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Umschlagtext
Die Stimme bildet den Nukleus dessen, worum Geistes-, Human- und Kunstwissenschaften kreisen.
Rezension
Sie ist das Grundwerkzeug menschlicher Kommunikation: Die Stimme. Erst in den vergangenen Jahren ist sie immer deutlicher in den Blickpunkt wissenschaftlicher Betrachtungen und Forschungen geraten. Man hat fast den Eindruck, dass die Stimme den visuellen Gegebenheiten den Rang ablaufen will. So widmen auch die Autoren des vorliegenden Bandes der neu entdeckten Beachtung des Stimmphänomens aufschlussreiche Erkenntnisse. Dabei wird vor allem die Vielfalt fachwissenschaftlicher Annäherungen und disziplinärer Ansätze in Untersuchungen zur Stimme verdeutlicht. Im Einzelnen sind dies die Theaterwissenschaft, die Literatur, die Medien- und Musikwissenschaft, die Philosophie, die Ästhetik und Ethik, die Mythenreflexion, die Sprach- und Kulturwissenschaft, die Politische Geschichte und die Zoologie. Anschaulich stellen die Autoren die Vielfältigkeit der Perspektiven, in denen die Stimme thematisiert wird, dar.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Die Stimme ist ein performatives Phänomen par excellence. Das gilt für ihre Ereignishaftigkeit, ihren Aufführungscharakter, ihre Eigenschaft, Spur unseres individuellen wie auch sozialen Körpers zu sein, aber auch für ihr Subversions- und Transgressionspotential. Die Stimme ist zugleich ein Schwellenphänomen, nicht einfach Körper oder Geist, Sinnliches oder Sinn, Affekt oder Intellekt, Sprache oder Bild, Index oder Symbol, sondern sie verkörpert stets beides. Situiert zwischen zwei Seiten, stiftet sie ein Verhältnis zwischen beiden. Gerade weil das Phänomen der Stimme die Grenzen der Einzelwissenschaften überschreitet, ist ihre fachspezifische wie interdisziplinäre Erkundung und begriffliche Bearbeitung eine vorrangige Aufgabe, der sich die Beiträge in diesem Band widmen. Inhaltsverzeichnis
Doris Kolesch/Sybille Krämer.
Stimmen im Konzert der Disziplinen. Zur Einführung in diesen Band 7 LITERATUR Sigrid Weigel: Die Stimme als Medium des Nachlebens: Pathosformel, Nachhall, Phantom, kulturwissenschaftliche Perspektiven 16 KUNST Doris Kolesch: Wer sehen will, muss hören. Stimmlichkeit und Visualität in der Gegenwartskunst 40 OPER K. Ludwig Pfeiffer. Operngesang und Medientheorie 65 MYTHOS Petra Gehring. Die Wiederholungs-Stimme. Über die Strafe der Echo 85 SPRACHE Ekkehard König und Johannes G Brandt. Die Stimme - Charakterisierung aus linguistischer Perspektive 111 TECHNIK Thomas Macho: Stimmen ohne Körper. Anmerkungen zur Technikgeschichte der Stimme 130 POLITIK Cornelia Epping-Jäger. Stimmgewalt. Die NSDAP als Rednerpartei 147 TIERREICH Julia Fischer. Tierstimmen 172 PHÄNOMENOLOGIE Bernhard Waidenfels: Das Lautwerden der Stimme 191 ETHIK Dieter Mersch: Präsenz und Ethizität der Stimme 211 SCHWEIGEN Claudia Benthien: Die vanitas der Stimme. Verstummen und Schweigen in bildender Kunst, Literatur, Theater und Ritual 237 FAZIT UND AUSBLICK Sybille Krämer. Die »Rehabilitierung der Stimmen Über die Oralität hinaus 269 Hinweise zu den Autorinnen und Autoren 296 Weitere Titel aus der Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft |