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Der Hebräerbrief  Übers. u. erklärt v. Knut Backhaus
Der Hebräerbrief


Übers. u. erklärt v. Knut Backhaus







Knut Backhaus

Pustet
EAN: 9783791722085 (ISBN: 3-7917-2208-5)
532 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, 2009

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Hebräerbrief bewegt sich auf der geistigen Höhe seiner Zeit. Er beschreibt eine Welt, in der der Himmel wirklicher ist als der Alltag, das Wort mächtiger als die Mehrheitsmeinung, Gottes Lebensraum schon jetzt zugänglich wird. An diesem Drama nehmen die Lesenden mit ihrer eigenen Glaubensgeschichte teil. Sein Hauptakteur ist Christus.

Der Kommentar zeichnet das Profil eines ungewöhnlichen urchristlichen Denkers und erschließt die Ressourcen seiner Glaubensrede für heute: Der Hebräerbrief ist weder schwierig noch weltfremd. Er ist das leidenschaftliche Zeugnis von einem an-sprechenden Gott.

Knut Backhaus

Dr. theol., geboren 1960, ist Professor für Neutestamentliche Exegese und biblische Hermeneutik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezension
Zuletzt hatten Erich Gräßer im EKK, Gerd Schunack im ZBK und Martin Karrer im ÖTK ihre Hebräerbriefauslegungen vorgelegt. Der jüngste Kommentar aber erscheint jetzt hier in dieser Auslegung im Regensburger Neuen Testament (RNT), ein Kommentar, der einen Drittschritt pflegt: Übersetzung mit analytischem Überblick, versweise Einzelauslegung, Ausblick auf das Sinnpotential heute. Sicherlich: Der Hebräerbrief steht nicht gerade im Zentrum religionspädagogischer neutestamentlicher Bemühungen, ja nicht einmal im Zentrum theologischer neutestamentlicher Wahrnehmung. Aber das ist genau das Problem: Der Hebräerbrief führt ein (unberechtigtes) Schattendasein im Neuen Testament und die Religionspädagogik, wenn sie denn sich überhaupt bibeldidaktisch gestaltet, reduziert und verengt den neutestamentlichen Kanon unzulässig zumeist auf die synoptischen Evangelien, - und dort abermals auf Gleichnisse und Wunder ... Zumindest die Religionslehrkräfte aber sollten den ganzen biblischen Kanon (und eigentlich auch Außerkanonisches) wahrgenommen haben.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Regensburger Neues Testament.
Herausgeber: Eckert, Jost; Knoch, Otto. Begründer: Wikenhauser, Alfred; Kuss, Otto.

Der Hebräerbrief ist das theologisch leidenschaftliche Zeugnis von einem höchst lebendigen Gott in einer Zeit, die mehr und mehr verlernt hatte, vertrauend auf den "ganz Anderen" zu hören. In der Personalisierung des Glaubens - Gott spricht leibhaftig in Jesus Christus - liegt die innere Kraft dieses biblischen Buches, auch heute. Die Botschaft des Hebräerbriefs erweist sich gerade in der christlichen Situation zu Beginn des 21. Jahrhunderts als überraschend aktuell.

Der Kommentar zeichnet das Profil eines ungewöhnlichen christlichen Denkers und erschließt die Ressourcen seiner Glaubensrede für heute: Der Hebräerbrief ist weder schwierig noch weltfremd. Er ist das leidenschaftliche Zeugnis von einem ansprechenden Gott.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 13

1. Unzugänglich? - Nachdenken über ein Vorurteil 13
2. Intellektueller Charme 14
3. Verfasserund kanonischer Rang 17
4. Das Profil der Adressaten 23
5. Situation und Strategie 27
6. Abfassungszeit 32
7. Integrität 37
8. Gattung 38
9. Struktur 40
9.1 Makrostruktur und rhetorische Anlage 42
9.2 Mikrostruktur 44
9.3 Die mittlere Kompositionsebene 46
9.4 Hörerlenkende Funktion 48
10. Textüberlieferung 50
11. Geistesgeschichtlicher Horizont 51
11.1 Theologiegeschichtliche Vernetzung 51
11.2 Religionsgeschichtlicher Hintergrund 52
11.3 Konstruktion von Welt, Zeit und Geschichte 56
12. Ästhetik der Erlösung 60
12.1 Das biblische Symbolsystem 60
12.2 Die kultische Anschauungsform 62
12.3 Pathos und Ethos des Heils 63
13. Die Theologie gelebter Gottesnähe 65
13.1 Der sprechende Gott 66
13.2 Der erlösende Sohn 67
13.3 Der stand- und tathafte Glaube 71
14. Der Hebräerbrief im Leben der Kirche 73
14.1 Zur Rezeptionsgeschichte 73
14.2 Zu den Risiken und Chancen der Rezeption 77

Übersetzung und Auslegung

Exordium: Gott teilt sich erlösend mit im Sohn (1,1-4) 80

I. Hauptteil: Der sprechende Gott (1,5-4,13)

1. Gotteswort: Die Unvergleichlichkeit des Sohnes (1,5-14) 91
2. Konsequenz: Aufmerksamkeit (2,1-4) 104
3. Gotteswort: Die Gleichwerdung des Sohnes (2,5-18) 111
4. Konsequenz: Standhaftigkeit (3,1-6) 134
5. Gotteswort: Wüstenzug unter Verheißung (3,7-4,11) 146
6. Konsequenz: Verantwortung (4,12-13) 169

II. Hauptteil: Der erlösende Sohn (4,14-10,18)

1. Propositio: Der himmlische Hohepriester Christus öffnet uns den Zutritt zu Gott (4,14-16) 177
2. Die Menschlichkeit des von Gott eingesetzten Hohepriesters Christus (5,1-10) 195
3. Die Glaubensmündigkeit der Adressaten angesichts der Vollkommenheitsrede (5,11-6,3) 212
4. Die Adressaten zwischen Gefahr und Hoffnung (6,4-12) 225
5. Die Beharrlichkeit Abrahams und die Glaubwürdigkeit Gottes (6,13-20) 244
Melchisedek - Bild des ewigen Priestertums (7,1-10) 253
Die Umwandlung des Priestertums (7,11-19) 265
Jesus - der vollkommene Priester (7,20-28) 277
Exposition: Der wahre Priesterdienst (8,1-6) 286
10. Verheißungsgeschichtlicher Ort: Die Aufhebung des ersten Gottesbunds (8,7-13) 294
11. Sakraler Ort: Der irdische Kultdienst (9,1-10) 302
12. Erlösungstat: Christi Selbsthingabe (9,11-14) 314
13. Erlösungsfrucht: Der neue Gottesbund (9,15-22) 327
14. Sakraler Ort: Der himmlische Kultdienst (9,23-28) 334
15. Verheißungsgeschichtlicher Ort: Die Inkraftsetzung des Gotteswillens (10,1-10) 341
16. Summe: Der endgültige Priesterdienst (10,11-18) 349

III. Hauptteil: Der standhafte Glaube (10,19-12,29)

1. In Freimut hinzuschreiten (10,19-25) 355
2. Nicht zurückweichen (10,26-39) 363
3. Exkurs: Der tragfähige Realismus des Glaubens (11,1-40) 376
4. Den Wettkampf Jesu laufen (12,1-3) 411
5. Erzogen werden (12,4-11) 418
6. Dem Ziel entgegen (12,12-17) 426
7. Der himmlische Gottesberg (12,18-24) 434
8. Der sprechende Gott (12,25-29) 450

Brieflicher Schluss (13,1-25)

1. Praktische Weisungen (13,1-19) 458
2. Schlusssegen (13,20-21) 482
3. Begleitnotiz (13,22-25) 488

Abkürzungen 495
Literaturverzeichnis 496
Sachregister 525

Verzeichnis der Ausblicke

Zugang zu Gott 89
Jesus Christus als Gott - Engel - Der offene Himmel 102
Wort Gottes und Tradition 109
Jesus Christus als Mensch - Menschenbild - Todesangst 132
Christliches Selbstbewusstsein 144
Die Kirche als wanderndes Gottesvolk - Ewige Ruhe - Stetserwartung 166
Das Wort als Macht 175
Warum lohnt es sich, Christ zu sein? 193
Beten 211
Glaubensreife 223
Gnade als Drama 242
Verankertes Herz 252
Melchisedek - eine Sinnkarriere 264
Christus und der Kult 275
Mittler 284
Otherworld und Shadowlands 292
Ein gekündigter Bund? 300
Sakrale Räume 312
Opfer 324
Blut und Bund 332
Zwischen-Zeit 340
Inkarnierter Glaube 347
Zur Rechten Gottes? 353
Christsein als Handlungsbegriff 362
„Schauderhaft ist es, hineinzustürzen in die Hände des lebendigen Gottes!" 374
Glaube als Sehen 409
„ ... warf uns dein Bild in die Augen, Herr" 416
Fortiter amat Deus 425
Geheimer Leerlauf? 433
„Freudensprung am Ende" 448
Feuer 455
„Seelsorge ist so ungefähr das einzige, was er bestimmt nicht kann." 480
Das gesegnete Ende 487
Das weiterwandernde Gottesvolk 494

Abkürzungen 495

Literaturverzeichnis 496
1. Kommentare zum Hebräerbrief 496
Fachwissenschaftliche Kommentare 496
Klassische Kommentare zum Hebr 498
2. Weitere exegetische Literatur 499
3. Literatur zur spirituellen Erschließung des Hebr 522
4. Weitere Literatur 522
5. Forschungsberichte 524

Register der Begriffe und Namen 525
Theologische Begriffe 525
Rhetorische Fachbegriffe 530
Exegetische, religionsgeschichtliche und wissenssoziologische Erschließungsbegriffe 530
Namen 532