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Wut
Bob Woodward
Hanser Literaturverlage
EAN: 9783446269774 (ISBN: 3-446-26977-0)
550 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Oktober, 2020
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Donald Trump hat die USA in eine tiefe Krise geführt. Die Corona-Pandemie legt offen, welche Wunden seine Präsidentschaft gerissen hat. Bob Woodward hat ihm das Geständnis entlockt, dass er die drohende Gefahr bewusst herunterspielte. Nun stehen Gesundheitssystem und Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs. Und Hunderttausende versammeln sich auf den Straßen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. Wie reagiert Trump auf die Krise?
"WUT zeigt mit Trumps eigenen Worten einen Präsidenten, der das öffentliche Vertrauen und die grundlegende Verantwortungern seines Amtes verrät." CNN
Rezension
Zum (nunmehr besiegelten) Ende der Amtszeit des derzeitigen US-Präsidenten Donald J. Trump, legt Journalisten-Legende Bob Woodward ein zweites Buch über das Wirken des Präsidenten vor. Im Unterschied zu seinem ersten Werk (mit dem Titel "Furcht"), wirkte Trump beim neu erschienenen Buch aktiv mit, in dem er 17 Interviews mit dem Autor führte. Bob Woodward hatte bereits neun der bislang 45 US-Präsidenten in Büchern skizziert. Die Bereitschaft Trumps für Interviews zur Verfügung zu stehen verwunderte den Autor. Gehört er doch als Journalist der "Washington Post" zu den Vertretern der "Fake-News-Media".
Der Schreibstil Woodwards gleicht seinem ersten Buch (und im übrigen dem vieler US-Journalisten): er berichtet weniger über das Wirken des US-Präsidenten und seinem engeren politischen Umfeld, sondern er erzählt hierüber. Das gestattet leichtes und flüssiges lesen - ein echter "Page-Turner".
In 46 kurzweiligen Kapiteln, erhält der Leser einen umfassenden Überblick über den zweiten Teil der Amtszeit Trumps. Die Sichtweise des Präsidenten wird aus den wörtlichen Zitaten in erschreckender Weise deutlich: es dreht sich alles ausschließlich um ihn und sein Ego. Dinge, die nicht gut gelaufen sind, Fehler - gibt es nicht (oder besser gesagt: darf es nicht geben), zumindest in der Welt des Donald Trump. Das bekommt auch sein Mitarbeiterstab immer wieder zu spüren. Hire and Fire ist die Maxime Trumps, wenn es darum geht, "sein Ding" durchzuziehen. Da darf eben keiner im Wege stehen. Viele seiner Weggefährten lernt man im Verlaufe des Buches kennen (und schätzen). Der Einzige, der, intelligent und treu ergeben, in diesem Spiel scheinbar schadlos bleibt ist sein Schwiegersohn Jared Kushner.
An großen Aufgaben mangelte es wahrhaft nicht (Nordkorea, Rassismus, Polizeigewalt, der Umgang mit der Black Lives Matter-Bewegung und nicht zuletzt die Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen). Das abschliessende Fazit Woodward lässt tief blicken.
Der Zufall wollte es: auf den letzten Seiten beim Lesen des Buches überschlugen sich parallel die aktuellen Ereignisse: ermuntert durch eine emotionale und hetzerische Rede Trumps zu mehreren Tausenden seiner Anhänger in Washington, eskalierte die Situation in der gewaltsamen Erstürmung des Capitols, während sich im Inneren des Parlaments die Kongressabgeordneten und die Senatoren versammelt hatten, um das Wahlergebnis der von Joe Biden gewonnenen Präsidentschaftswahl offiziell zu besiegeln. Unabhängig von möglichen Fehlern der Sicherheitsbehörden: dies war ein bewusster und gemeiner Anschlag auf demokratische Werte, ein Akt mit hoher Symbolkraft, der noch lange nachhallen wird.
Aber leider: irgendwie passte das, was auf dem Bildschirm aktuell zu sehen war, bestens zu den Schilderungen und Befürchtungen, die im Buch von Bob Woodward zu lesen sind. In besonderer Weise schockierend. Obgleich das nunmehr offizielle Wahlergebnis eine andere Sprache spricht: durch die aktuellen Geschehnisse erhält das vorliegende Buch eine besondere Bedeutung, nicht zuletzt als Warnung vor den Wölfen im Schafspelz. Unbedingt lesenswert, denn die Trumps dieser Welt findet man nicht nur in den Vereinigten Staaten!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Trump im Visier der Journalistenlegende Bob Woodward: Ein Präsident zwischen Corona und Wirtschaftskrise, zwischen unbeirrbaren Anhängern und neuem Widerstand
Donald Trump hat die USA in eine tiefe Krise geführt. Die Corona-Pandemie, deren Gefahr er bewusst runterspielte, legt offen, welche Wunden seine Präsidentschaft gerissen hat. Nun stehen Gesundheitssystem und Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs. Wie reagiert der US-Präsident auf die Krise? Bob Woodward hat in den vergangenen Monaten 18 Interviews mit dem Präsidenten geführt, mit Mitarbeitern und Opponenten gesprochen, Mails, Tagebücher und vertrauliche Briefe ausgewertet, um das Portrait eines Mannes zu zeichnen, der zwischen Verdrängung, Angriff und Momenten des Zweifels schwankt. Eine bahnbrechende, scharfsichtige, intime Reportage: das bleibende Buch über Trumps Präsidentschaft.
Bob Woodward, 1943 in Geneva, Illinois, geboren, ist Leitender Redakteur der Washington Post, für die er seit knapp 50 Jahren berichtet. Der Journalist wurde mit zwei Pulitzer-Preisen ausgezeichnet, 1973 zusammen mit Carl Bernstein für die Berichterstattung über die Watergate-Affäre, die zur Abdankung Richard Nixons führte, und 2003 als Chefreporter der Washington Post für die journalistische Arbeit über die Anschläge von 9/11.
Inhaltsverzeichnis
Persönliche Notiz des Autors 9
Prolog 13
Kapitel 1–46 25
Epilog 439
Hinweis 447
Dank 449
Quellennachweise 453
Register 487
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