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Wege zur Kunst
Begriffe und Methoden für den Umgang mit Bildern
Robert Hahne
Schroedel
EAN: 9783507100152 (ISBN: 3-507-10015-0)
64 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2006
EUR 11,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Wir leben in einem "optischen Zeitalter", die Gutenberg-Galaxie scheint an eine Ende gekommen, Bildwelten dominieren über Textwelten, "Icons" prägen unser Leben, die Postmoderne ist ein Zeitalter der Synchronizität, nicht der Diachronität, alles geht gleichzeitig, nicht mehr in Buchstaben, Worten, Sätzen, Linien, Seiten nacheinander ... Bildwelten wie noch nie umgeben uns im Alltag, täglich werden wir allein mit ca. 1.000 Werbebotschaften konfrontiert ... Um so bedeutsamer wird das Begreifen, Verstehen und Deuten von Bildern und Bildwelten. Darum bemüht sich didaktisch sinnvoll dieses für die Schülerhand konzipierte Heft: Schrittweise stellt "Wege zur Kunst" Rahmenbedingungen der Kunstbetrachtung, Elemente der künstlerischen Gestaltung sowie verschiedene Ansätze von Analyse- und Interpretationsmodellen vor, die an konkreten Werkbetrachtungen gewonnen werden.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
NEU: Wege zur Kunst
Begriffe und Methoden für den Umgang mit Bildern
Herausgeber: Robert Hahne
geeignet für: alle Bundesländer
Schulform: Gesamtschule, Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Regelschule, Regionale Schule, Sekundarschule, Sekundarstufe II, erweiterte Realschule
Schulfach: Kunst
Schwerpunktauftritt unter: http://www.schroedel.de/gymnasium/kunst/wege/wegezurkunst_info.xtp
Wege zur Kunst ist ein Werk für den gymnasialen Kunstunterricht ab Klasse 9. Der Schülerband ist als eine Art Trainings- und Checkheft für Fachbegriffe und Methoden zu begreifen. Der Lehrerband enthält Texte, Skizzen, praktische Aufgaben, Klausuraufgaben und vieles mehr. Schrittweise stellt Wege zur Kunst Rahmenbedingungen der Kunstbetrachtung, Elemente der künstlerischen Gestaltung sowie verschiedene Ansätze von Analyse- und Interpretationsmodellen vor. Den Lernenden wird eine Aneignung von Fachsprache an konkreten Gegenständen ermöglicht.
Schülerband
geeignet für: alle Bundesländer
Schulform: Erweiterte Realschule, Gesamtschule, Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Regelschule, Regionale Schule, Sekundarschule, Sekundarstufe II
Beschreibung:
Wege zur Kunst ist ein Werk für den gymnasialen Kunstunterricht ab Klasse 9. Der Schülerband ist als eine Art Trainings- und Checkheft für Fachbegriffe und Methoden zu begreifen. Der Lehrerband enthält Texte, Skizzen, praktische Aufgaben, Klausuraufgaben und vieles mehr. Schrittweise stellt Wege zur Kunst Rahmenbedingungen der Kunstbetrachtung, Elemente der künstlerischen Gestaltung sowie verschiedene Ansätze von Analyse- und Interpretationsmodellen vor. Den Lernenden wird eine Aneignung von Fachsprache an konkreten Gegenständen ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
5 Vorwort
Bedingungen der Bildbetrachtung
6 Sehen als Prozess
8 Die Kunst und ich
10 Bildbeschreibung:
Kunstbeschreibung oder Beschreibungskunst?
Die bildnerischen Mittel
12 Der materielle Bestand eines Bildes
14 Die Komposition
16 Werkbetrachtung
Piet Mondrian: Komposition in Gelb und Blau
18 Strukturen und Formen
20 Werkbetrachtung
Gustav Klimt: Die Erwartung
22 Die Raum- und Körperdarstellung
24 Werkbetrachtung
Masaccio: Die heilige Dreifaltigkeit
28 Licht und Schatten
30 Werkbetrachtung
Claude Monet: Seerosen
32 Die Farbe
36 Werkbetrachtung
Peter Paul Rubens: Die Jagd auf Nilpferd und Krokodil
38 Exkurs: Der naturalistische Darstellungsmodus
Kunstwissenschaftliche Untersuchungsansätze
40 Einführung in die Werkuntersuchung
42 Die Stilanalyse
44 Die Strukturanalyse
46 Die Motivkunde
48 Ikonographie, die Lehre von den Bildinhalten
50 Ikonologie, die deutende Symbolkunde
52 Das Kunstwerk als Zeichensystem: Die Semiotik
54 Die Kunstsoziologie
56 Die Rezeptionsästhetik
58 Biografische Ansätze
59 Die Kunstpsychologie
60 Interpretationsmodelle
62 Register
64 Quellenverzeichnisse
Leseprobe:
Vorwort
Kunstwerke sind Herausforderungen. Wir erklären sie nicht, wir setzen
uns mit ihnen auseinander. Wir legen sie unseren eigenen Zielen und
Bestrebungen entsprechend aus, übertragen auf sie einen Sinn, der seinen
Ursprung in unseren eigenen Lebensformen und Denkgewohnheiten hat,
machen, mit einem Wort aus jeder Kunst, zu der wir eine wirkliche Beziehung
haben, eine moderne Kunst.
Kunstwerke sind unnahbare Höhen. Wir gehen auf sie nicht direkt zu, wir
umkreisen sie vielmehr. Jede Generation erblickt sie von einem anderen
Standort aus und sieht sie mit neuen Augen an, wobei der später gewonnene
Gesichtspunkt nicht unbedingt der angemessenere ist. Jeder Aspekt hat
seine Stunde, die nicht vorweggenommen und nicht verlängert werden
kann, wenn ihr Ertrag für die Zukunft auch keineswegs verloren geht. Aus
der Akkumulation [Sammlung] der verschiedenen Deutungen ergibt sich ja
erst der volle Sinn, den ein Kunstwerk für eine spätere Generation gewinnt.
(Arnold Hauser: Methoden moderner Kunstbetrachtung.
München: Verlag C. H. Beck 1974, S. 1)
Mit diesen Worten leitete der Kunstsoziologe Arnold Hauser sein Buch über
Grundlagen und Kategorien einer kunstwissenschaftlichen Methode ein –
zugleich umriss er damit die Möglichkeiten und Grenzen methodischer Kunstbetrachtung,
die Thema des vorliegenden Heftes „Wege zur Kunst“ ist. Es rückt
zunächst die Wahrnehmung als Voraussetzung für alles Folgende in den
Mittelpunkt: Sie steht am Beginn eines Prozesses des allmählichen Verstehens.
Dann folgt die Bildbeschreibung: Sie soll die Augen öffnen für das anschaulich
Gegebene und das Wahrgenommene in Sprache umwandeln. Danach
werden Gestaltungsmittel und mit ihnen verknüpfte Fachbegriffe vorgestellt
– als Bausteine des Werkes, die einzelne Bildaspekte erschließen und
erklären helfen. Erst ihre Gesamtschau führt zur Deutung des Bildes, die, wie
Arnold Hauser bemerkt hat, zugleich subjektive wie zeitgebundene Motive
mit einschließt. Diese zeigen sich auch in den verschiedenen Ansätzen einzelner
bedeutender Interpretationsmodelle, die im zweiten Teil des Bandes vorgestellt
werden. „Alle Parts zusammen, nämlich Beschreibung, Erklärung,
Interpretation, sind Komponenten oder Phasen des Gesamtprozesses Auslegung“,
schrieb der Kunstwissenschaftler Ernst Rebel 1996. Daher sollen hier
keine „Patentrezepte“ angeboten werden, sondern Orientierungen für einen
selbstständigen Umgang mit Kunstwerken:
– „Wege zur Kunst“ stellt Schritt für Schritt wichtige Aspekte der Bildbetrachtung
an Beispielen vor. Arbeitsaufträge helfen, diese zu erkennen und zu
verstehen, systematisch anzuwenden und in ihrer Bedeutung abzuwägen.
Schwerpunkte lassen sich anhand von Werkbetrachtungen vertiefen.
– „Wege zur Kunst“ ist zugleich ein Lern- und Merkheft. Grundlagen und Definitionen
zu den einzelnen Elementen einer methodischen Kunstbetrachtung
sind durch Kästen farbig markiert und so aus dem Fließtext herausgehoben.
– „Wege zur Kunst“ ist auch eine Art Nachschlagewerk, ein Lexikon. Es ist nicht
alphabetisch geordnet, sondern nach formalen oder inhaltlichen Aspekten
der Bildbetrachtung. Mit ➧ hervorgehobene Fachbegriffe werden im Zusammenhang
des Fließtextes erläutert. Ein alphabetisch gegliedertes Register
am Schluss hilft, die einzelnen Begriffe aufzufinden.
Der Autor wünscht den Leserinnen und Lesern, dass sie mithilfe des Heftes
einen von Reflexion geleiteten Weg zur Kunst finden, der zugleich ihr persönlicher
ist!
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