 | Reformation und frühbürgerliche Revolution: Der Titel dieses (kirchen-)historischen Sammelbands spiegelt eine erhebliche Kontroverse hinsichtlich der Interpretation der Reformation, die vor allem in den 1960er-1980er Jahren zu einer heftigen Diskussion im deutschen Sprachraum entlang der Grenzen des Kalten Krieges geführt hat, insbesondere das Verständnis der Reformation in Westdeutschland (BRD) und den Westkirchen und in Ostdeutschland (DDR)... |  | Gott ist gerecht und die Christen sind frei: Thomas Müntzer wollte diese Grundeinsichten der Reformation auch politisch durchsetzen mit seiner mystischen und apokalyptischen Theologie und der Devise "Alles gehört allen". Dafür schloss er sich dem Aufstand der Bauern an, wurde gefoltert und hingerichtet. Der sich als Prophet und Werkzeug Gottes verstehende Priester scheiterte mit dem Versuch, die Reformation radikal auch politisch umzusetzen in... |
 | Thomas Müntzer (1489 - 1525, hingerichtet), der das Reich Gottes ganz nahe wähnte, wollte die Grundeinsichten der Reformation auch politisch durchsetzen. Dafür schloss er sich dem Aufstand der Bauern an, wurde gefoltert und hingerichtet. Thomas Müntzer repräsentiert eine unterdrückte Strömung der Reformation. Mit seiner mystischen und apokalyptischen Theologie und der Devise „Alles gehört allen“ hat Thomas Müntzer über Jahrhunderte ... |  | In der BRD wurde hinsichtlich der Reformationsgeschichte stets Martin Luther in den Mittelpunkt gerückt, in der DDR Thomas Müntzer, dessen neue Biographie hier anzuzeigen ist. Zunächst Verehrer Luthers, dann dessen Verächter, ist allein schon die Rezeptionsgeschichte Thomas Müntzers (vgl. dazu Anhang 1) von höchster Brisanz. Diese Biographie aber sucht Thomas Müntzer (1489 - 1525 hingerichtet) zunächst innerhalb der Theologie seiner Zeit ... |