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Numbers. Den Tod im Blick
Numbers. Den Tod im Blick




Rachel Ward

Carlsen
EAN: 9783551520074 (ISBN: 3-551-52007-0)
368 Seiten, 14 x 20cm, April, 2010

EUR 13,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Augen, so heißt es, sind das Fenster zur Seele. Doch wenn Jem in fremde Augen blickt, sieht sie eine Zahl. Und die ist unauslöschlich. Denn die Zahl ist ein Datum. Der Tag, an dem ihr Gegenüber sterben wird.



Atemlos, emotional, philosophisch



Debütautorin Rachel Ward sollte man unbedingt im Auge behalten. Von direktem Blickkontakt ist allerdings abzuraten. (The Guardian)
Rezension
Jem hat eine besondere Gabe: Wenn sie einem Menschen in die Augen sieht, erkennt sie sein Todesdatum. Doch diese Gabe ist für sie ein Fluch: Wie kann man mit dem Wissen leben, dass das ahnungslose Gegenüber nur noch eine kurze Lebensspanne vor sich hat? Da hält Jem doch lieber Abstand und lässt sich auf keine Beziehung ein - Einsamkeit ist sie seit dem frühen Tod ihrer Mutter ja gewohnt. So kann sie sich nicht auf Beziehungen einlassen und damit auch nicht auf das Leben. Erst die vorsichtige Annäherung an "Spinne" gibt ihr ein erstes Gefühl von Nähe; doch Spinne wird in drei Monaten sterben...
Als Jem bei einem Ausflug bemerkt, dass die Menschen um sie herum den heutigen Tag als Todesdatum tragen, laufen die beiden fort und entkommen so einem Bombenattentat. Aber sie werden beobachtet und gelten als Verdächtige, die nun gesucht werden. Jem und Spinne fliehen vor der Polizei und den Medien. Auf der gemeinsamen Flucht geraten sie in Gefahr, sie treffen unterschiedlichste Menschen und kommen sich immer näher. Näher rückt aber auch Spinnes Todestag. Ist er wirklich unveränderlich?

Die Geschichte wird aus Jems Blickwinkel erzählt, und so fällt es dem Leser leicht, sich in ihre Gefühle zu versetzen. Dadurch setzt er sich dann auch mit Jems Gedanken auseinander, die natürlich um den Tod kreisen: Steht der Tod wirklich unausweichlich fest? Können Menschen durch ihr Handeln nichts daran verändern? Gibt es dann überhaupt so etwas wie einen freien Willen oder ist alles vorherbestimmt?
Oder gilt auch gleichzeitig das Gegenteil: Gerade im Bewusstsein unserer Sterblichkeit können wir Menschen das Leben ganz bewusst als kostbares Geschenk betrachten, das wir wertschätzen und genießen sollten? Gehören Leben und Tod nicht zusammen?

Mit dieser wirklich spannenden Geschichte kommt der jugendliche Leser in Berührung mit philosophischen Fragen. Nicht jeder wird dabei Jems fatalistische Ansichten teilen - ein guter Grund, in der Klasse miteinander ins Gespräch zu kommen und über Leben, Tod und Sinn des Ganzen nachzudenken. Daher ist es auch für Schule empfehlenswert.

Das Buch steht auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2011. Mittlerweile ist ein zweiter Band erschienen: "Numbers - Den Tod vor Augen".

M. Houf, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Augen, so heißt es, sind das Fenster zur Seele. Doch wenn Jem in fremde Augen blickt, sieht sie eine Zahl. Und die ist unauslöschlich. Denn die Zahl ist ein Datum. Der Tag, an dem ihr Gegenüber sterben wird. Diese Gewissheit hat Jem seit dem Tod ihrer Mutter. Deshalb meidet sie Menschen. Ist am liebsten allein. Bis sie Spinne kennenlernt - und mit ihm das Leben. Jem ist glücklich, zum ersten Mal. Doch als die beiden zum Riesenrad, dem London Eye fahren, passiert es - um sie herum haben alle dieselbe Zahl. Jem weiß: Etwas Furchtbares wird passieren. Heute. Hier. Fluchtartig verlassen Spinne und sie das Gelände. Und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Spinne und Jem werden zu Gejagten. Von der Polizei, den Medien, den Menschen. Und Spinnes Todestag rückt näher und näher ...