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Der zweite Brief an die Thessalonicher
Der zweite Brief an die Thessalonicher




Wolfgang Trilling

Neukirchener Verlagshaus , Benziger
EAN: 9783788706258 (ISBN: 3-7887-0625-2)
166 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 1980

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament herausgegeben von Josef Blank, Rudolf Schnackenburg, Eduard Schweizer und Ulrich Wilckens



Der zweite Thessalonicherbrief ist eine der kürzesten Schriften im Neuen Testament. Dennoch ging von ihm eine starke Wirkung aus, die durch die ganze Kirchengeschichte hindurch bis heute anhält. Sie ist vor allem durch das zweite Kapite! ausgelöst worden, wo vom kommenden Ende der Zeiten, dem vorausgesagten «grossen Abfall» und dem sogenannten «Antichristen» die Rede ist. Der Wirkungsgeschichte dieser Aussagen wird hier ausführlich nachgegangen.

Ob dieser Brief tatsächlich von Paulus stammt, darüber wurde seit Beginn des 19. Jahrhunderts gerätselt. Hier ist erstmals der Versuch unternommen worden, in einem wissenschaftlichen Kommentar den zweiten Thessaionicherbrief konsequent als ein nicht von Paulus stammendes Dokument zu erläutern. Anders als der erste Thessalgnicherbrief kann also diese Schrift nicht als ein Zeugnis paulinischer Theologie gelten. Der Brief ist jedoch ein interessantes Dokument frühchristlichen Glaubens, in dem die Bewältigung der ausbleibenden Erfüllung einer drängenden Parusieerwartung versucht worden ist. Der Verfasser fand dabei ein Modell für das christliche Leben «zwischen den Zeiten», das sich auch heute noch bewährt und das zur Orientierung des Glaubens dienen kann.



Wolfgang Trilling

Geboren 1925, Mitglied des Oratoriums Philipp Neri in Leipzig, übt eine ökumenische Gastdozentur für Neues Testament am Evangelischen Theologischen Seminar in Leipzig aus.
Rezension
Mit dem überaus kurzen 2 Thess findet sich ein interessantes Stück pseudepigraphischer Literatur im Neuen Testament. Der Autor kann nicht Paulus sein, wie aber vorgegeben wird. Der Brief ist weitgehend abhängig vom 1 Thess und stimmt in Formulierungen und Wiederholungen mit diesem echten Paulusbrief überein, steht aber im einzig originellen Abschnitt 2 Thess 2,1-12 in Fragen der Eschatologie in völligem Widerspruch zur Eschatologie des 1 Thess; während in 1 Thess 4f die Plötzlichkeit und Unerwartetheit des „Tages des Herrn“ betont wird, ganz ähnlich 1 Kor 15, so betont 2 Thess 2,3-12 gerade betimmte Vorzeichen, die dem „Tag des Herrn“ vorausgehen müssen. 2 Thess ist mithin zu verstehen als eine Art Kommentar oder Auslegung des 1 Thess unter dem Pseudonym des Paulus: 2 Thess versucht das Ausbleiben der Wiederkunft des Herrn, die in 1 Thess noch so drängend erwartet wird, zu erklären. – Dieser EKK-Band erläutert den 2 Thess konsequent als nicht-paulinischen Brief, der die ausbleibende Erfüllung der Parusieerwartung theologisch (im Namen des Paulus) bewältigen will, und berücksichtigt dabei sehr gelungen insbesondere die Wirkungsgeschichte des 2 Thess mit seiner Rede vom „Antichristen“.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Abkürzungen und Literatur 11

A Einleitung 21

1. Authentizität 22
2. Situation 26
3. Verfasser, Zeit, Ort 27
4. Hermeneutische Problematik 28

B Kommentar 33

I. Eingangsgruß (1,1-2) 35

II. Eingangsteil (Proömium): 39
Danksagung. Das gerechte Gericht Gottes (1,3-12) 39
1. Danksagung(l,3-4) 43
2. Gericht und Parusie (l,5-10) 49
3. Fürbitte (1,11-12) 61

III. Der »Tag des Herrn« (2,1-12.13-14) 68
1. Das Thema (2,1-2) 73
2. Wider-Gott und »aufhaltende Macht« (2,3-10a) 81
3. Irrglaube und Gericht (2,10b-12) 109
4. Dank für die Erwählung (2,13-14) 117

IV. Ermahnender Teil: Mahnungen, Gebetswünsche, Anordnungen (2,15-3,16) 124
1. Mahnung und Anrufung des Herrn (2,15-17) 127
2. Gebetsbitte und Gebetswunsch (3,1-5) 133
3. Zurechtweisung der »Unordentlichen« (3,6-12) 140
4. Abschließende Weisungen (3,13-16) 153

V. Briefschluß (3,17-18) 158

C Ausblick 161

Exkurse:
Die »aufhaltende Macht« 94
Papsttum und Antichrist 105

Stellenregister 164