lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Christologie unterrichten als Hermeneutik der Jesusgeschichte Didaktische Überlegungen zum Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen
Christologie unterrichten als Hermeneutik der Jesusgeschichte
Didaktische Überlegungen zum Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen




Andreas Obermann

Waxmann
EAN: 9783830946205 (ISBN: 3-8309-4620-1)
232 Seiten, paperback, 17 x 24cm, Februar, 2023

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die vorliegende Untersuchung bietet unter dem Leitmotiv "Christologie unterrichten als Hermeneutik der Jesusgeschichte" exegetische, biblisch-theologische und systematisch-theologische Erörterungen zur Christologie und zu Jesus von Nazareth im Hinblick auf religionspädagogische Operationalisierungen im Evangelischen Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen. Der Verfasser exegesiert mit religionspädagogischem Fokus die in den Evangelien nachweisbare Bedeutung von Berufen, Berufstätigkeiten und der Berufswelt insgesamt. Darüber hinaus wird die Relevanz der theologischen (Neu-)Rezeption der Wirkungsgeschichte Jesu in Werken aus dem Judentum und dem Islam samt deren Aufnahme in der bildenden Kunst herausgearbeitet. Konkrete Überlegungen mit beispielhaften Arbeitsblättern für mögliche Unterrichtseinheiten schließen die Studie zur Didaktik des Religionsunterrichts nicht nur an berufsbildenden Schulen ab.

Obermann, Andreas, Prof. Dr., geb. 1962, Studium der Ev. Theologie in Bonn, Tübingen und Wuppertal, stellvertretender Direktor des Bonner evangelischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik.
Rezension
Der Berufsschulunterricht unterscheidet sich vom allgemeinbildenden Schulsystem unter anderem dadurch, dass er in möglichst allen Fächern einen Bezug zum beruflichen Ausbildungsgang herstellen soll. Das gestaltet sich allerdings in den verschiedenen Fächern unterschiedlich einfach oder schwierig. Für den Berufsschulreligionsunterricht nimmt der Verfasser dieses Buchs deshalb mit religionspädagogischem Fokus die in den Evangelien nachweisbare Bedeutung von Berufen, Berufstätigkeiten und der Berufswelt insgesamt in den Blick. Zugleich aber öffnet sich dadurch der exegetische, biblisch-theologische und systematisch-theologische Blick auf Christologie und Jesus von Nazareth im Hinblick auf religionspädagogische Operationalisierungen im Evangelischen Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen überhaupt. Dazu dient auch der Blick auf die Wirkungsgeschichte Jesu in Werken aus dem Judentum und dem Islam samt deren Aufnahme in der bildenden Kunst.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe:
Herausgegeben von Reinhold Boschki, Michael Meyer-Blanck und Friedrich Schweitzer
Glaube – Wertebildung – Interreligiosität
Berufsorientierte Religionspädagogik
Inhaltsverzeichnis
„Ist das nicht der Zimmermann, Marias Sohn?“ 9

1. Die Christologie und ihre Herausforderungen für den BRU – Problemanzeigen und Hinführungen 11

1.1 Die Relevanz der Christologie für den BRU zwischen Theorie und Praxis 11
1.2 Die Deutung Jesu von Nazareth in Judentum und Islam – eine Quelle spannungsvoller
Verhältnisse 17
1.3 Zwischen Aufklärung, Freilassung und Heimholung – eine programmatische Perspektive auf einen
„Religionsunterricht als Hermeneutik der Jesusgeschichte“ 18

2. Das Wirken Jesu von Nazareth und seine Relevanz für den Religionsunterricht – exegetisch-hermeneutische Perspektiven aus christlicher Sicht 21

2.1 Der Glaube an den einen Gott und das kommende Gottesreich als Zentrum der Botschaft Jesus 22
2.2 Der eine Gott, sein Reich und die Götter in der Jesusüberlieferung 25
2.3 Jesu Wirken und die soziale Lebenswirklichkeit der Menschen 30
2.4 Gottes- und Nächstenliebe als Signum des Wirkens Jesu 34
2.5 Jesu Wirken und die berufliche Lebenswirklichkeit der Menschen 39
2.6 Jesus als reflexibler Mensch – Jesus und disruptives Denken 47
2.7 Spuren in Stein und Landschaft – Jesus im Licht archäologischer und geopolitischer Kenntnisse 51
2.8 Jesus und die Evangelien sind eindeutig und mehrdeutig zugleich – Ambivalenz als Stärke von Religion 64
2.9 Im Scheitern Erfüllung erfahren – die Transformation der Botschaft Jesu durch Tod und Auferstehung hindurch 71
2.10 Die Jesusüberlieferung historisch-kritisch als Basis eines Religionsunterrichts als Hermeneutik der Jesusgeschichte verifizieren – ein Zwischenergebnis 75

3. Christologische Themen im Religionsunterricht als Hermeneutik der Jesusgeschichte – exegetische Perspektiven aus jüdischer und muslimischer Sicht 77

3.1 Gottes Wirken in der Jesusgeschichte entdecken – eine hermeneutische Perspektive jüdischer Gelehrter 80
3.1.1 Die Jesusdarstellungen von Joseph Klausner, Martin Buber, Schalom Ben Chorin, David Flusser und Pinchas Lapide 81
3.1.2 „Die jüdischen Evangelien. Die Geschichte des jüdischen Christus“ (2015) – Daniel Boyarin 87
3.1.3 „Vom Jesus der Geschichte zum Christus des Dogmas“ (2016) – Geza Vermes 89
3.2 Gottes Wirken in der Jesusgeschichte entdecken – eine hermeneutische Perspektive muslimischer Gelehrter 90
3.2.1 „Zelot. Jesus von Nazareth und seine Zeit“ (2013) – Reza Aslan 90
3.2.2 „Der andere Prophet. Jesus im Koran“ (2018) – Mouhanad Khorchide 91
Exkurs 1: Die Jesusrezeption im Buddhismus – eine kurze Skizze 93
3.3 Die Jesusgeschichte in pluraler Perspektive wahrnehmen – ein Zwischenergebnis 95

4. „Seht welch ein Mensch“ – Jesus in der bildenden Kunst in Judentum und in Kunst der Miniaturen im Islam 97

4.1 Jesus in der jüdischen Kunst 97
4.1.1 Erste Umbrüche in der künstlerischen Jesusrezeption: Max Liebermann und Marc Chagall 98
4.1.2 Mann der Sorgen und zionistischer Messias 104
4.1.3 Israelische Jesuskunst von persönlicher Erfahrung zur nationalen Identität 112
4.1.4 Israelische Kunst zu Jesus zwischen Gewalt und Mitleid 116
4.1.5 Eine Verschränkung der Zeiten – Jesu letztes Mahl in einem israelischen Kontext 127
4.2 Jesus in der muslimischen Kunst 130
Exkurs 2: Milo Raus Film „Das neue Evangelium“ als Beispiel für säkulare Jesusinterpretationen mit
religionspädagogischer Relevanz 134

5. Die christliche Deutung Jesu und die Deutung Jesu in den Religionen – biblisch-theologische und systematische Perspektiven 139

5.1 Vom erinnerten Jesus zum geglaubten Christus – Grundzüge einer aufgeklärt-biblischen Christologie 139
5.1.1 Jesu Selbstverständnis im Erwartungshorizont seiner Zeit – von der Exegese zur systematisch-
theologischen Skizze 141
5.1.2 Jesu Wirken im Licht historisch-archäologischer Erkenntnisse 148
5.1.3 Eine hermeneutisch plausible Darstellung der nachösterlichen christologischen Traditions- und
Theoriebildung 148
5.2 Eine dialogisch-biblische Christologie und der Dialog der Religionen 152
5.2.1 Eine dialogisch-biblische Christologie und der christlich-jüdische Dialog – messianische
Hoffnungsdimensionen zwischen theologischer Teilhabe und verschiedener Identität 152
5.2.2 Eine dialogisch-biblische Christologie und der christlich-muslimische Dialog – Verständigung über Jesus als dem Wort Gottes zwischen theologischer Teilhabe und verschiedener Identität 155
5.2.3 Eine dialogisch-biblische Christologie im Dialog zwischen Selbstvergewisserung und Offenheit – ein Plädoyer für eine wahrhaftig dialogisch lernbereite Theologie 156
5.3 Die Relevanz einer aufgeklärt-biblischen Christologie für das interreligiöse Lernen – ein Zwischenresümee 159

6. Berufsschulreligionsunterricht als Hermeneutik der Jesusgeschichte – hermeneutische und religionspädagogische Kategorien 161

6.1 Der Gottesglaube Jesu als Basis für die Christologie im Berufsschulreligionsunterricht 161
6.2 Das didaktische und religionspädagogische Potenzial der Jesusüberlieferung wahrnehmen und anwenden 163
6.3 Gott im Berufsschulreligionsunterricht nach-denken: mehr nicht, aber auch nicht weniger 165

7. Unterrichtssequenzen zum Thema „Jesus von Nazareth“ als Hermeneutik der Jesusgeschichte 167

7.1 „Jesus von Nazareth“ unterrichten im Spannungsfeld zwischen Heimholung, stetiger Präsenz und Wiederkehr – religionspädagogische Vorbemerkungen 167
7.1.1 Erste Vorbemerkung: Ein bildungstheoretischer Rahmen für eine religiöse Bildung in evangelischer Perspektive 167
7.1.2 Zweite Vorbemerkung: Christologie als Hermeneutik der Jesusgeschichte im Spannungsfeld zwischen Heimholung, stetiger Präsenz und Wiederkehr 168
7.1.3 Dritte Vorbemerkung: Die Bedeutung ethischer Bildung im berufsorientierten
Religionsunterricht 169
7.1.4 Vierte Vorbemerkung: Das Wechselverhältnis von Aktivität und Passivität bei Lehr-Lern-Prozessen im Religionsunterricht 170
7.2 Der Charakter und die Anlage der vorgestellten Unterrichtsmaterialien – didaktische
Konkretionen 172
7.2.1 „Jesu von Nazareth“ interaktiv, ergebnisoffen, dialogisch und interreligiös unterrichten 172
7.2.2 Der Aufbau, die Intention und der Prozesscharakter der Unterrichtssequenzen – religionspädagogische Erörterungen 173
7.3 Die Unterrichtssequenzen – Arbeitsblätter und didaktische Kommentare 175
7.3.1 „Voneinander lernen “ – Arbeitsblätter zum Einstieg der Unterrichtssequenz 175
7.3.2 Wanderprediger und Menschenfischer – Arbeitsblätter zum Leben Jesu von Nazareth 179
7.3.3 Berufsbezüge in der Lebenswelt Jesu entdecken – Arbeitsblätter 182
7.3.4 „Von jüdischen Stimmen lernen “ – Arbeitsblätter 187
7.3.5 Von Jesusdarstellungen in der gegenwärtigen israelischen Kunst lernen – Arbeitsblätter 191
7.3.6 „Jesus in muslimischen Miniaturen“ – Arbeitsblätter 196
7.3.7 „Im Namen des Höchsten “ – Arbeitsblätter 201

8. Christologie lehren als Hermeneutik der Jesusgeschichte – abschließende Gedanken zur kommunikativen Erschließung von Wahrheiten in der einen Wirklichkeit 209

8.1 „Wahrheit wächst aus der Erde“ (Ps 85,12) – zur kommunikativen Erschließung von Wahrheiten von unten 209
8.2 Theologische Wahrheiten und die alles Denken übersteigende transzendente Wirklichkeit 212

Literaturverzeichnis 217
Abbildungsverzeichnis 225
Bildnachweis Arbeitsblätter 227
Register 229
Bibelstellenregister (Auswahl) 229
Koranstellenregister 230
Namensregister 230
Sachregister 231