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Wenn Kinder sich ärgern Emotionsregulierung in der Entwicklung
Wenn Kinder sich ärgern
Emotionsregulierung in der Entwicklung




Maria von Salisch

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801710880 (ISBN: 3-8017-1088-2)
323 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2000

EUR 32,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie gehen Kinder mit dem Gefühl des Ärgers um? Die Wahrnehmung, die Bewertung und das Erleben ärgerprovozierender Situationen entfalten sich im Laufe der Entwicklung. Entsprechend verändern sich auch die physiologischen Reaktionen und das Ausdrucksverhalten bei Ärger. Das Buch beschreibt entwicklungsbedingte Veränderungen bei der Ärgerbewältigung, wobei auch auf Unterschiede bei Mädchen und Jungen eingegangen wird. Weiterhin bietet es einen Überblick über verschiedene Formen der Ärgerregulierung im Schulalter und untersucht den Einfluss einer negativen Selbstbewertung auf die Ärgerregulierung.
Rezension
Ärger kann viele Ursachen haben. Ärger kann zu verschiedenen Folgen führen: von Aggression bis Eßsucht. „Schulkinder ärgern sich häufig. Glaubt man ihren Eintragungen in einem Ärgertagebuch, dann ärgern sich Kinder im Grundschulalter im Mittel einmal täglich über eine Person aus ihrem sozialen Umfeld … Was machen Kinder, wenn sie sich ärgern? Malträtieren sie die Person, die sie geärgert hat, weil (körperliche) Gewalt eine notwendige Folge des Ärgers ist? Oder ziehen sie sich zurück und geben sich selbst die Schuld? Oder stopfen sie sich mit Schokolade voll? …“ (aus der Einleitung). – Dieses Buch geht dem Phänomen Ärger (bei Kindern) sensibel und umfassend nach und hilft auch Pädagog/inn/en, diese Emotion besser zu verstehen und auf sie angemessen zu reagieren.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung9

Kapitel 1: Was ist Ärger? Was ist Ärgerregulierung? 15

1.1 Warum man Ärger und Ärgerregulierung in der Ontogenese untersuchen sollte 16
1.2 Läßt sich der Ärger denn überhaupt regulieren? 18
1.3 Ärger: Aktualgenese, Ausdruck und körperliche Begleiterscheinungen 22
1.3.1 Zur Aktualgenese des Ärgers22
1.3.2 Das Ausdrucksverhalten bei Ärger 27
1.3.3 Physiologische Prozesse bei Ärger 28
1.4 Formen der Ärgerregulierung 30
1.4.1 Regulierungsprozesse bei Bewertung, sprachlicher Repräsentation und
Erleben30
1.4.2 Regulierungsprozesse beim Ausdruck34
1.4.3 Regulierungsprozesse auf der physiologischen Ebene 36
1.4.4 Emotionsregulierung im Verlauf38
1.5 Zusammenfassung 39

Kapitel 2: Ärger und Ärgerregulierung bei Säuglingen und Kleinkindern 43

2.1 Der Beginn von Ärger und Ärgerregulierung im Säuglingsalter 44
2.1.1 Die Anfänge der Selbstregulierung44
2.1.2 Ärger und Ärgerregulierung zwischen 2 und etwa 8 Monaten50
2.1.3 Ärger und Ärgerregulierung zwischen etwa 8 und 18 Monaten 58
2.2 Warum sich Kleinkinder so häufig und so heftig ärgern 65
2.3 Zum Verhältnis von Spracherwerb und Ärgerregulierung 69
2.3.1 Die Anfänge des Sprechens über Gefühle69
2.3.2 Überlegungen zu Folgen und Funktionen des Sprechens über Gefühle 72
2.3.3 Empirische Evidenz zu den Folgen des Sprechens über Gefühle 75
2.3.4 Soziale und kulturelle Regeln zu Ärgerempfinden und -ausdruck 78
2.3.5 Zusammenfassung: Sprachliche Benennung und Ärgerregulierung81
2.4 Zusammenfassung 82

Kapitel 3: Ärger und Ärgerregulierung bei Vorschulkindern 85

3.1 Emotionsregulierung im Kindergartenalter - die Rolle von Peers und Geschwistern 85
3.1.1 Die Bedeutung der Peer-Beziehung 86
3.1.2 Auseinandersetzungen zwischen Geschwistern und Peers 88
3.1.3 Rollenspiele mit Geschwistern und Peers 96
3.1.4 Zusammenfassung: Ärgerregulierung bei Aushandlungen mit
Gleichaltrigen und Geschwistern im Kindergartenalter 104
3.2 Emotionsverständnis, Verhaltenskontrolle und Verinnerlichung der
Ärgerregulierung im Kindergartenalter 106
3.2.1 Die Entwicklung des Wissens über die Aktualgenese von Gefühlen 106
3.2.2 Die Entwicklung der Ausdrucksmodulation von Gefühlen und des Wissens hierüber 108
3.2.3 Das Wissen über moralische Regeln bezüglich des Ärgerausdrucks 112
3.2.4 Die Verinnerlichung von moralischen Regeln und
3.2.5 Überlegungen zur Verinnerlichung von Regeln zum Ärgererleben 117
3.2.6 Überlegungen zur Verinnerlichung von Regeln zu Ärgerausdruck und Ärgerregulierung 120
3.2.7 Zusammenfassung: Emotionsverständnis, Verhaltenskontrolle und
Verinnerlichung der Ärgerregulierung im Kindergartenalter 123
3.3 Zusammenfassung 124

Kapitel 4: Ärger und Ärgerregulierung im Schulalter 127

4.1 Die Entwicklung ärgerantezedenter Bewertungen im Schulalter 127
4.2 Interindividuelle Unterschiede: Der feindselige Attributionsbias 129
4.2.1 Das Modell von Dodge zur Verarbeitung sozialer Hinweisreize 129
4.2.2 Wie aggressive Kinder soziale Hinweisreize verarbeiten 132
4.2.3 Zur Sozialisation des feindseligen Attributionsbias 133
4.3 Die Entwicklung aggressiven Verhaltens als einer Form der Ärgerregulierung 134
4.3.1 Konzeptuelle Klärungen: Ärger und aggressives Verhalten 134
4.3.2 Die Entwicklung verschiedener Formen aggressiven Verhaltens 136
4.4 Die Entwicklung der Modulation des Ärgerausdrucks 139
4.5 Die Entwicklung des Wissens über Strategien zur Regulierung von Gefühlen 141
4.5.1 Die Entwicklung des Wissens über Selbstkontrolle und Selbstregulierung 141
4.5.2 Die Entwicklung des Wissens über die Ärgerregulierung im Rahmen der theory of mind....142
4.6 Ärger und Ärgerregulierung in der Freundschaft 144
4.7 Der KARST - ein Fragebogen zur Vielfalt der Ärgerregulierung 148
4.8 Ergebnisse zur Vielfalt der Strategien der Ärgerregulierung 149
4.8.1 Die Häufigkeit der einzelnen Strategien der Ärgerregulierung 150
4.8.2 Diskussion der Vielfalt der Ärgerregulierung 155
4.9 Ergebnisse zur Entwicklung der Ärgerregulierung zwischen neun und zwölf Jahren156
4.9.1 Das Gesamtbild - Ergebnisse zu den vier Faktoren des KARST 157
4.9.2 Zur Entwicklung des Einsatzes von körperlicher Gewalt als Mittel der Ärgerregulierung 159
4.9.3 Zur Entwicklung der Distanzierung als Mittel der Ärgerregulierung 160
4.10 Zusammenfassende Diskussion zu Vielfalt und Altersentwicklung der Ärgerregulierung .... 164
4.11 Exkurs: Die Ärgerregulierung von Kindern und jungen Erwachsenen im Vergleich 166

Kapitel 5: Ärger bei Mädchen und bei Jungen 169

5.1 Geschlechtsunterschiede beim Erleben von Ärger 170
5.1.1 Wann Jungen und Mädchen Ärger erleben 170
5.1.2 Wie häufig Jungen und Mädchen sowie Männer und Frauen Ärger erleben 173
5.1.3 Die Tagebuchstudie zum Erleben von Ärger bei Kindern 174
5.2 Geschlechtsunterschiede bei Ausdruck und Regulierung von Ärger178
5.2.1 Geschlechtsunterschiede beim "aggressiven" Verhalten 178
5.2.2 Geschlechtsunterschiede bei Ausdruck und Regulierung von Ärger 180
5.2.3 Die Tagebuchstudie zum Ärgerausdruck 184
5.2.4 Die Fragebogenstudie zur Ärgerregulierung 187
5.2.5 Zusammenfassende Diskussion unter dem Aspekt der Geschlechtertypisierung 191
5.3 Geschlechtsunterschiede bei den erwarteten Konsequenzen des Ärgerausdrucks 196
5.3.1 Geschlechtsunterschiede bei den erwarteten Konsequenzen aggressiven Verhaltens 197
5.3.2 Geschlechtsunterschiede bei den Begründungen zu Ausdruck und Verbergen von Gefühlen..199
5.3.3 Die Interviewstudie zu den erwarteten Konsequenzen des Ärgerausdrucks 201
5.4 Zusammenfassende Diskussion zum Ärger bei Mädchen und bei Jungen 206

Kapitel 6: Zum Zusammenhang von Selbstbewertung und Ärger209

6.1 Zur Entwicklung von Selbstkonzept und Selbstwertgefühl210
6.1.1 Die Entwicklung des Selbstkonzepts 211
6.1.2 Die Entwicklung des Selbstwertgefuhls214
6.2 Selbstwert und Ärgerneigung217
6.2.1 Überlegungen zum Zusammenhang von Selbstwert und ärgerantezedenten Attributionen 217
6.2.2 Selbstwert und Ärgerneigung: empirische Untersuchungen219
6.2.3 Die Tagebuchstudie zu Selbstwert und Ärgerneigung221
6.2.4 Zusammenfassende Diskussion zu Selbstwert und Ärgerneigung222
6.3 Selbstwert und Ärgerregulierung224
6.3.1 Selbstwert und Ärgerregulierung: Überlegungen und Untersuchungen 224
6.3.2 Die Fragebogenstudie zu Selbstwert und Ärgerregulierung 228
6.3.3 Zusammenfassende Diskussion zu Selbstwert und Ärgerregulierung 234
6.4 Zusammenfassende Diskussion des Zusammenhangs zwischen Selbstbewertung und Ärger..237

Kapitel 7: Ausblick: Intrapsychische und interpersonale Aspekte der emotionalen Entwicklung...241

7.1 Zur Entwicklung des intrapsychischen Strangs der emotionalen Entwicklung243
7.1.1 Ein kurzer Überblick über die intrapsychisch orientierten Theorien der emotionalen Entwicklung243
7.1.2 Forschungsfragen zu den kognitiv orientierten Theorien der emotionalen Entwicklung245
7.1.3 Die Dynamische Systemtheorie über Aktualgenese und Ontogenese von Emotionen246
7.1.4 Forschungsfragen zur Dynamischen Systemtheorie 249
7.2 Zur Entwicklung des interpersonalen Strangs der emotionalen Entwicklung... 253
7.2.1 Ein kurzer Überblick über die interpersonal orientierten Theorien der emotionalen Entwicklung..254
7.2.2 Ein Modell zur emotionalen Entwicklung in den Interaktionen und Beziehungen zu anderen Menschen256
7.3 Schluß: Zum Verhältnis von intrapsychischer und interpersonaler emotionaler Entwicklung.. 264

Literatur269
Anhang295
Autorenverzeichnis 319