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Das Ende der Antike Geschichte des spätrömischen Reiches 6., durchgesehene und erweiterte Auflage 2023 (1. Aufl. 2001)
Das Ende der Antike
Geschichte des spätrömischen Reiches


6., durchgesehene und erweiterte Auflage 2023 (1. Aufl. 2001)

Hartwin Brandt

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406797484 (ISBN: 3-406-79748-2)
124 Seiten, paperback, 12 x 18cm, 2023, mit 8 Abbildungen und 2 Karten

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hartwin Brandt beschreibt in dem Band Das Ende der Antike in konziser, gut lesbarer und anregender Form die Geschichte der Spätantike von 284 bis 565 n. Chr. Neben der knappen und klaren Vermittlung der Ereignisgeschichte liegt ein besonderes Anliegen des Autors darin, die Aktualität der Antike in der Mo­derne aufzuzeigen. Dies gilt umso mehr, als die Ausbreitung des Christentums, das Spannungsverhältnis zwischen kirchlicher und weltlicher Macht, die Kodifizierung des Rechts, die Rezep­tion antiker Kultur in den germanischen Nachfolgereichen und das Weiterwirken antiken städtischen Lebens auch das mittel­alterliche und neuzeitliche Europa beeinflusst und geprägt ha­ben.

Das Ende der Antike lässt zahlreiche Zeitzeugen in gut verständlichen Übersetzungen zu Wort kommen und verschafft so dem Leser einen unmittelbaren Zugang zu den Eigenheiten und Problemen dieser spannungsreichen, von mannigfaltigen Um­brüchen bestimmten ‹Wendezeit› zwischen Antike und Mittel­alter. Die für viele Jahrzehnte in der Forschung als Zeit des Nie­dergangs begriffene Spätantike erscheint hier als eine Epoche eigener Dignität, in welcher die Wurzeln des modernen Europas gründen.

Hartwin Brandt lehrt als Professor für Alte Geschichte an der Universität Bamberg. Die Erforschung der Sozial-, Wirtschafts- und Geistesgeschichte der Spätantike bildet einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit. Im Verlag C.H.Beck sind von ihm ferner lieferbar: Die Kaiserzeit. Römische Geschichte von Octavian bis Diokletian (Handbuch der Altertumswissenschaft III,11, 2021), Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser (2011), Wird auch silbern mein Haar. Eine Geschichte des Alters in der Antike (2002).
Rezension
"Das Ende der Antike" meint die Spätantike bzw. das Spätrömische Reich. Spätantike läßt als Begriff aber den spätherbstlichen Ausklang einer nahezu jahrtausendelangen Blütezeit assoziieren, - und das ist sicherlih ein einseitiges und zu negatives Verständnis der Epoche, weshalb der Begriff hier vermieden ist. Nachdem das römische Reich ein halbes Jahrhundert lang von schwersten Krisen erschüttert worden ist, gelingt es Diokletian (284-305), das Imperium zu stabilisieren. Mit ihm beginnt die Epoche der Spätantike. Während er und seine Mitherrscher noch auf eine Unterdrückung des Christentums setzen, wird der neue Glaube unter ihren Nachfolgern zur Staatsreligion. Dieser Übergang führt zu erheblichen Auseinandersetzungen mit Vertretern heidnischer Positionen, ist aber auch von großen theologischen Konflikten innerhalb der Kirche gekennzeichnet. Die umwälzenden Ereignisse ab dem 3. Jhdt. n.Chr. prägen wie kaum eine andere Epoche unsere christlich-abendländische Kultur. Auf die Krise des römischen Imperiums reagieren insbesondere Diocletian und Constantin sehr unterschiedlich; während Dioletian noch gegen das aufstrebende Christentum das verfallende Römische Reich stabilisieren will, gelingt das Constantin mit Hilfe des Christentums. Die sog. constantinische Wende führt zur fortan prägenden christlichen Durchdringung von Kultur, Gesellschaft und Staat. Neben die traditionelle Autorität der Kaiser treten zunehmend die Führer der jungen Kirche, die Bischöfe. Beide Institutionen verantworten ab der Mitte des 4. Jahrhunderts weitgehend die Reichspolitik, die Staat und Kirche in eine Beziehung zwischen Kooperation und Machtkampf bringt und ihr Verhältnis zueinander in den folgenden Jahrhunderten prägen wird. Der Triumph des einen Gottes, die Etablierung des Christentums als dominierende und mit der Zeit die gesamte Gesellschaft durchdringende Religion erweist sich dabei als eine der prägenden Kräfte der Spätantike. Die geistigen Auseinandersetzungen jedoch werden überschattet durch die Wirren der Völkerwanderungszeit, in deren Verlauf barbarische Verbände das Reich im Westen schließlich zum Einsturz bringen (476), während in Konstantinopel das Kaisertum noch lange Triumphe feiert, - bis zum Aufkommen des Islam.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Antike, Augustus, Außenpolitik, Christen, Christentum, Christianisierung, Dekadenz, Ereignisgeschichte, Europa, Geschichte, Gesellschaft, Innenpolitik, Kaiser, Kirche, Kodifizierung, Konstantin der Große, Krieg, Krise, Kultur, Militär, Niedergang, Politik, Rom, römisches Recht, Römisches Reich, Spätantike, Spätrömisches Reich, Völkerwanderung, Wirtschaftskrise, Zusammenbruch
Inhaltsverzeichnis
1. Die Spätantike – Spätzeit und Frühzeit 7
2. Diokletian und die Tetrarchie (284–305): Ein Neuanfang 11
3. Konstantin der Große (306–337): Durchbruch und Aufbruch 21
4. Die Konstantinsöhne (337–361): Rückschritte 35
5. Julian (361–363): Grandioses Scheitern 44
6. Valentinian I. und Valens (364–378): Übergang und Einbruch 51
7. Theodosius der Große (379–395): Das Ende der Einheit? 58
8. Von Theodosius I. zu Theoderich (395–526): Das Ende des Westreiches 72
9. Von Theodosius I. zu Justinian (395–565): Von Rom nach Byzanz 89
10. Ende und Anfang: Auf dem Weg nach Europa 106

Zeittafel 113
Literaturhinweise 116
Bildnachweis 119
Register 120