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Verloren im Netz Macht das Internet unsere Kinder süchtig?
Verloren im Netz
Macht das Internet unsere Kinder süchtig?




Axel Dammler

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579068985 (ISBN: 3-579-06898-9)
208 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2009

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Bild der Jugendlichen in der Öffentlichkeit bewegt sich zwischen Polen wie Ballermann und Counterstrike, Pop-Sternchen und Teenagerschwangerschaften, Komasaufen und Jugendgewalt. Doch wer trägt die Verantwortung für diese Entwicklung? Die Jugendlichen selbst, die immer mehr Zeit vor dem Computer verbringen, abdriften in eine virtuelle Welt, der sie sich nicht entziehen können, die sie süchtig macht - und sie damit dem realen Leben, den Eltern, Erziehenden und der Gesellschaft entreißt?



Lesen Sie in diesem Buch, wie die virtuelle Parallelwelt der Kids aussieht und was konkret die Jugendlichen daran so fasziniert. Erfahren Sie, warum das Internet immer mehr Macht bekommen hat und wie Sie diesem Phänomen begegnen können.
Rezension
Streitbar und reißerisch springt einem der Titel des vorliegenden Buches ins Auge. Liest man nun zum besseren Verständnis den Cover-Text, scheint alles klar zu sein: klar macht das Internet süchtig, klar driften die Jugendlichen in eine Parallelwelt ab. Punkt. Wozu dann noch ein ganzes Buch?
Seit nunmehr 14 Jahren verfolgt der Jugendforscher Axel Dammler die Entwicklungen des Internets und untersucht dessen Wirkung auf die Jugendlichen. Im vorliegenden Buch stellt er nicht einzelne Studien oder bestimmte Aspekte vor, sondern versucht den Blick aus der Vogelperspektive: er zeigt, was Jugendliche im Internet heute so machen (und erklärt es vorsichtshalber noch einmal verständlich für den erwachsenen Leser) und hinterfragt dabei die Gründe für das Verhalten. Folgerichtig analysiert er sowohl die möglichen Auswirkungen auf die jungen Menschen selbst, aber auch auf die Gesellschaft in der Gegenwart mit Blick in die Zukunft. Dabei stellt er eindeutig heraus, wie wenig uns Schlagworte (wie sie der Titel des Buches vermitteln will?) in der Betrachtung helfen. Es ist notwendig, genau hinzuschauen und die Faktoren im Einzelnen zu benennen, die zu süchtigem, sozial inkompetenten, aus der Gesellschaft hinausweisendem Verhalten führen kann.

Glaubt man beim Lesen des Buches endlich im Kopf eine Schublade öffnen und das Thema für sich dort abschließend hineinsortieren zu können, zeigt der Autor wieder andere Aspekte auf, die eine neue Betrachtung erfordern. Axel Dammler versteht es, erwachsenen Leserinnen und Lesern die digitale Welt der Jugendlichen verstehbar zu machen – zu erklären, dass nicht das Internet an sich schlecht ist, sondern die junge Generation in dieses neue Medium flüchtet, weil in der realen Gesellschaft kaum noch Platz für sie zu sein scheint – überfordert, desorientiert und ohne eigene „Spielwiesen“ füllt das Web 2.0 eine Lücke, die sich im Wandel zwischen dem Leben der Elterngeneration und dem, was die Zukunft verlangt, auftut.
Der Autor bleibt nicht bei der Analyse stehen, sondern zeigt auf, dass es nicht zu spät ist, die innere Abwanderung der Jugend aus der Gesellschaft aufzuhalten. Appellierend nennt er konkrete Wege und macht Mut, als Erwachsene nicht nur achselzuckend die neuen Entwicklungen zur Kenntnis zu nehmen.

Ein wichtiges Buch, dem sein plakativer Titel nicht unbedingt gerecht wird.

Felicitas Richter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zum bessere Verständnis der Parallelwelt unserer heutigen Jugend
Für einen sinnvollen Umgang mit dem Internet
Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Web

Warum tauchen Jugendliche so begierig im Internet ab? Welche Auswirkungen – positive wie negative – haben die neuen Informationstechnologien auf ihre Lebenswelt? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Erwachsenen und ihren Umgang mit der Jugend?
Axel Dammler zeigt in seinem Buch, was im Leben der heutigen Jugend »abgeht«. Der Jugendforscher will dazu beitragen, dass Erwachsene die virtuelle Welt der Kids besser verstehen und ihre eigene Einstellung hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Die Angst vor der Jugend 13
Virtualität wird zur Realität 18
Jugend auf der Flucht 22
Die Suche nach der verlorenen Jugend 24

1. Die virtuelle Jugend 29

Annäherung: Jugend heute 29
Blick in den Alltag: Caro surft 29
Exkurs in die Entwicklungspsychologie 33

Mikrokosmos: Die Lebenswelt der Jugend 37
Wunderland der Kommunikation 37
Handy-Hopping 49
Virtuelle Freunde oder echte Freunde? 55
Zu viele Freunde? 62
Striptease im Internet 71
Internet Dating 75
Mobbing im Internet 79
Flucht in virtuelle Welten 84
Eine Generation Online-Süchtige? 94

Makrokosmos: Jugend und Gesellschaft 96
Legal, illegal, scheißegal ... loo
Alle Macht geht vom Volk aus 103
»Ich weiß ja, wo es steht« 105
Die Würde des Menschen io8
Gesellschaftlicher Konsens? 111

Erster Zwischenruf:
Das ist nicht die schlimmste Jugend aller Zeiten! 114
Zwischen Pragmatismus und Spaß 115
Eine vielversprechende Generation 118

2. Ursachenforschung - Warum die Jugend flüchtet 120

Eine neue Gesellschaft 123
Wo sind die Feindbilder? 125
Nur die BRAVO erklärt die Welt 128
Cliquenzentriker 130
»Ich bin doch auch noch cool« 132
Typisch Junge? Typisch Mädchen? 134
Zwang zur Perfektion 136
Verlorene Werte und gefundene Widersprüche 139
Die erwachsene Welt ist von Gestern 141
Bis dass der Tod euch scheidet 145
Jugendliche haben keine Lobby 148
Machen Jugendliche alles falsch? i5o

Eine andere Lebenswelt der Jugendlichen 153
Children are getting older younger 153
Die komplette Überforderung 15.5
Wenn Eltern Freunde werden 157
Die Schule ist »Old School« 161
Lehrer verstehen ihre Schüler nicht

Zweiter Zwischenruf:
Wovor flüchten die Jugendlichen? 168
Was gibt Orientierung? 169
Was ist unsere Heimat? 173

3. Unsere Jugend ist nicht verloren

Zehn Forderungen an die Gesellschaft
1. Akzeptieren wir die jugendlichen
2. Streiten wir mit ihnen - aber kon
3. Schaffen wir einen zeitgemäßen gesellschaftlichen Konsens 182
4. Erklären wir den jugendlichen di
5. Entwickeln wir ein neues Wir-Ge
6. Holen wir die jugendlichen zurück in die Mitte der Gesellschaft 188
7. Lernen auch wir Erwachsene das Internet kennen und lieben 190
8. Führen wir die jugendlichen an das Internet heran 192
9. Zeigen wir ihnen Alternativen zum Internet 194 10. Fangen wir so früh wie möglich an 197

Ein paar Worte zum Schluss 198
Danksagung 202
Links 203