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Kultur und Symbol Ein Handbuch zur Philosophie Ernst Cassirers In Zusammenarbeit mit Silja Freudenberger, Barend van Heusden, Arend Klaas Jagersma, Martina Plümacher und Wolfgang Wildgren herausgegeben von Hans Jörg Sandkühler und Detlev Pätzold
Kultur und Symbol
Ein Handbuch zur Philosophie Ernst Cassirers


In Zusammenarbeit mit Silja Freudenberger, Barend van Heusden, Arend Klaas Jagersma, Martina Plümacher und Wolfgang Wildgren herausgegeben von Hans Jörg Sandkühler und Detlev Pätzold

Hans J. Sandkühler, Detlev Pätzold (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476019745 (ISBN: 3-476-01974-8)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, August, 2003

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Philosophie Ernst Cassirers auf ihrem Weg von der >Kritik der Vernunft< zur >Kritik der Kultur< in ihrer Gesamtheit vorzustellen ist das Ziel dieses Buchs. Die »Philosophie der symbolischen Formen« gehört zu den großen Theorieentwürfen des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist eine Philosophie der Kultur der Freiheit, ein pluralistisches Veto gegen die Preisgabe von Rationalität und Menschenrechten. Cassirer, 1933 ins Exil vertrieben, sieht die moderne Zivilisation in einer Krise der Selbsterkenntnis. Er begegnet ihr, geschult an Kant, auf den Spuren des humanistischen Denkens seit der Renaissance und der Aufklärung und mit einer Philosophie in engster Verbindung zu den Wissen-Schäften. Das handlungsleitende Erkennen und Verstehen der Welt ist für Cassirer keine >Wiederholung eines gegebenen Gefüges der Wirklichkeit^ sondern >freie Aktivität des Geistes<.
Rezension
Das Symbol hat Konjunktur – auch und gerade in der Religionspädagogik; wohin das Auge blickt: überall Symboldidaktik. Und die Religionspädagogik ist ja immer auch ein Stück weit abhängig von dem, was geisteswissenschaftlich gerade so en vogue ist. Da verwundert es also nicht, dass in der Tradition zurückgefragt wird nach den symbolischen Formen. Und so wurde beispielsweise auch die Philosophie des 1933 exilierten Ernst Cassirers unlängst (wieder-?) entdeckt in diesem Zusammenhang. Wie kaum ein anderer hat er sich mit den symbolischen Formen in seiner Philosophie auseinandergesetzt. Und im Kontext der Symbole begegnet auch der Mythos – ein ebensolches Reizwort in Theologie und Religionspädagogik. Und schließlich bildet all das einen Teil der Kultur – und auch dieser wenden sich Theologie und Religionspädagogik seit geraumer Zeit, - und nach Jahrzehnten „dialektischer“ Abstinenz -, wieder kultur(protestantisch)theologisch zu. – Dieses Handbuch gibt einen gelungenen Einblick in die Gesamtheit der Philosophie Cassirers.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ernst Cassirer (1874-1945) sieht die moderne Zivilisation in einer Krise der Selbsterkenntnis. Er begegnet ihr, geschult an Kant, auf den Spuren des humanistischen Denkens und der Aufklärung und in engster Verbindung zu den Wissenschaften. Diese Philosophie in ihrer Gesamtheit vorzustellen, ist das Ziel des Handbuchs. Cassirers Hauptwerk - die "Philosophie der symbolischen Formen" - gehört zu den großen Theorieentwürfen des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist eine Philosophie über die Kultur der Freiheit, ein pluralistisches Veto gegen die Preisgabe von Rationalität und Menschenrechten.

Das erste umfassende, systematisch gegliederte Handbuch zu Ernst Cassirer

Autoreninformation:
Hans Jörg Sandkühler, Professor für Philosophie, Universität Bremen
Detlev Pätzold, Professor für Geschichte der modernen Philosophie, Rijksuniversiteit Groningen


Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 9

EINLEITUNG

1. Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen und die Krise der Selbsterkenntnis 11

1.1 Von der Kritik der Vernunft zur Kritik der Kultur 15
1.2 Die Krise der Selbsterkenntnis und Cassirers Alternative zum
abbildtheoretischen Verständnis von 'Repräsentation' 17
1.3 Cassirers Philosophie-Konzept 23
1.4 Eine neue Theorie der Erkenntnis und des Wissens 26
1.5 Alternative oder komplementäre Analysen des Geistes:
Epistemologie und Psychologie 28
1.6 Das Programm: Symbolische Formen 30
1.6.1 Sprache und Zeichen 30
1.6.2 Der Mythos 31
1.6.3 Die Kunst 32
1.6.4 Die Technik 34
1.6.5 Wissenschaft als symbolische Form 35
1.6.5.1 Physiologie und Physik 36
1.6.5.2 Mathematik 38
1.6.5.3 Biologie 39
1.7 Kulturwissenschaften versus Naturwissenschaften 40
1.8 Ethik, Recht und Politik im Denkens Cassirers 42
1.8.1 Ethik 42
1.8.2 Recht und Politik 43

Die Autorinnen und Autoren



2. Ernst Cassirers Philosophiebegriff 45

2.1 Problemlage und Interpretationsrahmen 45
2.2 Symbolischer Idealismus und die (neuere deutsche) idealistische Tradition 47
2.2.1 Leibniz 49
2.2.2 Kant 52
2.2.3 Hegel 55
2.3 Theorie der symbolischen Repräsentation als Phänomenologie der Erkenntnis 60

Detlev Pätzold



ANIMAL SYMBOLICUM - PHÄNOMENOLOGIE DER ERKENNTNIS

3. 'Ex analogia hominis' - Theorie der Erkenntnis und des Wissens 70

3.1 Erkenntnistheorie im Übergang von der Kritik der Vernunft zur
Kritik der Kulturen der Erkenntnis 71
3.2 Erkenntnistheorie als Phänomenologie der Erkenntnis 73
3.3 Von Substanzbegriffen zu Funktionsbegriffen 77
3.4 Sprache und Symbol: Es redet der Redende, aber nicht Farbe oder Ding 79
3.5 Eine neue Theorie der Repräsentation 82

Hans Jörg Sandkühler



4. Die Erforschung des Geistes - Cassirers Auseinandersetzung mit
der zeitgenössischen Psychologie 85


4.1 Erforschung des Geistes in Psychologie und Philosophie 85
4.2 'Theoriegeladenheif der Wahrnehmung 89
4.3 Freier Perspektivenwechsel in relationalen Ordnungen 99
4.4 Traktische' und 'symbolische' Phantasie 104

Martina Plümacher



5. Cassirers Ariadnefaden - Anthropologie und Semiotik 111

5.1 Zielsetzung: eine anthropologische Semiotik 111
5.1.1 Vom Signal zum Symbol 114
5.1.2 Wissenschaft und Philosophie 118
5.2 Vom Wissen zum Symbol 120
5.2.1 Vom Urteil zur symbolischen Form 123
5.2.2 Das Symbol 124
5.2.3 Phänomenologische Analyse des Bewußtseins 128
5.2.4 Ausdruck, Darstellung und Bedeutung 131
5.2.5 Kritik 133
5.3 Symbol und Sprache 137
5.4 Schlußfolgerungen: Symbol und Kultur 145

Barend van Heusden



SYMBOLISCHE FORMEN

6. Die Sprache - Cassirers Auseinandersetzung mit der
zeitgenössischen Sprachwissenschaft und Sprachtheorie 148


6.1 Einführung: Der philosophische Rahmen der Beschäftigung
Cassirers mit der Sprachwissenschaft 148
6.2 Grundideen der Sprachphilosophie Cassirers 150
6.3 Cassirers Begegnung mit der Sprachwissenschaft seiner Zeit 154
6.3.1 Die komparativ-typologische Sprachwissenschaft im Spiegelbild der
frühen Philosophie symbolischer Formen 154
6.3.2 Cassirers Stellung zum Strukturalismus 157
6.4 Cassirers Philosophie symbolischer Formen konfrontiert mit der
allgemeinen Semiotik und Sprachphilosophie anderer Autoren seiner Zeit 158
6.4.1 Peirce und Cassirer: Semiotik versus Philosophie symbolischer Formen 158
6.4.2 Das Problem einer Mathematisierung der Sprachwissenschaft und
Semiotik bei Ernst Cassirer und Kurt Lewin 161
6.4.3 Carnaps Theorie von Raum, Zeichen und Ausdruck 164
6.5 Cassirers Sprach- und Kulturphilosophie und Ansätze zu einer
soziologischen Sprachtheorie 170
6.6 Cassirer und die Entwicklungspsychologie der Sprache 172

Wolfgang Wildgen


7. Der Mythos - Symbolsystem und Modus des Denkens 175

7.1 Der Mythos als Symbolsystem 176
7.2 Der Mythos als Modus des Denkens 182
7.3 Das Wiederaufleben des Mythos in der postmythischen Kultur 186

Martina Plümacher



8. Kunst - die vierte symbolische Form? 191

8.1 Kunst und die Logik der symbolische Formen 191
8.2 Kunst als Reflexion 196
8.3 Die Kunst: weder Kopie der Wirklichkeit noch Gefuhlsausdruck 204
8.4 Dekonstruktion 207
8.5 Kunst und Schönheit 208
8.6 Schluß 210

Barend van Heusden



9. Die Technik - techne und poiesis 211

Detlev Pätzold



10. Die Wissenschaft - „Erkennen, daß alles Faktische schon Theorie ist" 220

10.1 Auf dem Wege vom Abbild zum Zeichen: Physiologie und Physik 222

Hans Jörg Sandkühler



10.2 Cassirers Philosophie der Mathematik 232
10.2.1 Motive und Hintergründe der Beschäftigung Cassirers mit der Mathematik 232
10.2.2 Kants Philosophie der Mathematik 235
10.2.3 Was ist der Gegenstand der Mathematik? 238
10.2.4 Das Problem des Unendlichen und die Synthetizität der Mathematik 242
10.2.5 Mathematische Naturwissenschaft 244

Karl-Norbert Ihmig



10.3 Biologie - Fragen der Autonomie 248
10.3.1 Epistemologie und Anthropologie 248
10.3.1 Die Repräsentation der Biologie 249
10.3.1.1 Die Logik der Wissenschaft 249
10.3.1.2 Die Repräsentation der Biologie: Drei Wissenschaftsgebiete 250
10.3.1.3 Biologie der Repräsentation: Biologie und Anthropologie 256

Barend van Heusden



11. Kulturphilosophie, Kulturwissenschaften, Naturwissenschaften 259

11.1 Die neukantianische Idee der Kulturwissenschaften 261
11.2 Cassirers Konzept der Kulturwissenschaften 266
11.3 Kultur und Geschichte 269

Silja Freudenberger



12. Die Kritik der verwissenschaftlichten Welt und die Rolle der Philosophie 272

Hans Jörg Sandkühler



ETHIK, RECHT UND POLITIK

13. Der Status der Ethik in der Philosophie der symbolischen Formen 276

13.1 Gibt es eine Ethik bei Cassirer? 276
13.2 Zwei Begriffe von ethischer Normativität 281
13.2.1 Normativität im engeren Sinne 281
13.2.2 Normativität im weiteren Sinne 290
13.3 Universalisierbarkeit 294

Arend Klaas Jagersma



14. Keine Leerstelle bei Cassirer: Recht und Politik 297

14.1 Cassirer - ein Republikaner 297
14.2 Die Idee der republikanischen Verfassung 299
14.3 Das Exil, der Faschismus und die Kritik politischer Mythen 301

Hans Jörg Sandkühler



Bibliographie 309
Autorinnen und Autoren 327
Personenregister 329
Sachregister 332