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Kapuzenmänner Der Ku-Klux-Klan in Deutschland
Kapuzenmänner
Der Ku-Klux-Klan in Deutschland




Frederik Obermaier, Tanjev Schultz

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423261371 (ISBN: 3-423-26137-4)
260 Seiten, 14 x 21cm, Februar, 2017

EUR 16,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehrmals loderten in den vergangenen Jahrzehnten brennende Kreuze auf Wald- und Wiesengrundstücken in der Bundesrepublik. Immer wieder tauchen Aufkleber, Pamphlete oder andere Hinweise auf neue Klan-Ableger auf - meist in Verbindung mit rassistischen Verbrechen. Auch wenn der Ku-Klux-Klan hierzulande nicht die Größe und Tradition hat wie in den USA, sind die deutschen Gruppen durchaus bedrohlich. Der Mythos, der den Klan umgibt, bedient das Bedürfnis der rechten Szene nach Konspiration.

Frederik Obermaier und Tanjev Schultz gehen der Geschichte des Geheimbunds in Deutschland nach, die ihre Ursprünge schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat. Sie werteten tausende Seiten Unterlagen und geheime Dokumente aus und führten Gespräche mit Aussteigern und Aktiven. Daraus entstand ein erschreckend lebendiges Bild der deutschen Klanableger. Die Spuren führen nicht nur geographisch in die unterschiedlichsten Ecken der Republik - nach Berlin und in die Eifel, nach Jena und Schwäbisch-Hall -, sondern auch zu terroristischen Gruppen und staatlichen Organen.



Brennende Kreuze und Menschen, die mit weißen Masken über dem Kopf die "White Power" beschwören: Das gibt es nicht nur in den USA, auch in der Bundesrepublik hat der Ku-Klux-Klan eine Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht. Darin verstrickt sind nicht nur Neonazis und der NSU, sondern auch Spitzel und Beamte von Polizei und Verfassungsschutz.

Eine erschütternde, wichtige Studie über bislang unbekannte Abgründe der rechten Szene in Deutschland.



Frederik Obermaier ist Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" mit dem Schwerpunkt Investigative Recherche. Er war maßgeblich an der Enthüllung der "Panama Papiers" beteiligt und ist Mitautor des gleichnamigen Buches.

Tanjev Schultz ist Professor für Journalismus an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er war viele Jahre Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" und berichtete dort u.a. über den NSU-Prozess.

Beider Autoren wurden für ihre schriftstellerischen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.
Rezension
Unbekannt ist der Ku-Klux-Klan wahrhaftig nicht
Allerdings dürften die allermeisten diesen Geheimbund mit dessen Treiben in den USA in Verbindung bringen.
Erstaunliches und Unbequemes bringen die beiden Autoren Obermaier und Schultz für den geneigten Leser dann ans Tageslicht:
Auch in Deutschland führt der Ku-Klux-Klan ein Dasein!
Das dürfte den meisten in der aufgezeigten Form wohl kaum bekannt und bewusst sein.

Die Geschichte des Klans, eben auch in Deutschland, seine Beziehungen in die USA, das Kopieren von Sitten und Gebräuchen des Klans aus den Vereinigten Staaten in den deutschen Ableger, sein Treiben, seine Machenschaften und die Ziele in unserem Land - das stellen Obermaier und Schultz aufgrund ihrer ausführlichen Recherchen dar.
Die Verbundenheit mit der rechtsexetremistischen Szene (auch dem NSU) und die Verstrickungen einen in deutsche Behörden werden belegt, aufgezeigt und kommentiert.

Eine interessante und nachdenklich stimmende Lektüre.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Ku-Klux-Klan in Deutschland
Das erste Buch zum Thema
Beim Namen Ku-Klux-Klan denkt man an brennende Kreuze und an Menschen mit lodernden Fackeln in der Hand und weißen Masken über dem Kopf, die die ›White Power‹ beschwören.

Auch in Deutschland
Und man denkt auch, dass das alles weit weg ist. Doch Treffen dieser Art finden nicht nur in den amerikanischen Südstaaten statt. Mehrmals loderten in den vergangenen Jahrzehnten brennende Kreuze auf Wald- und Wiesengrundstücken in der Bundesrepublik. Immer wieder tauchen Aufkleber, Pamphlete oder andere Hinweise auf neue Klan-Ableger auf – meist in Verbindung mit rassistischen Verbrechen. Auch wenn der Ku-Klux-Klan hierzulande nicht die Größe und Tradition hat wie in den USA, sind die deutschen Gruppen durchaus bedrohlich. Der Mythos, der den Klan umgibt, bedient das Bedürfnis der rechten Szene nach Konspiration.

Auf der Basis geheimer Dokumente und Gesprächen mit Aussteigern und Aktiven
Frederik Obermaier und Tanjev Schultz gehen in ›Kapuzenmänner‹ der Geschichte des Geheimbunds in Deutschland nach, die ihre Ursprünge schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat. Sie werteten tausende Seiten Unterlagen und geheime Dokumente aus und führten Gespräche mit Aussteigern und Aktiven. Daraus entstand ein erschreckend lebendiges Bild der deutschen Klanableger. Die Spuren führen nicht nur geographisch in die unterschiedlichsten Ecken der Republik - nach Berlin und in die Eifel, nach Jena und Schwäbisch Hall -, sondern auch zu terroristischen Gruppen und staatlichen Organen.
Inhaltsverzeichnis
Prolog 7

Kapitel I
Die Anfänge: Ritter zum Feurigen Kreuz 17
Kapitel II
Der Import: Rassismus made in the USA 31
Kapitel III
Der Besuch: Amerikas Klanführer in Königs Wusterhausen 61
Kapitel IV
Der kriminelle V-Mann: Fall »Piatto« 79
Kapitel V
Feiern vor dem Feuer: Die Kreise des NSU 103
Kapitel VI
Der Schwaben-Klan: Umtriebe in Baden-Württemberg 123
Kapitel VII
Die Verirrten? Polizisten im Klub der Rassisten 151
Kapitel VIII
Bischof mit Hitler-Büste: Der Berliner Klan und sein Kampf gegen Aussteiger 177
Kapitel IX
Das Rätsel: Der Tod des V-Manns Corelli 193

Epilog 221
Dank 243
Glossar 246
Quellen 253
Bildnachweis 257
Personenregister 258