lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Geschlossene Gesellschaft Stück in einem Akt Originaltitel: Huis clos
Übersetzung: Traugott König

58. Aufl.

Die Neuübersetzung folgt der 1947 bei Librairie Gallimard, Paris, erschienenen Ausgabe «Huis clos» in Théâtre, I
Die deutsche Erstausgabe erschien im Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg, 1949
Geschlossene Gesellschaft
Stück in einem Akt


Originaltitel: Huis clos

Übersetzung: Traugott König



58. Aufl.



Die Neuübersetzung folgt der 1947 bei Librairie Gallimard, Paris, erschienenen Ausgabe «Huis clos» in Théâtre, I

Die deutsche Erstausgabe erschien im Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg, 1949





Jean-Paul Sartre

Reihe: Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Theaterstücke 3


Rowohlt
EAN: 9783499157691 (ISBN: 3-499-15769-1)
80 Seiten, paperback, 11 x 19cm, 2022

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Geschlossene Gesellschaft": Drei Personen, die im Leben einander nie begegnet sind, werden nach ihrem Tod für alle Ewigkeit in einem Hotelzimmer zusammensein. Das ist die Hölle.

"Wenn meine Beziehungen schlecht sind, begebe ich mich in die totale Abhängigkeit von anderen. Und dann bin ich tatsächlich in der Hölle. Und es gibt eine Menge Leute auf der Welt, die in der Hölle sind, weil sie zu sehr vom Urteil anderer abhängen." (Jean-Paul Sartre)

Jean-Paul Sartre, geboren am 21.06.1905, wuchs er nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1906 bis zur Wiederheirat seiner Mutter im Jahre 1917 bei seinen Großeltern Schweitzer in Paris auf. 1929, vor seiner Agrégation in Philosophie, lernte er seine Lebensgefährtin Simone de Beauvoir kennen, mit der er eine unkonventionelle Bindung einging, die für viele zu einem emanzipatorischen Vorbild wurde. 1931-1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und 1937-1944 in Paris. 1933 Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte. Am 02.09.1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam. Noch 1943 wurde unter deutscher Besatzung sein erstes Theaterstück «Die Fliegen» aufgeführt; im selben Jahr erschien sein philosophisches Hauptwerk «Das Sein und das Nichts». Unmittelbar nach dem Krieg wurde Sartres Philosophie unter dem journalistischen Schlagwort «Existenzialismus»zu einem modischen Bezugspunkt der Revolte gegen bürgerliche Lebensformen. 1964 lehnte er die Annahme des Nobelpreises ab. Zahlreiche Reisen führten ihn in die USA, die UdSSR, nach China, Haiti, Kuba, Brasilien, Nordafrika, Schwarzafrika, Israel, Japan und in fast alle Länder Europas. Er traf sich mit Roosevelt, Chruschtschow, Mao Tse-tung, Castro, Che Guevara, Tito, Kubitschek, Nasser, Eschkol. Sartre starb am 15.4.1980 in Paris. Auszeichnungen: Prix du Roman populiste für «Le mur» (1940); Nobelpreis für Literatur (1964, abgelehnt); Ehrendoktor der Universität Jerusalem (1976).
Rezension
Jean-Paul Sartre (1905-1980), der Begründer des französischen Existenzialismus, gilt als einer der umstrittensten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines Denkens steht der Freiheitsbegriff. Die berühmte Formulierung »Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht«, wurde zu einem Grundsatz des Existenzialismus. Die Existenzphilosophie rückt die Existenz des Menschen ins Zentrum ihres Denkens; sie betont den grundlegenden Vorrang der Erhellung des eigentlichen Existierens vor allem spekulativen Idealismus und Essentialismus. Existentialistisches Denken beansprucht, die konkrete Existenz des Menschen von jeder schematischen Abstraktion philosophischer Vernunft zu befreien: die konkrete Existenz des Menschen statt einer spekulativen Essenz über oder hinter dem Menschen (Metaphysik). - Die französischen Existentialisten wie Sarte und Camus haben ihre Überzeugungen nicht nur in theoretischen philosophischen Schriften verfasst, sondern auch in Form von Literatur und Dramen. Eines der wichtigsten und bekanntesten existentialistischen Bühnenwerke ist die 1944 uraufgeführte "Geschlossene Gesellschaft" (frz. Huis clos) von Sartre. Drei Menschen, die sich nach ihrem zeitlichen Tod in der Hölle wiederfinden, werden in einen Raum eingeschlossen, in dem sie, ohne Hoffnung auf ein Ende, sich gegenseitig als Peiniger und Opfer ausgeliefert sind. Ihnen wird klar, dass sie selbst zu ihren eigenen Folterknechten bestimmt sind, indem sie sich gegenseitig ihre Lebenslügen entreißen: „Die Hölle sind die anderen“, weil Selbsttäuschung und Unaufrichtigkeit hier nach dem Tod aufgehoben sind. Der Mensch wird sich der Hoffnungs- und Ausweglosigkeit seiner Existenz post mortem bewußt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
rororo Taschenbücher 15769
Inhaltsverzeichnis