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Das Gender-Diktat Wie eine Minderheit unsere Sprache zerlegt
Das Gender-Diktat
Wie eine Minderheit unsere Sprache zerlegt




G?nter Muechler

Aschendorff
EAN: 9783402249987 (ISBN: 3-402-24998-7)
165 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, 2023

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kommunisten und Nazis wußten um die Macht der Sprache. In George Orwells „1984“ löscht der perfekte totalitäre Staat mit Hilfe des „Neusprechs“ die Erinnerung aus. Mit alledem hat das Gendern von heute nichts zu tun. Auch die „geschlechtssensible“ Sprache will die Wirklichkeit verändern. Aber dahinter steht kein „Großer Bruder“. Vielmehr sind es unter Tage arbeitende Netzwerke, die die Invasion des Genderns vorantreiben, Wörter auf den Index setzen, Bücher nach „rassistischen“ Sünden durchforsten, Geschriebenes durch Sternchen, Gesprochenes durch seltsame Knacklaute verfremden. Dies geschieht im Namen der „Gerechtigkeit“ und bei arroganter Mißachtung des Willens der Mehrheitsbevölkerung.

In einem meinungsstarken Buch beschreibt Günter Müchler, wie das Gendern mutwillig den Schutzraum der Muttersprache zerstört. Er benennt die Hilfstruppen der neubabylonischen Sprachverwirrung – Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Universitäten, Stadtverwaltungen, zeitgeistgetriebene Wirtschaftsunternehmen – und erklärt, wie Opportunismus dem Treiben einer militanten Minderheit den Weg ebnet.
Rezension
Die Debatte über das Gendern wird häufig sehr einseitig geführt. Befürwortern des Genderns wird in (vor allem öffentlich-rechtlichen) Medien ein Forum geboten, ihre Sicht auf die Welt kundzutun und durch Nutzung der geschlechtssensiblen Sprache die Wirklichkeit vermeintlich zu verbessern. Aber nicht allein durch eine veränderte Sprache lassen sich Ungerechtigkeiten aus dem Weg schaffen. Viele Menschen fühlen sich eher verunsichert, wie sie (vermeintlich politisch korrekt) sprechen sollen und fühlen sich erheblich gestört durch den gehemmten Lesefluss, der mit der Nutzung von Gendersternchen etc. unweigerlich einhergeht. Es ist schön zu lesen, wie nun auch ein Kritiker der geschlechtssensiblen Sprache zu Wort kommt und aufzeigt, welche wahnsinnigen Folgen die Nutzung einer geschlechtssensiblen Sprache nach sich zieht, wie sie etwa das Gegenteil von Integration schafft, denn für viele Deutschlernerinnen und -lerner (eben nicht Deutschlernende, Deutschlerner*innen, DeutschlernerInnen) stellt dies nur eine zusätzliche Hürde dar.

In der Debatte um das Gendern ist der Band von Günter Müchler eine erhellende und ermutigende Stimme, die Kritiker des Genderns unterstützt, die sich durch das "Neusprech" allzuoft ins Abseits gedrängt fühlen. Im Unterricht können Auszüge des Buches etwa im Deutschunterricht gelesen werden oder auch in anderen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, die sich mit der Thematik auseinandersetzen.

S. Düfel, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Über den Autor:
Günter Müchler (Jahrgang 1946) studierte Geschichte und Politikwissenschaft. Nach Stationen bei verschiedenen Zeitungen wechselte er zum Radio. Bis 2011 war er Programmdirektor von Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und D-Radio Wissen. Schriftstellerisch beschäftigte er sich mit der Zeit der Französischen Revolution und mit Napoleon. Er veröffentlichte u.a. eine große Napoleon-Biographie und zuletzt „Beste Feinde“, ein Buch über die Geschichte der deutsch-französischen „Erbfeindschaft“.
Inhaltsverzeichnis
Kurze Kapitel von 2-6 Seiten führen in die Genderr-Kritik ein, etwa:

Denglisch und Demokratie
Sexus und Gender
Von Gästinnen und Gästen
Die Hilfstruppen des Genderns
Beamtete Unterstützer
Gender-Spreader Nr. 1: Der Rundfunk
Unwort Winnetou
Rassismus als Erbsünde