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Der lange Weg
Studien zur Theologie des Lukasevangeliums
Christfried Böttrich
Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374079698 (ISBN: 3-374-07969-5)
424 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, Juli, 2025
EUR 68,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Christfried Böttrich arbeitet in seinen seit 1999 entstandenen Aufsätzen zur Lukasforschung nötige Differenzierungen heraus. So gilt es nach der Verabschiedung des lange postulierten 'Hellenisten' zu Gunsten einer neuen Lukasperspektive, die dem Lukasevangelium und der Apostelgeschichte innewohnenden Ambivalenzen einer Übergangszeit wahrzunehmen. Dabei steht die Verwurzelung des Lukas im Judentum seiner Zeit außer Frage. Wie Böttrich zeigt, lassen sich die lukanischen Schriften zwanglos im Kontext der frühjüdischen Literatur lesen - als 'jüdische Bücher inmitten jüdischer Bücher'. Somit zeichnen die Beiträge dieses Bandes Wege nach, an denen auch die Um- und Aufbrüche der jüngeren Lukasexegese sichtbar werden.
Christfried Böttrich, Dr. theol., Jahrgang 1959, studierte Evangelische Theologie in Leipzig. Seit 2003 ist er Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der jüdische Literatur zur Zeit des zweiten Tempels und der Theologie des lukanischen Doppelwerkes.
Rezension
Das Lukasevangelium ist auch im Hinblick auf die schulische Religionspädagogik von besonderer Relevanz; denn es erhebt den Anspruch, ein gründlicher recherchiertes und strukturiertes Evangelium zu sein als seine Vorgänger (Lk 1,1-4). Und in der Tat: Der Evangelist fügt zahlreich Sondergut in sein Evangelium ein (z.B. Lk 10: Barmherziger Samariter / Lk 15: Gleichnisse vom Verlorenen) und fügt die Apostelgeschichte quasi als Fortsetzung des Evangeliums an. Nach vorne ergänzt er – wie Mt – die unzureichende Mk-Vorlage mit den Kindheitsgeschichten (incl. Weihnachtsgeschichte). Theologisch setzt Lukas eigene Akzente, vor allem auch in Hinblick auf die Armen und Marginalisierten. Für eine sozialgeschichtliche Auslegung ist Lk besonders bedeutsam. Insofern sind Studien zum Lukasevangelium auch schulisch-religionspädagogisch von Bedeutung. Allerdings haben sich in den vergangenen Jahren auch Forschungsperspektiven deutlich verändert und wird der Evangelist Lukas heute z.B. anders gesehen als noch vor geraumer Zeit, wo er wesentlich als "heidenchristlicher" Hellenist dargestellt wurde. Heute steht die Verwurzelung des Lukas im Judentum außer Frage; das betont auch der Verfasser dieser Lukasstudien.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
zur Reihe:
Reihe: Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte (ABG)
Herausgegeben von Beate Ego, Christof Landmesser, Susanne Luther und Andreas Schüle.
Die »Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte« [ABG] stellen sich zur Aufgabe, die Exegese alt- und neutestamentlicher Schriften mit der Auslegungsgeschichte der biblischen Bücher zu verbinden. Die Reihe umfasst deshalb nicht nur Studien zum Alten und Neuen Testament, sondern schließt Arbeiten aus dem Bereich des antiken Judentums sowie rezeptions- und wissenschaftsgeschichtliche Studien ein.
Neben Promotionen, Habilitationen und anderen einschlägigen Forschungsarbeiten sollen thematisch ausgerichtete Aufsatz- und Tagungsbände bzw. Festschriften zum Druck kommen.
Um Engführungen zu vermeiden, finden nicht nur deutschsprachige, sondern auch englischsprachige Titel Aufnahme.
Inhaltsverzeichnis
I. Literarische Kontexte
Das Alte im Herzen des Neuen
Beobachtungen zur Einheit beider Testamente am Beispiel des Evangelisten Lukas 9
Die vergessene Geburtsgeschichte
Mt 1-2/Lk 1-2 und die wunderbare Geburt des Meichisedek in slHen 71-72 29
Menschenwürde - Menschenpflichten
Perspektiven universaler Ethik in den Henochschriften und im lukanischen Doppelwerk 52
II. Theologische Themen
Die Zeichen der Zeit
Zeitvorstellungen im lukanischen Doppelwerk 91
Glaube im lukanischen Doppelwerk 121
Vergebung als Lebensbedingung
Aspekte lukanischer Anthropologie 141
Ideal oder Zeichen?
Besitzverzicht bei Lukas am Beispiel der >Ausrüstungsregel< 157
Proexistenz im Leben und Sterben
Jesu Tod bei Lukas 176
III. Lukanische Erzählfiguren
Abraham and his Children in Luke-Acts 198
Das Vermächtnis des Erstapostels
Petrus in lukanischer Perspektive 209
Unerwartete Beispiele - ärgerliche Vorbilder
Beobachtungen zu einem theologischen Topos bei Lukas 235
Die Sammlung Israels und die Samaritaner bei Lukas
Beobachtungen zu Lk 17,11-19 248
Zwischen Sensibilität und Konvention
Rollenbilder von Frauen im lukanischen Doppelwerk 261
IV. Wege der Forschung
Das lukanische Doppelwerk im Kontext frühjüdischer Literatur 293
Lukas in neuer Perspektive 319
Bibliographie 334
Stellenregister (Auswahl) 376
Nachweis der Erstveröffentlichungen 386
Schriftenverzeichnis Christfried Böttrich (Stand Februar 2025) 388
Weitere Titel aus der Reihe Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte |
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