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Zwei Pluralismen Positionen aus Sozialwissenschaft und Theologie zu religiöser Vielfalt und Säkularität
Zwei Pluralismen
Positionen aus Sozialwissenschaft und Theologie zu religiöser Vielfalt und Säkularität




Peter L. Berger, Silke Steets, Wolfram Weiße (Hrsg.)

Waxmann
EAN: 9783830935858 (ISBN: 3-8309-3585-4)
212 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2017

EUR 27,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ist es heutzutage noch sinnvoll von der Säkularisierungstheorie auszugehen oder sollte eine Theorie der Pluralisierung dieses Konzept ersetzen? Das hier diskutierte Paradigma von Peter L. Berger sieht zwei Pluralismen: zum einen im Sinne einer Diversität von Religionen, Weltanschauungen und Wertesystemen in einer Gesellschaft, zum anderen als Koexistenz von religiösen und säkularen Diskursen, ohne die eine moderne oder gar eine sich modernisierende Gesellschaft nicht existieren kann. Auf dem wissenschaftlichen Symposium der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg im Oktober 2015 wurde dieser Ansatz diskutiert. Die Beiträge des Bandes nehmen aus theologischer wie auch aus soziologischer Sicht Stellung zu Bergers Grundthese.

Mit Beiträgen von

Peter L. Berger, Silke Steets, Wolfram Weiße, Michael von Brück, Reinhold Bernhardt, Walter Homolka, Harry Harun Behr, Perry Schmidt-Leukel, Anne Hege Grung, Grace Davie, Linda Woodhead, Detlef Pollack, Anna Körs und Michaela Pfadenhauer.
Rezension
Das Konzept der Säkularisierung, das in den 50er und 60er Jahren vorherrschte, wird heute kritisiert und als überholt betrachtet. Säkularisierung meint Verweltlichung bzw. Befreiung von religiöser Umklammerung und religiöser Deutungshoheit; Welt, Kultur und Mensch lösen sich von Religion. Insbesondere seit der Aufklärung, der Französischen und Amerikanischen Revolution wird eine Säkularisierung diagnostiziert. Aber ist ein religionsgeschichtlicher Prozessbegriff wie der der Säkularisierung überhaupt angemessen? Begreift sich die Welt wirklich zunehmend ohne Gott und Religion, - oder müßte nicht viel differenzierter von religionsgeschichtlichen Entwicklungen gesprochen werden, weil es z.B. inmitten aller scheinbaren Säkularisierung auch so etwas wie ein Zurück zur Religion und zahlreiche Fundamentalismen gibt? Peter L. Berger, der sich früh solchen Fragestellungen zugewandt hat, sieht zwei Pluralismen: zum einen im Sinne einer Diversität von Religionen, Weltanschauungen und Wertesystemen in einer Gesellschaft, zum anderen als Koexistenz von religiösen und säkularen Diskursen, ohne die eine moderne oder gar eine sich modernisierende Gesellschaft nicht existieren kann. Diese These wird in diesem Sammelband diskutiert.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Religionen im Dialog
Herausgegeben von Prof. Dr. Wolfram Weiße, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Inhaltsverzeichnis
Peter L. Berger, Silke Steets, Wolfram Weiße
Einleitung 7

Peter L. Berger
Die zwei Pluralismen 17

Positionen aus Theologie und Religionswissenschaft

Michael von Brück
Antwort auf Peter L. Berger 31

Reinhold Bernhardt
Ein neues Paradigma?
Eine kritische Auseinandersetzung mit Peter Berger’s „The Two Pluralisms – Toward a coexistence of religious and secular discourses“ 35

Walter Homolka
Koexistenz von säkularen und religiösen Diskursen in Deutschland am Beispiel der Jüdischen Theologie 51

Harry Harun Behr
Der dritte Modus
Zur Frage der Pragmatik zwischen Säkularität und Religion am Beispiel des Korans 63

Perry Schmidt-Leukel
Peter Bergers „Viele Altäre“ und die Theologie der Religionen 81

Anne Hege Grung
Die zwei Pluralismen: Positionen und Diskussionen in Norwegen 91

Positionen aus den Sozialwissenschaften

Grace Davie
Mit Pluralismus umgehen: Der europäische Fall 107

Linda Woodhead
Pluralismus und der Aufstieg der „Nones“ 127

Detlef Pollack
Unterminiert oder verstärkt religiöser Pluralismus individuelle Religiosität?
Einige soziologische Beobachtungen 147

Anna Körs
Die Pluralität der „zwei Pluralismen“ in Deutschland
Konkretionen und Lokalisierungen 159

Silke Steets
Pluralismus im Bewusstsein und die Struktur
kognitiver Minderheiten 179

Michaela Pfadenhauer
Zwischenräume
Pluralität und Hybridität als Elemente eines Neuen Paradigmas
für Religion in der Moderne 191

Nachwort

Peter L. Berger
Pluralismus und christlicher Glaube
Eine theologische Positionierung 207

Autorinnen und Autoren 211