiner Sammlung von Büchern zur Kunst der Romantik fehlen sollte!"
Bücherrundschau

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