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Bildungs- und Erziehungspartnerschaften in Schulen Band 1: Zusammenarbeit mit Eltern lebensweltorientiert planen und gestalten
Bildungs- und Erziehungspartnerschaften in Schulen
Band 1: Zusammenarbeit mit Eltern lebensweltorientiert planen und gestalten




Matthias Bartscher

Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH , Klett
EAN: 9783772715204 (ISBN: 3-7727-1520-6)
200 Seiten, paperback, 16 x 23cm, Mai, 2021

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie Eltern zu Partnern werden

Wie eng in Deutschland Bildungserfolg und familiäre Herkunft zusammenhängen, zeigen die einschlägigen Schulleistungsstudien stets aufs Neue. Daher ist die Kooperation mit Eltern einer der wichtigsten Schlüssel für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Klagen wie „die Kinder“ oder „die Eltern“ seien schwieriger geworden, sind dabei nicht hilfreich. Vielmehr gelingt erst aus einem Verständnis der vielfältigen Lebenswelten von Eltern und Familien eine gute und wirkungsvolle Kooperation.

Der Band I thematisiert die folgenden Aspekte professionellen Handelns in der Elternarbeit:

Das Konzept der Lebensweltorientierung hilft, eine professionelle Empathie zu entwickeln und auf dieser Basis Zugänge auch zu als fremd, distanziert oder unmotiviert erlebten Eltern zu finden.

Kompetenzanforderungen an die Fachkräfte und notwendige Schritte in der Schulentwicklung sowie Qualitätsmerkmale für echte Bildungs- und Erziehungspartnerschaften bieten die notwendige Handlungsorientierung.

Strategien und Arbeitshilfen können von Schulen genutzt werden, um sich systematisch weiterzuentwickeln und zielorientiert zu vernetzen.

Hinweise zum Kinderschutz bieten Hilfe in schwierigen Situationen.

Für den schulinternen Entwicklungsprozess von der Bestandserhebung bis zur Evaluation der Zielerreichung werden zahlreiche Instrumente und praktische Hilfen (u.a. als Download-Material) angeboten.

Von diesem Buch werden Lehrkräfte, Schulleitungen sowie alle weiteren professionellen Akteure in Schulen aller Stufen sowie ihre Kooperationspartner profitieren.

Matthias Bartscher hat als Diplompädagoge lange im Jugendamt Hamm gearbeitet und in der Erziehungsberatung, Schulpsychologie und Elternbildung mit Schulen kooperiert. Er ist systemischer Berater (SG), Antigewalttrainer (AAT ©) und Supervisor/Coach in Motivierender Gesprächsführung. Heute ist er als Trainer u.a. für Bildungs- und Erziehungspartnerschaften in Schulen tätig und macht Bildungsangebote für Eltern, u.a. ein „Elternkabarett“.

www.bartscher.info
Rezension
Bildungs- und Erziehungspartnerschaften zwischen Elternhaus und Schule sind unabdingbar, wenn der enge Zusammenhang zwischen Schulerfolg und sozialer Herkunft seine Dichte verlieren soll. Daher ist die Kooperation mit Eltern einer der wichtigsten Schlüssel für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Der Autor dieses Buchs bringt langjährige Erfahrungen in der Kooperation von Elternhaus und Schule mit und thematisiert in diesem Band 1 die wichtigsten Aspekte professionellen Handelns in der Elternarbeit. Dabei sind die vielfältigen Lebenswelten von Eltern und Familien zu berücksichtigen. Zum Beispiel ist die Gewaltausübung von Jugendlichen immer auch ein Indikator für ein zugrunde liegendes soziales Problem in der Familie und in der Schule und meist für eine schlechte Kooperation zwischen diesen beiden Sozialisationseinrichtungen. Die Schule kann zum Zentrum für das soziale Leben von Kindern und Jugendlichen in ihrem jeweiligen Umfeld werden, aber das schafft sie nur, wenn sie über den engeren schulischen Arbeitsprozess im Unterricht hinaus das ganze Schulleben mit aufnimmt und zusätzlich in die umfassenden sozialen Strukturen der Gemeinde hineinwirkt. Die Schule kann auf diese Weise zu einem Zentrum für die Sozial- und Kulturentwicklung eines Stadtteils werden. Die Eltern spielen hierbei die absolute Schlüsselrolle. Dieses Buch ist nicht von einem Lehrer und auch nicht von einem Familientherapeuten geschrieben. Genau hierin liegt seine Besonderheit. Hier spricht ein Fachmann, der die beiden sozialen Systeme Schule und Familie aus einer unabhängigen, dritten Perspektive kennt. Das Buch stellt Ansätze für die Kooperation mit den Elternhäusern ebenso zur Verfügung wie klare Kriterien für die Beurteilung einer guten Kooperation.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Bildungsbenachteiligung, Bildungserfolg, Elternarbeit, Elternbildung, Familie als Bildungsort, Familienbildung, Kinderschutz, Kindeswohlgefährdung, Lebensweltorientierung, Schulentwicklung, Sinus-Studie, soziokulturelle Milieus
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Einleitung 12

TEIL I: Familie und Schule – Perspektiven

1 Familie und Schule im Wandel – Herausforderungen für die Praxis 19

1.1 Benachteiligende Effekte im Bildungssystem erkennen und berücksichtigen 19
1.1.1 Bildungserfolg und soziale Herkunft 19
1.1.2 Effekte bei den Grundschulempfehlungen zur weiterführenden Schule 21
1.1.3 Benachteiligende Umwelten 22
1.1.4 Migration 23
1.1.5 Einkommenssituation – Armut und Reichtum 23
1.1.6 Staatliche Umsteuerung – mehr Mittel für Bildung! 24
1.2 Der „Bildungsort Familie“ und das System Schule 26
1.2.1 Sozialökologisches Modell: Familie im Zentrum von Bildung 27
1.2.2 Der historische Blick: die Bedeutung lebensweltlicher Bildungsprozesse und ihre Passung mit schulischen Anforderungen 28
1.2.3 Prekäre familiäre Bildungsvoraussetzungen und daraus resultierende Passungsprobleme 28
1.2.4 Leistungen der Familien als Bildungsort 29

2 Eltern unter dem Druck gesellschaftlicher Trends und Erwartungen 32

2.1 Exklusion von Eltern aufgrund von Status, Wertorientierungen und Lebensstilen 34
2.1.1 Der Mythos der Schwer-Erreichbarkeit 35
2.1.2 „Demarkationslinien“ soziokultureller und sozialhierarchischer Abgrenzung 36
2.1.3 Typische Lebensstile und Wertekonflikte zwischen Eltern 39
2.1.4 Abgrenzungseffekte zwischen Eltern und Lehrkräften und Abgrenzungseffekte zum System Schule 40
2.2 Konsummarkt, Medienkomplex und Marketing: Familien im Belagerungszustand 43
2.2.1 „Entscheider“ und „Besorger“ 43
2.2.2 Ohnmacht der Eltern und die „pädagogische Haltung“ der Marketingexperten 45
2.3 Digitalisierte Beziehungen und digitalisiertes Lernen an der Schnittstelle Elternhaus/ Schule: Whatsapp, Facebook, Instagram und Co. 46
2.3.1 Risiken und Chancen 47
3.3.2 Typische Konfliktsituationen im Alltag 49
2.3.3 Expertenstreit 51
2.3.4 Das Vorbild der Eltern 51

3 Auflösung traditionaler Familienstrukturen – Vielfalt der Familienmodelle 54

3.1 Vielfalt der Familienformen 54
3.1.1 Was ist eine Familie? Eine Definition für die Praxis 56
3.1.2 Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch Trennungen und Neuzusammensetzungen 57
3.2 Das Kindeswohl im Blick – Kinderschutz in der Schule 60
3.2.1 Gefährdungen durch schulische Akteure 61
3.2.2 Achtsamkeit von Lehrkräften für Gefährdungen des Kindeswohls in der Familie 62
3.3 Wie kann eine Partnerschaft in Erziehungsfragen gelingen? 64
3.3.1 Spannungsfelder im Erziehungsverständnis des Systems Schule 64
3.3.2 Was ist gute Erziehung? 65
3.3.3 Expertenstreit als Quelle der Verunsicherung von Eltern – Erarbeitung von „Erziehungskonsensen“ 67
3.3.4 Von der Suche nach Wahrheiten zur Akzeptanz von Spannungsfeldern: Das Modell einer autoritativ-partizipativen Erziehung 68
3.4 Das kulturelle Kapital der Familien – Beiträge zu gelingender Bildung 71
3.4.1 Ergebnisse einer Fachkräftebefragung 71
3.4.2 Konkrete Hinweise zur Gestaltung des Bildungsortes Familie 73
3.4.3 „Heimbasiertes Engagement“ von Eltern – viel mehr als häusliches Lernen 75

TEIL II: Fachliche Grundlagen

4 Mit Eltern lebensweltorientiert zusammenarbeiten – professionelle Herausforderungen 78

4.1 Aufgabenstellungen für pädagogische Professionalität 79
4.1.1 Professionalität als notwendiger Entwicklungsprozess 79
4.1.2 Standards der Berufsgruppen 80
4.1.3 Grundlegender Bedarf an Fortbildung und Weiterbildung 83
4.2 „Bausteine“ der Professionalität in der Zusammenarbeit mit Eltern 84
4.2.1 Lebensweltorientierung als pädagogische Leitkategorie 84
4.2.2 Prävention 88
4.2.3 Alltags- und Sozialraumorientierung 89
4.2.4 Inklusion 90
4.2.5 Professionelle Beziehungsgestaltung und Kommunikation 91
4.2.6 Interkulturalität und Zielgruppenorientierung auf der Basis soziokultureller
Differenzierung 96
4.2.7 Partizipation: Die Fähigkeit zu echter Beteiligung als pädagogische Professionalität 103
4.2.8 Reflexivität 110
4.2.9 Die professionelle Haltung der Fachkräfte 113
4.2.10 Vernetzen/Planen 119

5 Lebensweltorientierte Zusammenarbeit mit Eltern – Qualitätsmerkmale 120

5.1 Der Begriff „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ – das „Für und Wider“ 120
5.2 Legitimationen für Bildungs- und Erziehungspartnerschaften 122
5.3 Kooperationspartner der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft 124
5.4 Bereiche der Zusammenarbeit 125
5.5 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft: Kooperation nach Bedarf und nach Ressourcen 127
5.6 Qualitätsmerkmale für Bildungs- und Erziehungspartnerschaften 129
5.7 Qualitätsmerkmale in Niveaustufen 130

TEIL III: Praxis gestalten

6 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft als Managementaufgabe 134

6.1 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft im Schulprogramm 136
6.2 Arbeitshilfen zur Bestandserhebung und Ideensammlung 136
6.2.1 Arbeit mit Qualitätsmerkmalen und Checklisten 137
6.2.2 Die Arbeit mit guten Beispielen aus der Praxis 138
6.3 Beteiligung aller schulischen Gruppen 139
6.3.1 Mitwirkung der Beteiligungsgremien 139
6.3.2 Eltern und Schülerinnen systematisch beteiligen: einfache und anspruchsvolle Beteiligungsmethoden 140
6.4 Prozesssteuerung 143
6.5 Gute Ziele machen die Arbeit leichter! 144
6.5.1 Wo kommen die Ziele her? 144
6.5.2 Ideen und Wünsche zu Zielen ausarbeiten 144
6.5.3 Die Kraft der Sprache und Bilder: Mottoziele 147
6.6 Projektmanagement 148
6.7 Impulse für die Netzwerkarbeit 148
6.8 „Systematische Müllabfuhr“ 149
6.9 Lernprozesse organisieren – Fort- und Weiterbildung 150
6.10 Reflexion – Evaluation 150

7 Mit Eltern erfolgreich zusammenarbeiten – eingebettet in regionale Bildungsnetzwerke 152

7.1 Warum Netzwerkarbeit? Begründungen 152
7.2 Gesetzliche Grundlagen und Berufsstandards 154
7.3 Fachliche Grundlagen: Das Leitbild regionaler Bildungslandschaften 155
7.4 Mit wem vernetzen? 155
7.5 Ebenen und Intensität der Zusammenarbeit 158
7.6 „Wenn ich nicht mehr weiterweiß, gründ‘ ich einen Arbeitskreis!“ – Wenn Vernetzung zur Verstrickung wird… 159
7.6.1 Die „heimlichen Regeln“ der Netzwerkarbeit 159
7.6.2 Vielfalt und Unübersichtlichkeit der Netzwerkstrukturen 160
7.6.3 Mangelnde Effektivität der Netzwerkarbeit 161
7.7 Hinweise zur effektiven Gestaltung der schulischen Vernetzung 161
7.7.1 Netzwerk- und Kooperationsanalyse sowie Netzwerkund Kooperationsplanung 162
7.7.2 Klare Aufträge für Netzwerke und die dort tägigen Fachkräfte 163
7.7.3 Klare Regelungen über die Arbeitsweise(n) von Netzwerken 163
7.7.4 Leitung/Steuerung von Netzwerken 164
7.7.5 Konflikte ansprechen und austragen 165
7.7.6 Zeit für Reflexion der Arbeit und Zielbildung 165
Exkurs: Eltern und Schulen –– Gemeinsam stark. Ein Projekt von RuhrFutur

8 Leitlinien für die erfolgreiche Arbeit mit Eltern beim Kinderschutz 172

8.1 Kinderschutz ist der Job aller schulischen Akteure! 172
8.2 Rolle und Aufgaben der Jugendämter 175
8.3 Appell: Unterstützung von im Kinderschutz erfahrenen Fachkräften nutzen! 175
8.4 Grundsätze und Verfahrensabläufe kennen! 176
8.5 Gefährdungen einschätzen 177
8.6 Mit Eltern und Kindern Schwieriges ansprechen 178
8.7 Hilfen einleiten! 179
8.8 Datenschutz als Vertrauensbasis nutzen! 181
8.9 Übergänge zum Jugendamt gestalten! 181
8.10 Kinderschutz in der Schule – eine langfristige Herausforderung 182

Literaturverzeichnis 184
Übersicht zum Downloadmaterial 196