Rezension
Das kleine WIR ist inzwischen ein alleits bekanntes Bilderbuch, das sich sehr gut für die Anfangszeit in einer ersten Klasse, aber auch für den Kindergarten eignet. Es zeigt ein kleines Monsterchen, das sich freut, wenn sich die Kinder helfen, das stärker wird, wenn einer den anderen tröstet und größer wird, wenn alle miteinander spielen.
Es zeigt aber auch, wie das WIR kleiner wird, wenn einer den anderen auslacht oder verspottet. So werden Kinder aufmerksam dafür, wie sich andere fühlen, wenn sie geärgert werden und werden dazu aufgefordert, mehr auf eine gute Gemeinschaft zu achten.
Neben dem Vorlesen des Buches kann man es auch als Gesprächsanlass oder als Anreit für Kunstprojekte verwenden. Lange Zeit hing in der ersten Klasse ein riesig großes WIR bestehend aus vielen kleinen Wirs in meinem Klassenzimmer. Gemeinsam hatten meine Erstklässler überlegt, wie sie zusammenhalten können und wann sich das kleine Wir nicht wohlfühlt.
Besonders schön umgesetzt ist das kleine Wir in dem vorliegenden zweisprachigen Bilderbuch, das den deutschen und den ukrainischen Text abgedruckt hat. Das zugehörige Hörbuch kann über den Verlag heruntergeladen werden. So werden Kinder, die aus der Ukraine geflohen sind, integriert. Auch sie können die Geschichte nun in ihrer Sprache hören. Eine wunderschöne Idee, die ich gerne einsetze, um der ganzen Klasse das Buch zunächst in der fremden Sprache vorzuspielen. Dann schmunzeln die Kinder, die sonst alle Geschichten in einer fremden Sprache hören und nun als einzige verstehen, worum es geht. Danach spiele ich die Geschichte ein zweites Mal in Deutsch und so verstehen die Kinder durch das Hören beider Geschichten auch, dass eigentlich alle Kinder gleich sind, die gleichen Geschichten mögen und sie können nachvollziehen, wie es ist, so wenig von der neuen Sprache zu verstehen.
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de