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Symbole und Allegorien
Symbole und Allegorien




Matilde Battistini

Parthas Verlag
EAN: 9783936324006 (ISBN: 3-936324-00-X)
384 Seiten, paperback, 14 x 20cm, 2003, durchgängig vierfarbig bebildert

EUR 24,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Am Rand des jeweiligen Haupteintrags finden sich in einer Spalte alle wesentlichen Informationen auf einen Blick.



Der einleitende Satz fasst in wenigen Worten die wichtigsten Merkmale des Symbols zusammen.



Die vier Themenbereiche sind jeweils durch ein einprägsames Symbol gekennzeichnet, das eine schnelle Orientierung ermöglicht.



Auf einer oder mehreren Seiten veranschaulichen ganzseitige Illustrationen, wie das jeweilige Motiv in der Kunst aufbereitet wurde.



Labyrinth



Auf der Textseite illustriert ein einschlägiges Beispiel aus der Kunstgeschichte das jeweilige Thema.

Der Haupttext stellt knapp und präzise das jeweilige Motiv in seinen historischen und kunstgeschichtlichen Kontext.



Die Bildunterschrift enthält Angaben zum Künstler und zum Werk (Titel, Entstehungszeit, Standort).

Pfeile verweisen auf einzelne Details, die kurz und prägnant beschrieben sind.
Rezension
Dieses umfangreiche Buch nimmt ein ebenso klassisches wie modernes Thema auf: Symbole; Symbole, Mythen, Allegorien sind in den vergangenen Jahrzehnten wieder entdeckt worden. In der Kunstgeschichte führen sie schon lange ein unbedingtes Dasein. Oftmals aber sind uns die Symbole unverständlich, können die in der Kunstgeschichte verwendeten Allegorien vom Betrachter nicht entschlüsselt werden: hier will dieses Buch helfen. Auf jeder Seite werden mit Pfeilen auf die einzelnen Bildelemente verweisend Erklärungen der auftauchenden Symbole im abgebildeten Kunstwerk gegeben. Im Anhang findet sich ein Verzeichnis der Namen der Künstler der hier besprochenen Bilder. Wie ein Lexikon bietet das Buch verschiedene Oberbegriffe, zu denen Beispielbilder und Erläuterungen zusammengestellt sind, z.B. Mutter oder Trinität. Zu jedem Begriff findet sich eine kurze etymologische Erläuterung, eine historische Einordnung der Herkunft des Symbols und exemplarische Bilder mit Verwendung des Symbols. Die Symbole sind mit einem Pfeil gekennzeichnet und am Rande des Bildes finden sich kurze Erläuterungen über Zeit, Maler und hiesige Bedeutung des Symbols. Freilich müssen die Ausführungen angesichts der Fülle des Materials dabei vergleichsweise oberflächlich bleiben, aber für einen Erstzugang sehr wohl hilfreich.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zu allen Zeiten haben Maler aus dem unerschöpflichen Repertoire der Symbole vergangener Zeiten geschöpft und sich repräsentativer Sinnbilder und Zeichen bedient, deren Schlüssel zum Verständnis nicht selten verloren gegangen ist. Dabei sind diese Chiffren integrale Bestandteile des Bildgefüges, ohne deren Kenntnis der Betrachter nicht in der Lage ist, zu erkennen, was ein Bild erzählt und welche Botschaft vermittelt werden soll.
Der vorliegende Band möchte dem Leser von heute und dem Besucher von Kunstausstellungen und Museen ein Werkzeug an die Hand geben, das es ihm erleichtert, sich in der Welt der Symbole und Allegorien zurechtzufinden und die verborgene Bedeutung von mehr als 400 berühmten Gemälden zu entziffern.

Presse/Zitate:

"Am Anfang aber steht das Wolle: dass man sich die Zeit nimmt, sich in ein Bild oder ein Buch hineinzulesen, sich öffnet, sozusagen sein eigenes Purgatorium sucht." Neues Deutschland.
"Für den kunstinteressierten Leser wie für den Besucher von Ausstellungen und Museen ist dieser übersichtlich strukturierte Band ein hilfreiches Werkzeug, um die Welt der Symbole und Allegorien zu durchblicken und die verborgene Schönheit von 300 berühmten Gemälden zu entziffern." Rhein–Neckar–Zeitung.

Inhaltsverzeichnis
6 Einführung

8 Zeit

98 Mensch

174 Raum

276 Allegorien

Anhang
367 Verzeichnis der Symbole und Allegorien
368 Glossar
370 Quellen
380 Künstlerverzeichnis
382 Bibliografie


Leseprobe:
(S. 10)
Ouroboros

Die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, ist das Urbild der Schöpfung und steht für die Ewigkeit, die Fortdauer des Lebens und die Allheit des Universums.
Die Weltschlange oder Ouroboros, das Symbol der ewigen Wiederkehr und der fortwährenden Erneuerung des Lebens, vermag vielleicht am besten die Vorstellung der zyklisch verlaufenden Zeit wiederzugeben. Nach dieser Anschauung ist ein Weltjahr – Platon nennt es das »Große Jahr der Alten« – vollendet, wenn alle Gestirne an ihren Ausgangspunkt zurückkehren. Dann wendet sich dieses von selbst wieder um (nach mittelalterlichen Berechnungen alle 15.000 Sonnenjahre), und die Zeit läuft, sich verjüngend, in die entgegengesetzte Richtung. Mit der Verbreitung des Christentums wird dieses Denkmodell durch den linearen Zeitbegriff mit einem Anfang (Schöpfung) und einem Ende (Jüngstes Gericht) verdrängt.
Auch in der alchemistisch–hermetischen Tradition nimmt die »Königsschlange« einen wichtigen Stellenwert ein: Hier versinnbildlicht sie den Prozess der Reinigung und Veredelung.
Als Bildmotiv diente die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, für die Darstellung der Ewigkeit und erschien oft in Zusammenhang mit Göttern und Zeichen, die die Zeit repräsentieren. Die häufige Verwendung dieses Symbols in der italienischen Renaissance ging mit einer Wiederbelebung des Heidentums durch die Neuplatoniker Pico della Mirandola und Marsilio Ficino einher.
Regenten ließen das Zeichen auf die Rückseite von Medaillen prägen, um ihre herausragende intellektuelle, politische und moralische Gesinnung metaphorisch kundzutun.
Herkunft des Wortes
Aus dem kopt. ouro, »König« und dem hebr. ob, »Schlange«
Ursprung des Symbols
Bei den alten Ägyptern das Bindeglied zwischen den vier kosmischen Gottheiten Sithis (Siris), Isis, Osiris und Horos
Charakteristika
Das Wesen, das sich selbst in den Schwanz beißt, ist Sinnbild für das Prinzip der Selbstbefruchtung. Es erscheint bisweilen zusammen mit der Inschrift en to pan: »All-Einheit«.
Religion und Wissenstradition
Gnostizismus, Hermetik, Alchemie, Theosophie
Verwandte Gottheiten und Symbole
Hermes (Merkur), Äon, Weltzeit; geflügelte Schlange oder Drache der Alchemisten, Merkur oder Quecksilber, Feuerrad, Kreis