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Bilder über Bilder - Bilder ohne Bilder Eine neue Theorie der Bildlichkeit
Bilder über Bilder - Bilder ohne Bilder
Eine neue Theorie der Bildlichkeit




Christoph Asmuth

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534241811 (ISBN: 3-534-24181-9)
194 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2011, mit Bibliogr. u. Reg.

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Einfluss von Bildern in den Medien und im täglichen Leben ist unübersehbar. Wissenschaftler sprechen daher schon seit Längerem vom ›Pictorial turn‹, den unsere Gesellschaft genommen habe. Eins ist klar: Wir müssen lernen, Bilder zu lesen, so wie wir lernen müssen, Schrift zu lesen. Nur: Was ist eigentlich ein Bild, wie funktioniert es? Was unterscheidet es von einem sprachlichen Zeichen? Was macht seine Bildlichkeit aus? Asmuths Theorie der Bildlichkeit fragt nach der Funktion des Bildbegriffs allgemein, auf einer Ebene jenseits des konkreten (Kunst-)Bilds. So entwickelt er eine Bildtheorie losgelöst von Erkenntnistheorie und Ästhetik, basierend u.a. auf Platon, Meister Eckhart und Fichte. Bildlichkeit wird darin als gedanklicher Akt begriffen, der auf gedanklichen Unterscheidungen basiert: Die Bildlichkeit der Bilder kann man nicht sehen, so die provokante These. Der Band eröffnet die Diskussion, inwiefern die derzeitige, fast ausschließlich ästhetisch-kulturwissenschaftlich geprägte Herangehensweise an Bilder gerechtfertigt ist.



Christoph Asmuth, geb. 1962, ist Professor am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte und leitet seit Anfang 2009 das BMBF-Projekt ›Translating Doping - Doping übersetzen‹ an der TU Berlin. Er ist wissenschaftlicher Beirat der Fichte-Studien, leitet die Forschungsgruppe ›Transzendentalphilosophie/Deutscher Idealismus‹, Berlin, und war Gastprofessor am Nationalen Forschungsschwerpunkt ›Eikones‹ (Bildkritik) in Basel (2009) und an der LMU München (2007).
Rezension
"Bilder über Bilder" - wir leben in einer Welt voller Bilder ... Wir erleben eine tief greifende kulturelle Umwälzung: die Gutenberg-Galaxie scheint an ihr Ende gekommen. 500 Jahre lang haben Bücher und Buchstaben unsere Kultur geprägt, jetzt werden sie zunehmend von Bildern, von Icons abgelöst. Deshalb sprechen wir vom sog. Iconic Turn, der neuen Macht der Bilder. Damit verknüpft sind elementare kulturelle Vorgehensweisen, z.B. wird die lineare, sukzessive Wahrnehmung, die Buchstabe an Buchstabe reiht, um sie logisch nacheinander zu entschlüsseln, abgelöst durch eine Simultan-Wahrnehmung, die nicht mehr logisch aufeinander aufbaut, sondern postmodern alles nebeneinander stellen kann. Kinder und Jugendliche sind mit dieser Simultan-Kultur des Iconic Turn schon sehr viel stärker vertraut als viele Erwachsene. Die Wende zum optischen Zeitalter verändert unsere ganze Kultur und sie bedarf neuer Theorien der Bildlichkeit, wie sie u.a. in dieser Darstellung vorgelegt wird.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 29,90
Buchhandelspreis EUR 49,90

Der Einfluss von Bildern in den Medien und im täglichen Leben ist unübersehbar. Nur: Was ist eigentlich ein Bild? Was unterscheidet es von einem sprachlichen Zeichen? Was macht seine Bildlichkeit aus? Diesen Fragen geht Asmuth in seiner Theorie der Bildlichkeit nach. Seine provokante These: Die Bildlichkeit der Bilder kann man nicht sehen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einleitung: Ein Buch über Bilder - ohne Bilder 10

1.1 Die Theorie der Bildlichkeit und der Bereich des Aisthetisch-Ästhetischen 11
1.2 Die Aufgaben einer Theorie der Bildlichkeit 14
1.3 Von der Bildlichkeit zur Sichtbarkeit 17

2 Bildverständnisse 19

2.1 Vier Erklärungsmodelle für das Verständnis der Bildlichkeit 19
2.2 Bilderfluten 22
2.2.1 Ertrinken in den Bilderfluten 23
2.2.2 Schwimmen mit den Bilderfluten 24
2.3 Bilderstürme 25
2.3.1 Das Bilderverbot in den alten Schriften Israels 26
2.3.2 Bildersturm in Byzanz 32
2.3.3 Der Bildersturm in der Reformationszeit 38
2.4 Bildverständnis und Bildbegriff 43

3 Zur Geschichte des Bildbegriffs: Systematische Rekonstruktion 45

3.1 Eikon-Theorie des Bildes: Platon - ´Nicht wirklich nicht seiend, ist es doch wirklich das, was wir ein Bild nennen` 47
3.2 Imago-Theorie des Bildes: Von Plotin zu Augustin 55
3.2.1 Die neuplatonische Bildtheorie bei Plotin 58
3.2.2 Die christliche Tradition 62
3.2.3 Die Bildtheorie Augustins 63
3.3 Bildtheorien des Bildes - Meister Eckhart und Johann Gottlieb Fichte 66
3.3.1 Meister Eckhart 66
3.3.2 Von der Repräsentation zur Präsentation: Die kritische Bewusstseinsphilosophie des Bildes bei Johann Gottlieb Fichte 72
3.3.2.1 Fichte und Meister Eckhart - zwei unvergleichliche Bildbegriffe 72
3.3.2.2 Kunst und Bild bei Fichte 74
3.3.2.3 Das historische Umfeld 75
3.3.2.4 Die Vorstellung: Von der Repräsentation zur Präsentation 78
3.3.2.5 „[] der Mensch ist nur angedeutet, und entworfen" 80
3.3.2.6 Wissenschaftslehre als Nihilismus: „Bilder, ohne etwas in ihnen Abgebildetes, ohne Bedeutung und Zweck" 82
3.3.2.7 Die Wissenschaftslehre als Experiment 84
3.3.2.8 Das Bild in der späten Wissenschaftslehre: Bild des Bildes des Bildes 87

4 Bildlichkeit in der Diskussion 92

4.1 Viele Bilder - ein Problem? 95
4.2 Der ästhetische Überschuss 98
4.3 Bild und Körper 101
4.4 Differenzen im Bild 104
4.5 Zeichentheorie des Bildes 105
4.6 Phänomenologische Auffassung 107
4.7 Kann man zwischen beiden Positionen entscheiden? 108

5 Die Theorie der Bildlichkeit 110

5.1 Bild und Sprache 110
5.2 Aufgaben und Probleme einer Theorie der Bildlichkeit 112
5.3 Ähnlichkeit - kein sinnvoller Begriff in einer Theorie der Bildlichkeit 113
5.4 Die Differenz von Bildträger und Bildgehalt: eine funktionale Differenz 118
5.5 Die Differenz von Bildgehalt und Abgebildetem: die eikonische Differenz 120
5.6 Von der eikonischen Differenz zur eikonischen Negation 121
5.7 Die Als-Struktur des Bildes 127
5.8 Die Als-Struktur als Abbildfunktion 130
5.9 Die Als-Struktur als Verweisfunktion 133
5.10 Bild und Kontext 136
5.11 Die Erkenntnistheorie der Bilder 143

6 Resümee und Ausblick 148

Anmerkungen 153
Literaturverzeichnis 174
Namenverzeichnis 189