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Das Evangelium nach Matthäus 2. Teilband: Mt 8-17 3., durchgesehene Auflage 1999 / 1. Aufl. 1990
Das Evangelium nach Matthäus
2. Teilband: Mt 8-17


3., durchgesehene Auflage 1999 / 1. Aufl. 1990

Ulrich Luz

Neukirchener Verlagshaus
EAN: 9783788715717 (ISBN: 3-7887-1571-5)
537 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 1999

EUR 79,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament

Begründet von Eduard Schweizer und Rudolf Schnackenburg

Herausgegeben von Norbert Brox, Joachim Gnilka, Ulrich Luz und Jürgen Roloff



Der zweite Band des inzwischen international bekannten Kommentars zum Matthäusevangelium führt die Kommentierung bis zum Kapitel 17 weiter. Schwerpunkte sind die Wunder Jesu (Kap. 8-9), die Jüngerrede (Kap. 10), der Heilandsruf (Kap. 11), die Gleichnisrede (Kap. 13), das Petrus-Felsenwort (Kap. 16) und die Verklärung (Kap. 17). Neben der Analyse der Erzählung bekommt wiederum die Wirkungsgeschichte besonderes Gewicht. Sie zeigt, was die verschiedenen Kirchen durch die Texte geworden sind. Manchmal führt sie zu überraschenden Einsichten: Sie zeigt etwa, wie nahe die altkirchliche allegorische Exegese den neutestamentlichen Gleichnissen, die Auslegungstraditionen des Mönchtums der Jüngerrede, die ostkirchliche Auslegung des Petrus-Felsenwortes dem Text von Mt 16,17-19 oder die griechisch-orthodoxe Auslegungstradition der Verklärungsgeschichte ist. Sie hilft so, den eigenen Standort neu zu bestimmen und die Brücke vom vergangenen Text zur Gegenwart zu schlagen. Dieser Kommentar will nicht in der Vergangenheit stehenbleiben, sondern den Leser/innen helfen, vom Richtungssinn der Texte her ihren heutigen Sinn zu formulieren. So stellt er wichtige Anfragen an heutige verweltlichte »christliche« Ethik, an das traditionelle evangelische und katholische Kirchenverständnis und - gerade mit Hilfe der Geschichte - an hergebrachte historisch-kritische Exegese. Zugleich versucht er, sachkritische Fragen an die Texte zu stellen, vor allem dort, wo sie Kirchen zu Selbstverabsolutierung und Lieblosigkeit geführt haben.



Ulrich Luz

Geboren 1938 in Männedorf/Schweiz. Studium der Theologie in Zürich und Göttingen bei E. Schweizer, H. Conzelmann, W. Zimmerli und G. Ebeling. 1967 Promotion, 1968 Habilitation. 1970/71 Gastdozent an der International Christian University inTokyo. 1972-1980 Professor für Neues Testament an der Universität Göttingen. Seit 1980 Professor für Neues Testament an der Universität Bern.
Rezension
Nach Ende der Bergpredigt in Mt 5-7 nimmt Matthäus den Markus-Rahmen wieder auf und bietet (mit Markus) besonders Wunder Jesu (Mt 8-9), bevor er in die weitere Aufnahme des Markusstoffs wiederum eigenständig komponierte Reden einfügt, - wie schon in der Bergpredigt Mt 5-7 -, insbesondere die Jüngerrede in Mt 10 und die Gleichnisrede in Mt 13. Alledem wird in diesem vorzüglichen Kommentar Rechnung getragen, u.a. z.B. durch einen Exkurs „Zur matthäischen Gleichnisdeutung“ (S. 366ff). Besonders zu loben ist auch die kontinuierliche Wahrnehmung der Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte der Texte. Dadurch kommen diese neu zum Sprechen. - Die ökumenische Kommentarreihe des Evangelisch-katholischen Kommentars (EKK) darf unbestritten als eine der besten (nicht nur) deutschsprachigen Kommentarreihen (weltweit) gelten. Dafür sind verantwortlich u.a.: der konsequent ökumenische Ansatze, die Qualität der Einzelkommentierung, die klare Methodik, insbesondere Literar- und Formkritik sowie Redaktionsgeschichte, der umfassende Dialog mit der verwendeten Fach-Literatur und die konsequente Aufnahme der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der kommentierten Texte in den Kommentar. Klare Zusammenfassungen jeweils am Ende des Kommentierungsabschnitts bringen das Wesentliche noch einmal auf den Punkt, Literatur ist vielfältig jeweils am Ort der Kommentierung genannt und die fett gedruckte, eigenständige Übersetzung steht jeweils am Beginn des Kommentierungsabsatzes. – Für den aus 4 voluminösen Teilbänden bestehenden Matthäus-Kommentar darf wohl gesagt werden: es handelt sich um den weltweit ausführlichsten wissenschaftlichen Matthäus-Kommentar der Gegenwart mit insgesamt ca. 2000 S.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Vorbemerkungen, Abkürzungen und Literatur (Ergänzung zu Bd. 1/2, 1989) 1

B Jesu Wunder in Israel (8,1-9,35) 5

1 Jesus heilt in Israel (8,1-17) 8
1.1 Jesus heilt einen Aussätzigen (8,1-4) 8
1.2 Der Glaube des Hauptmanns von Kafarnaum (8,5-13) 11
1.3 Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus und viele Kranke (8,14-17) 17
2 Ans jenseitige Ufer des Sees (8,18-9,1) 20
2.1 Nachfolge in den Sturm (8,18-27) 20
2.2 Die beiden Besessenen in Gadara (8,28-9,1) 30
3 Der Konflikt mit Israels Führern (9,2-17) 34
3.1 Der Menschensohn vergibt Sünden (9,2-8) 35
3.2 Jesu Erbarmen mit den Zöllnern (9,9-13) 40
3.3 Der Bräutigam (9,14-17) 45
4 Abschließende Wunder (9,18-34) 49
4.1 Die Tochter des Oberen und die blutflüssige Frau (9,18-26) . . 50
4.2 Die beiden Blinden (9,27-31) 57
4.3 Die Heilung des besessenen Stummen (9,32-34) 62
Abschließendes Gesamtbild (9,35) 64
Zusammenfassung: Die Wunder des Messias Israels 64
Schluß: Zur Bedeutung der matthäischen Wundergeschichten heute 68

C Die Jüngerrede (9,36-11,1) 74

1 Einleitung (9,36-10,5a) 80
1.1 Die Aufgabe: Die Not des Volkes (9,36-38) 80
1.2 Die Beauftragten (10,l-5a) 82
2 Jesus sendet die Jünger zu Israel (10,5b-23) 86
2.1 Der Auftrag (10,5b-15) 86
2.2 Die Verfolgung der Jünger (10,16-23) 104
3 Das Leiden der Jünger in der Nachfolge (10,24-42) 118
3.1 Wie der Meister, so die Jünger (10,24f) 118
3.2 Verkündigung ohne Furcht (10,26-33) 121
3.3 Familienspaltung und Kreuz (10,34-39) 133
3.4 Gastfreundschaft für die Jünger (10,40-42) 148
4 Abschluß der Jüngerrede (11,1) 153
Zusammenfassung: Grundaussagen der Jüngerrede 154
Schluß: Überlegungen zur Bedeutung der Jüngerrede heute 156

D Übergang: Die Krisis Israels vertieft sich (11,2-30) 162

1 Jesus und Johannes der Täufer (11,2-19) 163
1.1 Die Täuferanfrage (11,2-6) 163
1.2 Der Entscheidungsruf des wiedergekommenen Elija (11,7-15) 171
1.3 Diese widerspenstige Generation (11,16-19) 182
2 Der Appell an Israel: Gericht und Einladung (11,20-30) 191
2.1 Weherufe über die Städte Israels (11,20-24) 191
2.2 Die Einladung des Sohns an die sich Mühenden und Belasteten (11,25-30) 196

III Jesus zieht sich aus Israel zurück (12,1-16,20) 225

A Der Konflikt mit den Pharisäern (12,1-50) 226

1 Der Sabbat (12,1-21) 226
1.1 Die Jünger hungern am Sabbat (12,1-8) 227
1.2 Die Heilung eines Behinderten am Sabbat (12,9-14) 236
1.3 Der heilende Gottessohn (12,15-21) 242
2 Die erste Abrechnung mit den Pharisäern (12,22-50) 250
2.1 Beelzebul und Gottes Geist (12,22-37) 251
2.2 Jonazeichen und Rückkehr der Dämonen (12,38-45) 271
2.3 Jesu wahre Familie (12,46-50) 285

B Die Gleichnisrede (13,1-53) 291

1 Einleitung (13,l-3a) 296
2 Die Rede zum Volk (13,3b-35) 298
2.1 Der Samen im vierfachen Acker: Vom Verstehen der Gleichnisse (13,3b-23) 298
2.2 Der Taumellolch im Weizenfeld (13,24-30) 320
2.3 Senfkorn und Sauerteig (13,31-33) 326
2.4 Abschluß der öffentlichen Rede (13,34f) 336
3 Die Rede zu den Jüngern (13,36-52) 337
3.1 Erklärung der Geschichte vom Taumellolch (13,36-43) 337
3.2 Vom Schatz im Acker und von der Perle (13,44-46) 348
3.3 Vom Schleppnetz (13,47-50) 356
3.4 Abschluß: Vom verstehenden Schriftgelehrten (13,51f) 361
Zusammenfassung: Grundaussagen der Gleichnisrede 375
Zum Sinn der Gleichnisrede heute 376

C Der Rückzug Jesu aus Israel und die Entstehung der Gemeinde (13,53-16,20) ... 380
1 Der Mord an Johannes und der erste Rückzug Jesu (13,53-14,33) 383
1.1 Jesus lehrt in Nazaret (13,53-58) 383
1.2 Der Tod Johannes des Täufers (14,1-12) 388
1.3 Die Speisung der Fünftausend (14,13-21) 394
1.4 Jesus und Petrus auf dem See. Das erste Gottessohnbekenntnis (14,22-33) 404
2 Der Streit um wahre Reinheit und der Rückzug nach Phönizien (14,34-15,39) 413
2.1 Heilungen in Gennesaret (14,34-36) 413
2.2 Der Streit um Rein und Unrein (15,1-20) 414
2.3 Die Begegnung mit der kanaanäischen Frau (15,21-28) 429
2.4 Heilungen und die zweite Speisung (15,29-39) 438
3 Die zweite Zeichenforderung und der Rückzug nach Cäsarea Philippi (16,1-20) 443
3.1 Zweite Zeichenforderung und Rückzug Jesu (16,1-4) 443
3.2 Warnung vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer (16,5-12) 445
3.3 Das zweite Gottessohnbekenntnis und die Verheißung an Petrus (16,13-20) ... 450

IV Jesu Wirken in der Gemeinde (16,21-20,34) 484

A Jüngererfahrungen auf dem Weg ins Leiden (16,21-17,27) . . . 485

1 Der Leidensweg (16,21-28) 486
2 Die Verwandlung des Gottessohns und das Leiden des Menschensohns (17,1-13) .... 503
3 Die Kraft des Berge versetzenden Glaubens (17,14-20) 518
4 Jesus kündigt sein Leiden an (17,22f) 526
5 Die Tempelsteuer (17,24-27) 527

Exkurse

Davidssohn im Matthäusevangelium 59
Zur matthäischen Gleichnisdeutung 366
Petrus im Matthäusevangelium 467
Der Menschensohn im Matthäusevangelium 497