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Wild Feelings Wie Kinder und Eltern lernen, mit Wut, Frust und Tränen umzugehen
Wild Feelings
Wie Kinder und Eltern lernen, mit Wut, Frust und Tränen umzugehen




Eliane Retz

Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492065573 (ISBN: 3-492-06557-0)
224 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Mai, 2025, Klappenbroschur

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Vielen Eltern ist es heute ein großes Anliegen, dass ihre Kinder Wut, Frustration und Ärger ausleben dürfen, ohne dafür mit Liebesentzug oder gar körperlicher Gewalt bestraft zu werden. Gefühle werden nicht mehr als etwas Überflüssiges betrachtet, das einem Kind schnell abgewöhnt werden sollte.

Doch der Wille, es anders zu machen als frühere Generationen, beantwortet noch lange nicht die Frage, wie man es besser macht. Denn ein wütendes Kind kann Eltern stark verunsichern und an ihre Grenzen bringen. Schließlich passt so ein Wutausbruch nur selten in den Tagesablauf und kommt eigentlich immer ungelegen.

Das aufrichtige Eingeständnis, dass kindliche Gefühlsstürme, Tränen und Verzweiflung sehr anstrengend sein könnten, ist authentisch und gesund - und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer engen Bindung, die nicht durch Druck und Schuldgefühle belastet wird.

Dr. Eliane Retz ist Pädagogin, systemische Beraterin und Mutter von zwei Kindern. Seit vielen Jahren berät sie Eltern mit Babys und Kleinkindern bindungsorientiert, nach dem systemischen Ansatz und basierend auf aktuellen Erkenntnissen der Bindungs- und Entwicklungsforschung. Warum Kinder sind, wie sie sind, steht dabei im Mittelpunkt. Die Suche nach Lösungen erfolgt gemeinsam mit den Eltern. Auf Instagram erreicht Eliane Retz als @dr.retzel eine breite Leserschaft.
Rezension
Die kindliche Gefühlswelt beschäftigt Eltern über einen langen Zeitraum. Damit geht die Herausforderung einher, das emotional noch unreife Kind zu verstehen. Viele Eltern gehen heute einfühlsam auf ihre Kinder ein. Gefühle werden nicht länger als etwas „Überflüssiges“ betrachtet, was einem Kind am besten schnell abgewöhnt werden sollte. Diese Achtsamkeit im Umgang mit der kindlichen Gefühlswelt ist positiv und ein großer Erfolg der sogenannten bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung. Eltern, die diesen Erziehungsstil favorisieren, sprechen sehr häufig von Begleitung statt Erziehung. Sie distanzieren sich von Strafen und einem autoritären Befehlshaushalt. Dieser Erziehungsratgeber zeigt Eltern, wie sie mit Wut, Frust und Tränen ihrer Kinder umgehen können. Die Autorin beschreibt, wie Eltern Gefühlsausbrüche liebevoll und regulierend begleiten können, ohne sich hilflos und überfordert zu fühlen und ohne die eigenen Bedürfnisse zu verleugnen oder Schuldgefühle zu entwickeln. Sie erklärt, wie Erwachsene negative Muster aus der eigenen Kindheit durchbrechen, damit am Ende alle zu einem entspannten Familienalltag finden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die bekannte Familien-Expertin zeigt praxisnah und fundiert, wie Konflikte gelöst werden können
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Wut ist auch nur ein Gefühl 9

Erster Teil - Wild Feelings in der Praxis 15
Wie Familien daran wachsen können

1 Wut und Vermeidung - Wenn das eigene Kind
Gefühle zeigt, die man selbst nicht ausleben durfte 23

2 Wut und Schuld - Wenn die Geburt eines zweiten
Kindes zu Schuldgefühlen und Entfremdung führt 33

3 Wut und Elternkonflikt - Das Ganze ist mehr als
die Summe seiner Teile 43

4 Wut und Scham - Wenn Kinder die Führung
übernehmen und Eltern sich machtlos fühlen 57

5 Wut und Bestrafung - Warum Kinder Zerstörungswut entwickeln
und wie der Ausstieg aus den täglichen Machtkämpfen gelingt 69

6 Wut und Elternängste - Warum ein Überangebot
an Regulation nicht hilfreich ist 79

7 Wut und Rückzug - Warum Kinder nicht grundlos
aggressiv sind und welches Bedürfnis sich dahinter verbirgt 91

8 Wut und Manipulation - Warum fehlende Grenzen
zu Orientierungslosigkeit in einem Familiensystem führen 103

9 Wut und Geschwisterrivalität - Wenn Kinder im Schatten des anderen
Geschwisterkindes stehen und sich nach mehr Sichtbarkeit sehnen 115

10 Wut und Loyalitätskonflikt - Wie Konflikte in der
Peergroup Einfluss auf ein Familienleben nehmen
und die Konfliktfähigkeit aller auf die Probe stellen 127

Zweiter Teil - Wild Feelings kompakt erklärt
Weniger Wut, Frust und Ärger im Alltag mit den Kids 139

Science to go - Kindliche Entwicklung verstehen 145

What A Feeling! - Die Autonomiephase und die Entdeckung des Selbst 145

Angst - Das kindliche Gehirn profitiert von Bindungssicherheit 148

Wut- und Affektausbrüche - Was Cortisol bewirkt 150


»Hilfe, ist das noch normal?« -
Antworten auf Elternfragen 155


»Mein Kind tobt und schreit. Was soll ich tun und was besser nicht?« 157

»Muss ich jedes Gefühl, jede schwierige Situation begleiten? Ich schaffe das nicht!« 166

»Mein Kind will nicht über seine Gefühle sprechen. Was soll ich tun?« 172

»Mein wütendes Kind will allein sein, ist das in Ordnung? Mich besorgt das!« 175

»Darf ich mein Kind ablenken? Ich habe gelesen, das ist falsch.« 177

»Warum will mein wütendes Kind nicht mit den Füßen stampfen und ins Kissen hauen?« 181

»Wenn ich mein Kind nach einem Wutausbruch tröste, belohne ich dann nicht ein >schlechtes< Verhalten?« 187

»Die Situation droht zu eskalieren. Darf ich mich im Bad einsperren?« 190

»Was unterscheidet Grenzen von Strafen?« 191

»Und was ist mit den Eltern? Dürfen wir auch Gefühle zeigen?« 199

»Nichts hilft. Ich weiß nicht mehr weiter.
Warum fällt mir dieses Eingeständnis nur so schwer?« 203

»Müssen Rollenspiele sein? Wieso sollte ich mitspielen?« 206


Auch Eltern haben Gefühle! -
Gedanken zum Schluss 211


Literaturverzeichnis 215