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Wie wollen wir sterben?
Ein ärztliches Plädoyer für eine neue Sterbekultur in Zeiten der Hochleistungsmedizin
Michael de Ridder
Pantheon
EAN: 9783570551547 (ISBN: 3-570-55154-7)
224 Seiten, paperback, 13 x 20cm, September, 2011, Klappenbroschur
EUR 14,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Würde des Menschen muss auch bei unheilbar kranken und alten Menschen respektiert werden. Viel zu oft allerdings setzen sich Ärzte über den Willen ihrer Patienten hinweg, tun alles, was medizinisch und technisch möglich ist, und tragen so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung als zur sinnvollen Lebensverlängerung bei. Aber Lebensverlängerung, so Michael de Ridder, darf nicht zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende.
»Michael de Ridder gehört zu den Ärzten, die die unwürdigen Bedingungen des Sterbens im Krankenhaus nicht länger mit ansehen wollen. Sein Buch rüttelt auf. Nach der Lektüre wird niemand sagen können, er habe von nichts gewusst.«
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hilft zahllosen Patienten, verschafft Heilung oder zumindest Linderung, rettet und verlängert Leben. Gleichzeitig hat die Hochleistungsmedizin, wie sie in unseren Krankenhäusern praktiziert wird, aber auch ihre Schattenseiten. Michael de Ridder, seit über dreißig Jahren an verschiedenen Kliniken als Internist, Rettungs- und Intensivmediziner tätig, plädiert dafür, Sterben wieder als Teil des Lebens wahr- und anzunehmen. Er richtet sich damit nicht zuletzt an die eigene Zunft. Vielfach verstehen sich Ärzte in einer medizinisch-technischen Krankenhauswelt, in der alles möglich scheint, ausschließlich als Heilende. Was aber, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Wenn ein Patient »austherapiert« ist, wie es im Fachjargon heißt? Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssen Mediziner lernen, in aussichtslosen Situationen ein friedliches Sterben zu ermöglichen. Gerade hier, so de Ridder, sind Ärzte gefragt, als Begleiter und Fürsorger.
Michael de Ridder ist seit über dreißig Jahren als Arzt klinisch tätig und heute als Internist Chefarzt der Rettungsstelle eines Berliner Krankenhauses. Er ist Vorsitzender einer Stiftung für Palliativmedizin und erhielt im Jahr 2009 den Ossip-K.-Flechtheim-Preis für sein gesundheitspolitisches Engagement. 2010 wurde er mit dem Preis »Licht ins Dunkel« der Wolfgang-Fichtner-Stiftung ausgezeichnet. Für dieses Buch erhielt er den Sonderpreis »Lebensuhr« der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben e.V. (2010).
Rezension
Ärzte verstehen sich als Heilende - und haben dabei inmitten einer Hochleistungsmedizin in hochtechnisierten Krankenhäusern beste Möglichkeiten. Was aber, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Wenn ein Patient »austherapiert« ist, wie es im Fachjargon heißt? Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssen Mediziner lernen, in aussichtslosen Situationen ein friedliches Sterben zu ermöglichen - das ist die Kernthese dieses Buchs, das zuerst 2010 erschienen ist und eine breite Beachtung erfahren hat, so dass jetzt diese Taschenbuch-Ausgabe vorliegt. Die Frage "Wie wollen wir sterben?" (Titel) trifft sensibel den Zeitgeist und wird beantwortet durch ein ärztliches Plädoyer für eine neue Sterbekultur in Zeiten der Hochleistungsmedizin (Untertitel).
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Pantheon-Ausgabe 11
Vorwort 19
»Wir tun, was wir können« — Vom Auftrag der Medizin am Lebensende 23
Zwischen Herztod und Hirntod — Wann endet das menschliche Leben? 47
Künstliche Ernährung am Lebensende — Die Legende vom Verhungern und Verdursten 67
Gepflegt und doch verendet — Vom Sterben der Alten und Gebrechlichen 83
Verordnetes Leid — Das Fiasko der Schmerztherapie 101
»Wir rufen Sie an, wenn es so weit ist« — Von der Kälte des Krankenhausbetriebs 122
»Ich liebe meinen Sohn, aber er gehört mir nicht« — Das lange Sterben des Alexander N 143
Mensch ohne Selbst — Das sogenannte Wachkoma 166
Des Menschen Wille — Selbstbestimmung am Lebensende 194
Die Hoffnung stirbt zuletzt - Vom Wert der Palliativmedizin 221
An den Grenzen der Palliativmedizin - Wann endet der ärztliche Auftrag? 245
Sterben annehmen, Sterben gestalten? - Ein Ausblick 287
Dank 308
Glossar 310
Anmerkungen 314
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