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Mythos Sirenen
Texte von Homer bis Dieter Wellershoff
Werner Wunderlich (Hrsg.)
Reihe: Reclam Taschenbuch
Reclam Leipzig
EAN: 9783150201534 (ISBN: 3-15-020153-5)
219 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2007
EUR 12,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Sirenen haben im Mythos wie in der literarischen, bildnerischen und musikalischen Rezeption im Lauf der Geschichte sehr unterschiedliche Deutungen erfahren: Waren sie in Antike, Mittelalter und Neuzeit die todbringende Versuchung für den listenreichen Odysseus und andere Helden, so lässt die Moderne sie verstummen und zu leidenden Frauengestalten werden. Die Texte des Bandes verfolgen diese wechselhafte Geschichte von den Ursprüngen bis heute.
Der Herausgeber Werner Wunderlich, geb. 1944, lehrt als Germanist und Mediävist an der Universität St. Gallen.
Rezension
Mythen haben Konjunktur, das zeigt sich auch an derzeitigen Veröffentlichungen; der Reclam-Verlag bringt seit Jahren diese Mythos-Reihe heraus, die sich wesentlich der Rezeptionsgeschichte der großen Mythen der Antike zuwendet, der Fischer-Taschenbuchverlag legt z.Zt. (2007) eine Mythos-Reihe auf, in der zeitgenössische Autoren Mythen aktualisieren. Die Reclam-Reihe bietet insbesondere auch für den Unterricht interessante Materialien, weil jeweils ein Mythen-Thema in prägnanten literarischen Textbeispielen verfolgt wird. Hier geht es um die Sirenen, ursprünglich die großen Verführerinnen in der Antike (Odysseus), die in über 160 Textbeispielen von der Antike bis heute in verschiedenen Kategorien (s. Inhaltsverzeichnis) beleuchtet werden. Dabei tritt eine erstaunliche Wandlung und Vielfalt des Mythos Sirene vor Augen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sirenen – die großen Verführerinnen – haben im Mythos wie in der literarischen, bildnerischen und musikalischen Rezeption im Lauf der Geschichte sehr unterschiedliche Deutungen erfahren. Die Texte des Bandes geben die Höhepunkte dieser wechselhaften Geschichte von den Ursprüngen bis heute wieder.
Pressestimmen
Der Sammelband führt über 160 Textbeispiele an, in denen das unheimliche Wirken der Vogelfrauen, Nymphen und Meerweiber anschaulich illustriert wird. Dabei hat sich der Herausgeber, dessen Nachwort diese lesenswerte Anthologie mit einem souveränen Überblick beschließt, bei Philosophen wie Theologen, Lyrikern wie Epikern, Librettisten wie Philologen des gesamten Abendlandes umgetan und eine Fülle von Zeugnissen gefunden, in denen die Sirenen eine erstaunliche Vielfalt von Facetten, aber auch eine faszinierende Metamorphose offenbaren.
Badische Neueste Nachrichten
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Mythos: Gedächtnis, Erinnerung und Erzählen
Homer: Odyssee
Francis Bacon: Die Sirenen, oder Vergnügungen
Gustav Schwab: Odysseus
Plinius der Ältere: Naturkunde
Edmund Spenser: Die Feenkönigin
Wortbedeutung
Jacob Grimm / Wilhelm Grimm: Stichwort "Sirene"
Marie Majerová: Die Sirene
Totenkult
Euripides: Helena
Aussehen und Geschlecht
Apollonios von Rhodos: Die Fahrt der Argonauten
Ovid: Metamorphosen
Abstammung
Nonnos von Panopolis: Geschichten von Dionysos
Aufenthaltsort
Platon: Der Staat - Strabon: Geographika
Gesang und Wissen
Xenophon: Erinnerungen an Sokrates
Ovid: Liebeskunst
Cicero: Über das höchste Gut und das größte Übel
Der Marner: Sangspruch
Heinrich von dem Türlin: Diu crône
Gottfried von Straßburg: Tristan
Giacomo Rossi: Rinaldo
Christoph Martin Wieland: Don Sylvio von Rosalva
Clemens Brentano: Am Rheine schweb ich her und hin
Joseph von Eichendorff: Am Strom
Johann Wolfgang Goethe: Faust. Der Tragödie Zweiter Teil
Eugène Scribe: Die Sirene
Richard Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg
William Alexander Percy: Sirenenlied
Ernle Bradford: Reisen mit Homer
Wolfgang Ernst: Lokaltermin Sirenen
Margaret Atwood: Das Sirenen-Lied
Sirenen und Musen
Pausanias: Reisen in Griechenland
Boethius: Trost der Philosophie
Der Tod der Sirenen
Hyginus: Die Sirenen -
Anonym: Reinfried von Braunschweig
Biblisches Fortleben
Hieronymus: Brief an Eustochium
Verlockung zur Häresie
Clemens von Alexandrien: Mahnrede an die Heiden zur Bekehrung zum Christentum als der wahren Philosophie
Teppiche wissenschaftlicher Darlegungen entsprechend der wahren Philosophie
Honorius Augustodunensis: Speculum Ecclesiae
Physiologus: Von Sirenen und Kentauren
Hippolytos von Rom: Widerlegung aller Häresien
Ambrosius von Mailand: Auslegung der Psalmen
Auslegung des Lukasevangeliums
Maximus von Turin: Predigt
Das Ezzolied
Heinrich von Mügeln: Spruchsammlung
Verführung zu Lust und Laster
Seneca: An Lucilius
Paulinus von Nola: Brief an Iovius
Methodios von Olympos: Über die Entscheidungsfreiheit
Isidor von Sevilla: Etymologien
Marbod von Rennes: Die Dirne
Konrad von Würzburg: Der Trojanische Krieg
Nicolaus Pergamenus: Die Sirene und der Lüstling
Dante Alighieri: Die göttliche Komödie
Michel Beheim: Von mancherlay ursach
Fray Luis de León: An Kérinthos
Sebastian Brant: Das Schlaraffenschiff
Hans Sachs: Ulisses mit den meerwundern der Syrenen
Juan de Horozco y Covarrubia: Das Laster
Cyrus Ataby: Odysseus und die Sirenen
Günter Kunert: Odysseus
Fischsirenen
Guillaume le Clerc: Das Tierbuch
Anonym: Die Note wider den Teufel
Heinrich von Neustadt: Apollonius von Tyrland
Anonym: Sirene als musizierendes Meerweib
Naturwunder
Anonym: St. Brandans wundersame Seefahrt
Konrad von Megenberg: Von den Merweiben
Paracelsus: Das Buch von den Nymphen, Sylphen, Pygmaen, Salamandern und den übrigen Geistern - Andreas Alciatus: Meerweiblin
Heinrich von Kleist: Wassermänner und Sirenen
Poetische Metapher
Paul Fleming: An die baltischen Sirenen
Edgar Allan Poe: Ligeia
Stéphane Mallarmé: Toast
Guillaume Apollinaire: Die Sirenen
Das neunte geheime Gedicht
Ossip Mandelstam: Der Alte
Richard Wilbur: Die Sirenen
Verstummende Sirenen
Rainer Maria Rilke: Die Insel der Sirenen
Franz Kafka: Das Schweigen der Sirenen
Bertolt Brecht: Odysseus und die Sirenen
Dieter Wellershoff: Die Sirene
Der neue Odysseus
Henri de Régnier: Der Mann und die Sirene
Max Horkheimer / Theodor W. Adorno: Odysseus oder Mythos und Aufklärung
Louis Fürnberg: Der neue Odysseus
Lawrence Durrell: Die Sirenen
Hanns Cibulka: Sirenen
Felix Philipp Ingold: Sirene
Sirenen als Geliebte
Christian Fürchtegott Gellert: Der Schäfer und die Sirene. Eine Fabel
Anonym: Die Frau unter den Sirenen
Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Die Sirene
Albert Ostermaier: Radio Noir
Sirenenleid
Robert Walser: Sirene
Irmtraud Morgner: Amanda
Lyrische Zyklen
Doris Runge: sirenenlieder
Ingrid Fichtner: Sirenen
Nachwort: Die Metamorphosen der Sirenen
Literaturhinweise
Verzeichnis der Autoren, Texte und Druckvorlagen
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