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Der Brief an die Kolosser
4. (durchgesehene) Auflage
Eduard Schweizer
Neukirchener Verlagshaus
, Benziger
EAN: 9783788704995 (ISBN: 3-7887-0499-3)
230 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 1997
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament Begründet von Eduard Schweizer und Rudolf Schnackenburg Herausgegeben von Norbert Brox, Joachim Gnilka, Ulrich Luz und Jürgen Roloff
Der Brief an die Kolosser trägt zwar den Absender des Paulus, doch ist es umstritten, ob diese neutestamentliche Schrift tatsächlich aus der Feder des Apostels stammt oder ob sie einem seiner Schüler zugeschrieben werden muß. Von speziellem Interesse ist der Brief wegen seines besonderen Christusbildes: Danach ist Christus der Herr der gesamten Welt; seine Herrschaft umgreift das ganze All. Aus-serdem geht es hier um das Verhältnis des Christen zur Welt, Der Brief verurteilt eine Bewegung in der christlichen Gemeinde, die den Glauben als völlige Absage an die Welt versteht und das Heil in einer reinen Konzentration auf das Innere und das Jenseitige sucht. Anderseits nimmt er das Anliegen einer Gemeinde auf, die in einer brüchig gewordenen Welt lebt und sich fragt, wo denn Zuversicht und Hoffnung zu finden seien. Der Gemeinde wird hier gesagt, daß in Christus eine neue Welt angebrochen ist, in der auch trennende Unterschiede verschwinden dürfen. Dem Anliegen von EKK gemäß erarbeitet Eduard Schweizer durch eine fundierte Exegese, mit zahlreichen Hinweisen auf die Wirkungsgeschichte, die Bedeutung dieses Briefes für die heutige Verkündigung. Dabei weist er auch auf jene Aussagen hin, die den Brief als für das ökumenische Gespräch relevant erscheinen lassen.
Eduard Schweizer
Geboren 1913 in Basel. Studium der evangelischen Theologie unter R. Bultmann, E. Brunner, K. Barth in Marburg, Zürich und Basel. 1936-1946 Pfarrer in der Schweiz. 1946-1949 Professor für Neues Testament in Mainz, 1949 in Bonn, seit 1949 in Zürich. Gastprofessuren in Rochester/New York (1959/60, 1962), San Francisco (1964, 1967), Kyoto (1966), Tokyo (1966), Melbourne (1968, 1971,1975). Rektor der Universität Zürich 1964-1966. Präsident der Studiorum Novi Testamenti Societas (SNTS) 1969/70.
Rezension
Als Eduard Schweizers Auslegung des Kolosserbriefs 1976 als zweiter Band des damals neuen ökumenischen Kommentarwerks EKK erschien, zeigte sich abermals die Sorgfalt der Exegese dieser neuen Reihe. Mittlerweile liegt der Kommentar in 4. Aufl. vor. – Die Auslegung des Kol rankt sich besonders um folgende Problemfelder: a) die Frage nach paulinischer oder nach-paulinischer Abfassung, b) die Frage nach dem religionsgeschichtlichen Ort des Kol, c) die Frage nach der Herkunft der ethischen Weisungen, insbesondere der Haustafeln aus dem hellenistischen Judentum, d) die Frage nach der Unterscheidung von Tradition und Redaktion, insbesondere im Hinblick auf den bekannten Hymnus in Kol 1,15-20. (Nicht nur) auf diese Fragen gibt das Buch in Einleitung wie Kommentar Auskunft, darüber hinaus beantwortet es die Fragen auch von der Wirkungsgeschichte des Kol her, - und diese grundsätzliche Einbeziehung der Rezeptionsgeschichte ist von jeher für den EKK kennzeichnend und erweist einmal mehr seine ökumenische Dimension.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Abkürzungen und Literatur 9
A Einleitung 19
1. Die Gemeinde in Kolossä 19
2. Der Verfasser 20
3. Die Zeitund der Ort 27
B Kommentar 29
I. Briefeingang(1,1-8) 31
1. Gnadenzuspruch (1,1-2) 31
2. Dank(1,3-8) 33
II. Die Grundlegung (1,9-2,23) 39
1. Fürbitte(1,9-11) 39
2. Der Hymnus und sein Rahmen (1, 12-23) 44
3. Weltmission als Offenbarung des Geheimnisses (1,24-29) 81
4. Der Einsatz des Apostels für die Gemeinde (2,1-5) 92
5. Die Auseinandersetzung mit der kolossischen Philosophie (2,6-23) 97
III. Leben aus Glauben (3,1-4, 6) 130
1. Das neue Leben als Auf gäbe (3,1-4) 130
2. Alter und neuer Mensch (3,5-11) 137
3. Das Leben in der Christuswelt (3,12-17) 153
4. Christusin Ehe, Familie und Arbeitswelt (3,18-4,1) 159
5. Der Ruf zur Fürbitte und missionarischen Verantwortung (4,2-6) 171
IV. Briefschluß: Grüße (4, 7-18) 175
C Wirkungsgeschichte 181
I. Einführung 183
II. Christologie: der Vater und der Sohn 184
1. Christus als die Weisheit Gottes 184
2. Erstgeborener aller Schöpfung, Bild des unsichtbaren Gottes (Kol 1,15) 186
3. Die zwei Naturen 188
4. Christus im Alten Testament 190
5. Die Funktion der Christusaussagen 191
III. Soteriologie: der Sohn und die Welt 192
1. Menschwerdung des Logos als Heil für die Welt 192
2. Allversöhnung? 193
IV. Ethik 205
1. Allgemeines 205
2. Die polemischen Stellen 206
3. Der Aufruf zum Gottesdienst aller Gemeindeglieder 208
4. DieHaustafel 209
5. Grundsätzliche Ethisierung 212
D Ausblick
Der Kolosserbrief in der Geschichte 215
Der Kolosserbrief in seiner Situation 217
Der Kolosserbrief heute 220
Sachregister 225
Stellenregister 228
Exkurse:
Die kolossische Philosophie 100-104
Die Haustafeln 159-164
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